LIFE+ Naturprojekt „Heide- Allianz: Biologische Vielfalt und Biotopverbund im Nördlinger Ries und Wörnitztal“ LIFE 12 NAT/DE000091
Heide-Allianz: Biologische Vielfalt und Biotopverbund im Nördlinger Ries und Wörnitztal
Das Projektgebiet mit einer Größe von 3 554 ha umfasst Trockenrasen, Extensivgrünländer und Wälder im Nördlinger Ries und entlang des Wörnitztales an der Schnittstelle zwischen Fränkischer und Schwäbischer Alb. Aufgrund dieser Lage ist das Projektgebiet eine „Engstelle“ des nationalen bzw. internationalen Biotopverbundes für Trockenstandorte und deshalb aus europäischer Sicht von herausragender Bedeutung. Hinzu kommt, dass sich im Projektgebiet die Verbreitungswege zahlreicher Pflanzen- und Tierarten überschneiden, weshalb hier sowohl westlich-mediterrane, als auch östlich-kontinentale und alpine Arten nebeneinander auftreten. Damit wird der Raum zu einem „Hotspot“ der biologischen Vielfalt.
Trotz vielfältiger Bemühungen insbesondere der am LIFE-Projekt beteiligten Akteure sind aktuell insbesondere zwei Entwicklungstendenzen zu erkennen, die zu einer Gefährdung der Lebensräume und Arten führen: Zum einen sind insbesondere die trockenen Offenland-Lebensräume und die auf diese angewiesenen Arten von einer extensiven Beweidung abhängig, die seit Jahrhunderten als Hüteschafhaltung im Gebiet etabliert ist. Die sozioökonomischen Rahmenbedingungen für die Schäferei sind derzeit aber weniger günstig, so dass eine Aufgabe dieser Nutzungsform und damit eine Verbuschung der wertgebenden Trockenstandorte droht. Zum anderen gehört das Gebiet zu einer Region mit der höchsten Dichte an Biogas-Anlagen in (Mittel-)Europa. Damit ist ein Intensivierungsdruck auf bestehende landwirtschaftlich genutzte Flächen und eine Flächenkonkurrenz zwischen den Nutzern verbunden. Sowohl Schäfer, als auch andere Landwirte (z. B. Rinderhalter), die eher extensiv genutzte Lebensräume nutzen, können dieser Konkurrenz nur eingeschränkt begegnen.
Flächenerwerb zur Neuschaffung von Magerrasen und Extensivgrünländern sowie Schaffung von Flächen für den Weideverbund;
Neuschaffung von Magerrasen, Extensivgrünländern und Niedermooren;
Neuschaffung von Flachwasserbereichen und Abflachen von Gräben auch als Lebensraum von Glaucopsyche nausithous und „Stromtalarten“;
Sicherung und Wiederherstellung der Laichbiotope von Kammmolch und Gelbbauchunke;
Entbuschung (sowie Beseitigung von invasiven Neophyten) von Trockenstandorten mit Gehölzsukzession und Vorbereitung der Fläche für eine nachfolgende Beweidung zur dauerhaften Sicherung der Offenlandlebensräume;
Förderung naturnaher Wälder und der an diese angepassten Vogelwelt durch Anreicherung mit Alt- und Totholz;
Optimierung und Neuschaffung von Waldrändern zur besseren Verzahnung zwischen Offenland- und Waldlebensräumen;
Umsetzung von Besucherlenkungsmaßnahmen und gezielten Information von Besuchern und Nutzern des Gebietes über das Netzwerk Natura 2000 und das LIFE+ Natur-Projekt sowie Verankerung des Projektes in der Region, z. B. durch Internetpräsenz, Infotafeln, Flyer, Events, Schulprojektarbeit etc.;
Wiederherstellung der Bedeutung der Region als international bedeutsame Verbundachse und als Hotspot der biologischen Vielfalt durch:
Ankauf von 29 ha Fläche
Optimierung und Wiederherstellung von Magerrasen auf 76 ha Fläche
Optimierung von 2500 m Waldrand, Neuanlage von 1,5 ha Niedermoor, 600 m Uferabflachungen und 2 ha Flachwasserbereiche
Wiederherstellung von 17 ha Extensivgrünland
Freistellung von 10 Felskomplexen
Wiederherstellung des Triftwege- und Beweidungssystems auf 35 ha
Sicherung von 100 Biotopbäumen und 20 ha an Totholz reichem Wald
Sicherung und Erhöhung des Brutbestandes der charakteristischen Vogelarten der Wälder
verstärkte Akzeptanz von Natura 2000
deutliche Verbesserung der Kenntnisse in der Bevölkerung über Natura 2000 und LIFE+
Gesamtkosten des Projektes: ca. 2 500 000 EUR incl. 19 % MwSt.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-02-18.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-01-17.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2014-01-17
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Auftragsbekanntmachung
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2014-04-23
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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