Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie an den Gewässern Schwarze Au und Süsterbek - Ingenieurbauwerke gem. § 43 HOAI 2013, Tragwerksplanung gem. § 51 HOAI 2013 für zwei Stauanlagen sowie besondere Leistungen z. B. im Bereich der Gewässerökologie sowie Baugrunderkundungen und -gutachten
Der Gewässer- und Landschaftsverband Herzogtum Lauenburg (GLV) ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und ein Wasser- und Bodenverband gemäß Wasserverbandsgesetz. Er wurde im September 1989 in Ratzeburg u.a. mit dem Ziel der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie gegründet.
Zu den Mitgliedern des Gewässer- und Landschaftsverbandes zählen neun Gewässerunterhaltungsverbände (GUV) und ein Wasser- und Bodenverband (WBV) außerdem übernimmt er die Geschäftsführung von 2 Feldberegnungsverbänden (FBV) sowie drei Gewässerentwicklungsverbänden (GEV).
Der Gewässerunterhaltungsverband (GUV) Schwarze Au-Amelungsbach beabsichtigt, in den nächsten Jahren Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie an den Gewässern Schwarze Au und Süsterbek (zwischen Aumühle und Schwarzenbek in Schleswig-Holstein) umzusetzen. Zu diesem Zweck möchte der Verband Planungsleistungen der HOAI (Ingenieurbauwerke/Tragwerksplanung) sowie besondere Planungsleistungen (Baugrunduntersuchungen sowie Leistungen aus dem Bereich der Gewässerökologie) im Rahmen eines VOF-Verfahrens vergeben.
Die Planungsaufgaben lassen sich in drei Teilbereiche untergliedern:
1. Strukturelle Gewässerentwicklung und Talauenanbindung oberhalb der Stauanlage Friedrichsruh bis in den Quellbereich bei Grove, Fließgewässertyp 16 gem. LAWA (ca. 16 km Gewässerlänge).
2. Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Stauanlage Friedrichsruh.
3. Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Stauanlage Bismarckmühle/Aumühle und damit Anbindung an die Bille.
Die Schwarze Au ist als Nebengewässer der Bille als naturnaher Wasserkörper ausgewiesen und als Vorranggewässer eingestuft. Sie gilt als besonders wertvoll, was das Wiederbesiedlungspotenzial des Oberlaufes betrifft.
Der GUV Schwarze Au-Amelungsbach hat das Ingenieurbüro Dr. Lehners + Wittorf aus Lübeck mit einer Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese umfasste die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den Bauwerken Stauanlage „Mühlenteich, Aumühle“ und Stauanlage „Schlossteich, Friedrichsruh“.
Die Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2009 abgeschlossen. Zudem hat der GUV die Arbeitsgemeinschaft Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH mit BBS Büro Greuner-Pönicke mit einem Entwicklungskonzept Schwarze Au und Süsterbek beauftragt, das 2013 fertiggestellt wurde. Das Ergebnis umfasst Vorschläge für unterschiedliche Einzelmaßnahmen im gesamten Gewässerverlauf der Schwarzen Au sowie der Süsterbek.
Die Verfasser der Machbarkeitsstudie sowie des Entwicklungskonzeptes sind nicht von der Teilnahme an diesem verfahren ausgeschlossen. Die Machbarkeitsstudie und das Entwicklungskonzept werden (ggf. in Auszügen) allen Bietern im Rahmen der Angebotsaufforderung zur Verfügung gestellt.
Auftragsgegenstand:
1. Ingenieurbauwerke gem. § 43 HOAI 2013.
— Leistungsphasen 2 (anteilig) bis 4 gem. § 43 HOAI 2013 Ingenieurbauwerke.
— Leistungsphasen 5 bis 9 sowie die örtliche Bauüberwachung gem. § 43 HOAI 2013 Ingenieurbauwerke als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen).
2. Tragwerksplanung gem. § 51 HOAI 2013.
— Leistungsphasen 1 bis 4 gem. § 51 HOAI 2013 Tragwerksplanung.
— Leistungsphasen 5 bis 9 gem. § 51 HOAI 2013 Tragwerksplanung als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen).
3. Besondere Leistungen (optional, in noch nicht bestimmbarem Umfang).
— Besondere Leistungen im Bereich Gewässerökologie (z. B. Landschaftspflegerische Begleitpläne, Artenschutzprüfung, FFH-Vorprüfung, UVP-Vorprüfung, biologische Beratung der Planung, biologische Baubegleitung).
— Baugrunderkundungen und -gutachten.
Es wird empfohlen, eine Arbeitsgemeinschaft aus Ingenieuren und Biologen zu bilden.
Budget:
Für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme wird derzeit ein Umfang von rund 2 500 000 EUR (netto) gem. DIN 276 Kostengruppen 300-400 abgeschätzt.
Die Aufteilung des Umfanges wird derzeit wie folgt eingeschätzt:
1. Strukturelle Gewässerentwicklung und Talauenanbindung oberhalb der Stauanlage Friedrichsruh bis in den Quellbereich bei Grove (ca. 16 km Gewässerlänge):
ca. 1 000 000 EUR (netto) gem. DIN 276 Kostengruppen 300-400.
2. Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Stauanlage Friedrichsruh und
3. Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Stauanlage Bismarckmühle/Aumühle und damit Anbindung an die Bille:
ca. 1 500 000 EUR (netto) gem. DIN 276 Kostengruppen 300-400.
Zeitrahmen:
Die Maßnahme soll in ca. 55 Monaten umgesetzt werden.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-01-20.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-12-17.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2014-12-17
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Auftragsbekanntmachung
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2015-09-29
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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