Neubau Strafjustizzentrum in 80637 München, Leistung für Freianlagenplanung nach HOAI, Teil 3, Abschnitt 2, §38-40, stufenweise Vergabe der Leistungsphasen 2-4, 5-7 und 8-9

Staatliches Bauamt München 1

Stufenweise Vergabe von Leistungen der Freianlagenplanung nach HOAI mit Erstellung der Haushaltsunterlage-Bau (LP 2-4),Ausführungsplanung, Vorbereitung und Mitwirkung der Vergabe (LP 5-7) sowie Objektüberwachung und Objektbetreuung (LP8-9).
Der Freistaat Bayern beabsichtigt auf dem Grundstück Flnr. 472/187 und 472/337 mit einer Größe von ca. 3,1 ha am Leonrodplatz, Ecke Schwere-Reiter/Dachauerstraße und den Erschließungsstraßen Emma-Ihrer-Straße und Anita-Augspurg-Allee im 9. Stadtbezirk Neuhausen/Nymphenburg, Gemarkung Schwabing, in innerstädtischer Lage, ca. 3 km nordwestlich der Stadtmitte den Neubau eines Strafjustizzentrums. Im neuen Gebäude sollen die Strafgerichtsbarkeiten und die Staatsanwaltschaften zentral zusammengeführt werden. Im Gebäude mit einer NF (1-6) von ca. 36 000 qm sollen neben den Sitzungssälen (ca. 5 600 qm) das Amtsgericht, die Generalstaatsanwaltschaft, die Strafkammern des Landgerichts München I und II, Strafsenate des Oberlandesgerichts, die Staatsanwaltschaften München I und II, eine Bibliothek, eine Kantine und Cafeteria sowie eine Tiefgarage mit ca. 380 Stellplätze untergebracht werden. Die Tiefgarage befindet sich unter den Gebäude sowie großteils unter den Innenhöfen.
Zur Findung eines städtebaulichen, architektonisch und wirtschaftlich schlüssigen Konzeptes lobte der Freistaat Bayern im Dezember 2012 einen Realisierungswettbewerb aus.Die Auftragsverhandlungen mit den Preisträgern sind abgeschlossen. Das Gebäude soll sowohl die hohen sicherheitstechnischen Anforderungen eines Gerichtsgebäudes als auch die Anforderungen energieeffizienter Bauweise maximal umsetzen. Das Gebäude wird als geschlossene Bebauung mit Innenhöfen (Anlieferhof) und Justizgarten) geplant. Die Innenhöfe sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Den Bediensteten stehen diese Flächen als Ruhezonen zur Verfügung. Die Dächer sind als begrünte Flachdächer geplant. Die Gebäude werden in Massivbauweise, 5-6 geschossig, zum Leonrodplatz hin 7-geschossig errichtet. Das Gebäude erhält 2 Untergeschosse.
Das Bild einer bürgerfreundlichen Justiz wird auch von den Außenanlagen geprägt. Für die Gestaltung der Freiflächen wird ein qualitativ hochwertiger Entwurf erwartet, der auf die spezifischen Anforderungen der künftigen Nutzer eingeht und dem Gelände eine eigenständige Gestalt gibt. Angestrebt ist eine gute Durchgrünung des Geländes. Die im Grünordnungsplan festgesetzten Bäume sind, was die Standorte betrifft, nicht bindend. Die Außenanlagen sollen ansprechend und barrierefrei gestaltet werden. Die Versiegelung des Bodens ist so gering wie möglich vorzusehen. Der Orientierungswert der Landeshauptstadt München für die Freiflächenversorgung in gewerblich genutzten Bereichen (Pausenflächen) beträgt 2 qm/Arbeitsplatz. Die Flächenbedarfspläne weisen Arbeitsplätze für 1 200 Mitarbeiter aus. Demnach ergibt sich ein Bedarf von mind. 2 400 qm Freifläche, deren Anordnung bevorzugt in ruhigen Bereichen liegt.
Vom Leonrodplatz zum Rosa-Luxemburg-Platz befindet sich eine öffentliche Durchwegung. Der Haupteingang in das Justizgebäude befindet sich am Leonrodplatz. Stellplätze in Tiefgaragen oder Innenhöfen dürfen aus Sicherheitsgründen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Kurzparkplätze für Besucher sind in den Außenanlagen zu schaffen. Der Bebauungsplan setzt nur 20 oberirdische Stellplätze auf dem Baugrundstück entlang der Emma-Ihrer-Straße fest. Da Besucher des Strafjustizzentrums aus Sicherheitsgründen nicht in die Tiefgargae einfahren dürfen, sind die benötigten 33 oberirdischen Besucherstellplätze auf dem Baugrundstück nachzuweisen. Die öffentlich zugänglichen Stellplätze sollen aus Sicherheitsgründen nicht unmittelbar an der Außenwand des Gebäudes liegen. Wenn möglich soll eine Schranke die Stellplätze vor unbefugter Benutzung schützen. Mindestens 1 % der herzustellenden Besucherparkplätze im Außenbereich sind als Behindertenstellplätze vorzusehen.
Bei der Planung sind die unterschiedlichen Belange und Bedürfnisse sämtlicher Bevölkerungsgruppen, Altersklassen und Geschlechter im Sinne des Gender Mainstreaming zu berücksichtigen. Dies schließt das objektive und subjektive Sicherheitsempfinden ebenso mit ein wie eine durchgehend barrierefreie Gestaltung.
Ein attraktives Konzept mit hoher Aufenthaltsqualität in den Freiräumen lässt eine lange Nutzungsdauer und somit nachhaltige Bodennutzung erwarten. Durch qualifizierte Entwicklung soll ein qualitätsvoller Stadtraum im Sinne des Leitbildes der Perspektive München „kompakt, urban, grün“ entstehen. Dabei sollen günstige Voraussetzungen für die Nutzung regenerativer Energiequellen geschaffen werden. Ein möglichst geringer Versiegelungsgrad ist durch wasserdurchlässige Flächenbefestigung anzustreben.
Es handelt sich um eine Baumaßnahme des Freistaates Bayern, die aus öffentlichen Mitteln finanziert wird und unter strikter Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit durchgeführt werden muss. Der Entwuf wird als ganzheitliches Konzept aus Wirtschaftlichkeit, Funktion und Gestaltung bewertet. Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit werden neben den Baukosten auch der Bewirtschaftungs- und Unterhaltsaufwand miteinbezogen. Durch geeignete Materialwahl und praxisbewährte Konstruktionen muss eine wirtschaftliche Erstellung und wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden. Im Entwurfskonzept sind die Herstellungs-, Nutzungs-und Unterhaltskosten zu berücksichtigen.
Zur Beschaffenheit des Grundstücks und eventuell vorhandener Altlasten auf dem ehemaligen Kasernengelände können derzeit keine detaillierten Aussagen getroffen werden, da die Untersuchungen derzeit durchgeführt werden. Nach ersten Baugrunduntersuchungen befindet sich unter einer ca. 1m gelagerten Auffüllung überwiegend mitteldicht gelagerter Kies. Das Grundwasser stellt sich ca. 6,5 m unter der Geländeoberkante ein.
Geplanter Ausführungszeitraum:
Ausführungsbeginn Vertragsleistung sofort nach Auftragserteilung ca. April 2014, Erstellung Haushaltsunterlage-Bau voraussichtlich bis Dezember 2014, Fertigstellung Baumaßnahme voraussichtlich Ende 2020.
Zur Beurteilung der Qualität, fachlicher und technischer Wert, Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik beabsichtigt der Auftrggeber die ausgewählten Bewerber mit Einladung zur Aufforderung zur Verhandlung mit Teilleistungen der LP 2 zu beauftragen. Die Leistung wird entsprechend der HOAI vergütet. Hierzu werden den Bewerbern in der 2. Phase der Auftragsverhandlung die entsprechenden Planunterlagen zur Verfügung gestellt.
Weitere Angaben siehe Teilnahmeunterlagen unter http://www.stbam1.bayern.de/hochbau/aktuelles.php (unter VOF-Verfahren).

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-02-24. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-01-24.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-01-24 Auftragsbekanntmachung
2014-07-04 Bekanntmachung über vergebene Aufträge