Nutzerübergreifende Organisation, Abstimmung und abschließende Dokumentation von Flughafenprozessen im Rahmen des ORAT-Projektes am Flughafen BER

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Um einen möglichst reibungslosen Übergang vom Bau in den Regelbetrieb zu ermöglichen, wurde am Flughafen BER das ORAT-Projekt (Operational Readiness and Airport Transfer) zur Steuerung der operativen Inbetriebnahme aufgesetzt. Operational Readiness (OR) soll die vollständige Betriebsfähigkeit und einen reibungslosen Beginn des Flughafenbetriebs sicherstellen, während Airport Transfer (AT) einen effizienten Umzug von den Altstandorten zum neuen Flughafen zu gewährleisten hat. Insgesamt zielt ORAT also auf eine erfolgreiche operative Inbetriebnahme des Flughafens unter geltenden Sicherheits- und Qualitätsstandards ab. Das ORAT-Programm gliedert sich in folgende Teilprojekte:
1. Projektmanagement (Strukturierung, Steuerung, Kommunikation des ORAT-Projekts).
2. Prozesse (Nutzerübergreifende Organisation, Abstimmung und abschließende Dokumentation von Flughafenprozessen).
3. Schulungen (Vorbereitung der agierenden Flughafennutzer auf die neuen Anlagen, Systeme und Prozesse).
4. Probebetrieb (Erprobung von Systemen, Anlagen und Prozessen durch operative Flughafennutzer).
5. Umzug (Gebäude-, Vorfeld- und Flugzeugumzug von den Altstandorten zum BER).
Der hier zu vergebende Leistungsgegenstand bezieht sich auf Teilprojekt 2 des gesamten ORAT-Programmes: Nutzerübergreifende Organisation, Abstimmung und abschließende Dokumentation von Flughafenprozessen als Basis für Schulungen, Probebetrieb und Realbetrieb. Die zu definierenden, übergreifenden Prozesse werden in Form einer sogenannten Prozesslandkarte durch den Auftraggeber identifiziert und dem Auftragnehmer bei Zuschlagserteilung zur Verfügung gestellt. Die Prozesslandkarte ist voraussichtlich in die Kategorien Luftseite, Terminalbetrieb/Landseite, Gepäckabfertigung, Leitstellenbetrieb und Sonstiges untergliedert und umfasst etwa 50-65 übergreifende Prozesse. Ein übergeordneter Prozess ist beispielsweise das Boarding von Passagieren; der Prozess kann sich aber in Unterprozesse wie zum Beispiel das Boarding an einer Fluggastbrücke oder in einem Bus unterscheiden.
Zunächst hat der Auftragnehmer auf Basis der Prozesslandkarte innerhalb von zwei Wochen nach Zuschlagserteilung die Unterprozesse in Absprache mit dem Auftraggeber zu bestimmen. Im Anschluss sind sowohl die übergreifenden Prozesse als auch die Unterprozesse zu definieren. Diese sind mit allen relevanten Stakeholdern (Flughafenfachbereiche, Behörden, BVDs, Fluggesellschaften) abzustimmen; Verantwortlichkeiten und Schnittstellen innerhalb des Prozessablaufes sind detailliert zu beschreiben. Hierfür sind bereits bestehende Unterlagen als Grundlage, wie z. B. Betriebskonzepte, heranzuziehen. Zur Umsetzung der Prozessdefinitionen werden durch den Auftraggeber regelmäßige „Table Top Excercises“ mit allen Prozessbeteiligten (bis zu etwa 15 verschiedene Stakeholder) erwartet.
Abschließend sind alle Prozesse hinsichtlich Funktionalität im Gesamtablauf des Flughafens zu betrachten; sofern zutreffend, sind Handlungsempfehlungen zur weiteren Optimierung auszusprechen. Darüber hinaus sind die definierten Prozesse Grundlage für Schulungen, Probebetrieb und Realbetrieb, und sollen dementsprechend in einem standardisierten Format zur weiteren Verwendung aufbereitet werden. Zur Einbringung der Prozesse in den Probebetrieb sind für den Probebetrieb angemessene Key Performance Indicators (KPIs) zu definieren, welche im Probebetrieb zur erfolgreichen Durchführung eines Prozesses eingehalten werden müssen.
Die gesamten Leistungen sind in einem Zeitraum von max. 18 bis 22 Wochen nach Leistungsbeginn zu erbringen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-06-19. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-05-22.

Wer?

Wie?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2014-05-22 Auftragsbekanntmachung
2014-05-27 Ergänzende Angaben