Planungsleistungen TGA für die Standorte Bonn und Berlin zum Abschluss eines Rahmenvertrages für vier Jahre - DW 14/01.03
Die Deutsche Welle beabsichtigt, Planungsleistungen der Technischen Ausrüstung im Wege des Verhandlungsverfahrens mit vorherigem Teilnahmewettbewerb nach VOF zu vergeben.
Die zu erbringenden Leistungen beziehen sich auf unterschiedliche Projekte im Bereich der Liegenschaften Funkhaus Bonn, Kurt-Schumacher-Str. 3,53113 Bonn einschließlich Mess- und Empfangsstation Bockhacken, 42499 Hückeswagen und Funkhaus Berlin, Voltastraße 6, 13355 Berlin und beinhaltet beispielhaft nachfolgende Maßnahmen.
Unter dem Aspekt der multimedialen Ausrichtung der Deutschen Welle, unter Einbeziehung aller digitalen Möglichkeiten und Verbreitungswege stellen sich große Herausforderungen in den einzelnen Bereichen. Die daraus resultierenden erforderlichen Umgestaltungen der genutzten Produktionsmöglichkeiten für die aktuellen und künftigen Anforderungen der Deutschen Welle umfaßt für die Fachgebiete folgende Leistungen.
— Bau kleinteiliger Produktionseinheiten bei voller Versorgung mit Elektroenergie und Klimatechnik unter Nutzung neuester Erkenntnisse im Bereich Akustik und Lichttechnik.
— Aus-und Umbau studiotechnischer Räume in Verbindung mit klassischem Bauen im Bestand bei weitgehender Erhaltung des vorhandenen Bauwerks
— Planung, Systemauslegung, Dimensionierung in Bezug auf den Aus- und Umbau von Schnitt- und Nachvertonungsplätzen
— Beratung und Konzepterstellung für TGA-Anlagen unter dem Aspekt der Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz
— Vereinheitlichung der Gebäudeleittechnik an den Standorten Bonn und Berlin
— Beratung, Konzepterstellung und Planung zur Energieoptimierung der vorhandenen TGA-Anlagen
— Leistungen im Bereich gutachterlicher Tätigkeit und fachlicher Stellungnahme
Objektbeschreibung Funkhaus Bonn:
Das Funkhaus der Deutsche Welle besteht aus neun Häusern, mit bis zu vier Obergeschossen, zwei Erdgeschossen und bis zu vier Untergeschossen. Die Sende,- und Produktionskomplexe befinden sich hauptsächlich in den Häusern 4 und 6. Erschlossen werden die Häuser in der Hauptverteilebene im 1. Obergeschoss.
Die Werkstätten, Klima - Sanitär (KS), Elektro-Werkstätten (ET) sowie Schreiner-, Schlosser-, Malerwerkstätten befinden sich im 1.UG. Ihr erforderliches Tageslicht erhalten sie durch zentral angeordnete Lichthöfe.
Im Haus 4 im 1. OG befindet sich das Betriebsrestaurant, und im Haus 5 im 1.UG befinden sich die Sporträume.
Die Tiefgarage umfasst etwa 1400 Stellplätze, wovon ein Bereich mit etwa 770 Stellplätzen über die gleiche Tiefgarageneinfahrt dem benachbarten Gebäude „Langer Eugen“ zugeordnet ist.
Das Funkhaus hat eine Hauptnutzfläche von ca. 30.000 m² und eine Bruttogesamtfläche von ca. 160.000 m². Zwei Drittel der Flächen liegen unterirdisch (Parkplätze, Anliefer-/Entsorgungsbereich sowie Lagerräume, Archive und Technikzentralen).
Zur Überwachung und Steuerung des Betriebes der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) sind eine umfangreiche Gebäudeleittechnik (GLT), ein Schaltanlagenleitsystem (SLS) sowie ein europäisches Installationsbus (EIB) installiert.
Der Sicherheitsdienst wird durch ein Alarmmanagementsystem (AMS) mit zentraler Anzeige und Bedienung der angeschalteten Brandmelde- (BMA), Einbruchmelde- (EMA), Zutrittskontrollanlage (ZKS) sowie einer umfangreichen Videoüberwachung (außerhalb und innerhalb des Gebäudes) unterstützt.
Das Gebäude ist mit einem umfangreichen stationären und mobilen Hochwasserschutz sowie einem komplexem System zur Wasserhaltung ausgestattet.
Am Standort Bockhacken ist eine Mess- und Empfangsstation (MES) der Deutschen Welle, etwa 40 km nordöstlich von Köln im Bergischen Land (Hückeswagen), untergebracht.
Sie besteht aus einem unterirdischen Betonbauwerk mit ca. 120 m² Grundfläche und einem Zugang mit Treppe, Stahltür und elektrisch fahrbarer Überdachung. Der Tageslichtbezug wird durch 6 Oberlichter, wobei eins als Fluchtweg ausgebildet ist, hergestellt. Es besteht eine Regen- und Abwassersammelgrube mit Saugleitung zur Entleerung. Hier wird die termin- und zielgebietsgerechte Ausstrahlung sowie die Qualität der Deutsche Welle Hörfunk- und Fernsehprogramme überprüft und dokumentiert. Die Gerätschaften der Station, rundfunktechnisch als auch gebäudetechnisch, werden von Bonn aus fern bedient und entsprechend überwacht.
Die technische Gebäudeausrüstung entspricht modernsten Anforderungen in mechanisch-technischen, elektrotechnischen und sicherheitstechnischen Bereichen.
Objektbeschreibung Funkhaus Berlin:
Die Deutsche Welle ist in Berlin in zwei unmittelbar nebeneinander stehenden Gebäuden untergebracht, die bei zwei verschiedenen Eigentümern angemietet sind. Es handelt sich hier um ein elfgeschossiges Hochhaus (der Einfachheit halber als 'Neubau' bezeichnet) und um ausgebaute Flächen in einem unter Denkmalschutz stehenden, zum Bürohaus umgebauten, ehemaligen Fabrikgebäude ('Altbau').
Beim 'Altbau' handelt es sich um eine der ehemaligen AEG- Fertigungshallen, die zwischen 1905 und 1925 nach Plänen von Peter Behrens entstanden ist. Nach dem Untergang der AEG entstanden hier innerhalb der denkmalgeschützten Außenfassaden des Gebäudes sechs Etagen mit Büroflächen. Hiervon sind in fast allen 6 Etagen Flächen durch die DW angemietet, und nutzerspezifisch ausgebaut. Sie beherbergen unter anderem drei Fernsehstudios mit den zugehörigen Bild- und Tonregien, 40 Schnittplätze, zentrale Geräteräume der Fernsehtechnik und der Gebäudetechnik, das Sendearchiv, und mehrere Redaktionen. Zur Versorgung dieser Bereiche befinden sich auf etwa 2.500 Quadratmetern Anlagen der Gebäudetechnik, schwerpunktmäßig Kälte/ Klima/ RLT.
Beide Gebäudeteile sind getrennte Brandabschnitte, aber durch Übergänge auf den jeweiligen Etagen gegenseitig barrierefrei erschlossen. Die Gebäude verfügen jeweils über eine eigenständige, moderne Brandmeldeanlage. Ein alle Anlagen und Systeme des Hauses erfassendes GLT- System befindet sich im Aufbau. In 2008 wurde ein modernes Zugangskontrollsystem und eine umfangreiche Videoüberwachungsanlage installiert.
Der Auftragnehmer verpflichtet sich, einzelne im Detail noch festzulegende Leistungen für den Auftraggeber durchzuführen. Diese Leistungen werden per Abrufvereinbarung vereinbart. Der Auftraggeber ist berechtigt, bei Erteilung der Abrufvereinbarung Leistungen einzeln festzulegen und Änderungen des Leistungsumfanges vorzunehmen.
Folgende Leistungen sind im Rahmen dieser Ausschreibung zu erbringen:
-Kleine Neu-, Um- und Erweiterungsmaßnahmen
-Anlagenunterhaltungsmaßnahmen
Bei der Anlagenunterhaltung handelt es sich um Instandsetzungs- und Instandhaltungsmaßnahmen
-Sonstige besondere Maßnahmen
Die Anforderung an den Auftragnehmer besteht darin, dass während des Leistungszeitraumes eine Präsenz des Auftragnehmers am Ausführungsort gegeben ist, d.h., dass der Auftragnehmer in der Lage ist, innerhalb von mindestens zwei Tagen am Ort der Dienstleistung anwesend zu sein. Mit Angebotsabgabe ist schriftlich einzureichen, wie die Präsenz des Auftragnehmers garantiert wird.
Für die Leistungen soll das Leistungsbild der HOAI "Technische Ausrüstung" (§ 55 HOAI) mit den Leistungsphasen 1 bis 9 beauftragt werden.
Die Ausschreibungsunterlagen sind in 5 Lose gegliedert. Es wird eine Losvergabe angestrebt. Die Deutsche Welle behält sich aber vor, die Leistungen an einen Generalunternehmer zu vergeben. Das heißt, es können Angebote abgegeben werden:
— für ein Los
— für ein oder mehrere Lose
— für alle Lose
Die Loseinteilung erfolgt nach Anwendungsbereichen nach HOAI §53 und dem Standort:
Los 1: 1 Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen;2 Wärmeversorgungsanlagen; 3 Lufttechnische Anlagen) Bonn
Los 2: 3 Lufttechnische Anlagen Berlin
Los 3: 4 Starkstromanlagen Bonn
Los 4: 8 Gebäudeautomation Bonn
Los 5: 8 Gebäudeautomation Berlin
Die anrechenbaren Kosten der Maßnahmen werden für die Laufzeit von vier Jahren auf insgesamt
Los 1 netto EUR 420.200,00
Los 2 netto EUR 504.200,00
Los 3 netto EUR 420.200,00
Los 4 netto EUR 252.100,84
Los 5 netto EUR 84.033,61 geschätzt.
Es ist von der Honorarzone III gem. § 56 HOAI auszugehen. Liegen die einzelnen Abrufe der Leistungen außerhalb der Tafelwerke der HOAI (§7 Abs. 2 HOAI) werden die Honorare auf Stundenbasis, gemäß Angebot, ermittelt.
In der Angebotsphase ist eine Ortsbesichtigung zwingend.
Der Zuschlag bei diesem Beschaffungsvorhaben wird nach einer Verhandlungsrunde und Auswertung des 1. Nachtragsangebotes erteilt.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-02-23.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-01-20.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-01-20
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Auftragsbekanntmachung
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