Schaffung einer Zentralbibliothek für die Philologischen Fächer an der LMU (Philologicum) am Standort Ludwigstraße 25, in 80539 München – Leistung der Tragwerksplanung nach HOAI 2013, Teil 4, Abschnitt 1, §§ 49-52
Der Freistaat Bayern beabsichtigt am Standort Ludwigstraße 25, in 80539 München die Schaffung einer Zentralbibliothek für die Philologischen Fächer an der LMU (Philologicum).
Das bestehende Gebäude Ludwigstraße 25 befindet sich auf dem Grundstück mit der Flurnummer 4100, Gemarkung Maxvorstadt.
Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude als Königliches Blindeninstitut errichtet. Die Beschädigungen im 2. Weltkrieg waren nicht wesentlich. Dafür wurde in den 60er Jahren massiv im und am Gebäude umgebaut. Das gesamte Gebäude wurde entkernt und die westliche und südwestliche Fassade abgebrochen. Teile der westlichen und südwestlichen Fassadenbereiche wurden im Stil des Bestandes wieder errichtet. Der mittlere westliche Fassadenbereich wurde als moderne Fassade der damaligen Bauweise errichtet. Durch die Umbauten wurden zusätzliche Geschoße geschaffen, teilweise in offener Bauweise mittels Stahleinbauten. Das gesamte Dachtragwerk wurde erneuert und als Stahlbetonrahmen mit Gasbetonplatten massiv errichtet. Das neue Tragwerk des Gebäudekerns ist als Stahlbetontragwerk mit Rippen- und Flachdecken ausgeführt.
Die jetzige Struktur des Gebäudes erfüllt nicht die heutigen Ansprüche an ein modernes Bibliotheksgebäude mit seinen spezifischen räumlichen und funktionalen Anforderungen.
Genauere Untersuchungen der Bausubstanz aus den 60er Jahren haben ergeben, dass erhebliche statische und brandschutztechnische Mängel vorliegen, die gegen eine Sanierung des Gebäudes sprechen. Daher wird im Zuge der Maßnahme die gesamte innere Struktur des Gebäudes, der in den 60er Jahren entstandene Fassadenteil zwischen den beiden Eckrisaliten auf der Westfassade sowie das Dach zurückgebaut (Entkernung). Lediglich die denkmalgeschützten Fassaden einschließlich der Gründung der Ost- und Nordfassade bis Unterkante Dachgesims werden erhalten und sollen im Zuge der Baumaßnahme saniert werden.
Das Gebäude Ludwigstraße 25 ist als Einzeldenkmal (bzgl. der oben genannten Fassaden) verzeichnet und gleichzeitig Teil des Ensembles Ludwigstraße mit Odeonsplatz..
Die gesamte Baumaßnahme gliedert sich in drei wesentliche Schritte:
A) Entkernung des Bestandes inkl. UG, Abbruch Dach und Teil der Hoffassade (Westfassade) zwischen den Eckrisaliten, Unterfangung der verbleibenden, denkmalgeschützten Fassaden sowie deren Schutz und Sicherung während der Bauzeit. (TBM A);
B) Wiederaufbau / Neubau der Bibliothek im Inneren der verbleibenden Kubatur, Neubau der Hoffassade zwischen den Eckrisaliten sowie Wiedererrichtung des Daches. (TBM B);
C) Sanierung der denkmalgeschützten und zu erhaltenden Fassaden (Ludwigstr., Schellingstr. und Eckrisalite zum Innenhof / Westfassade und sichtbarer Teil der Südfassade) sowie Sanierung der Kommunwand zum südlichen Nachbargebäude. (TBM C);
Zur Findung eines architektonisch und wirtschaftlich schlüssigen Konzeptes lobte der Freistaat im September 2013 einen Realisierungswettbewerb aus. Der Wettbewerb ist noch nicht abgeschlossen.
Das Gebäude umfasst ca. 5.600 m² Nutzfläche (NF 1-6). Dieser sind die erforderlichen Verkehrs- und Funktionsflächen hinzuzurechnen. Im Gebäude sollen neben den Arbeitsplätzen die Medienbestände frei aufgestellt und genutzt werden. Ein zentrales Magazin, ein Veranstaltungs-/Ausstellungsraum, ein Schulungsraum, Verbuchung/Thekenbereiche, Schließfächer, Scanner-, Kopierräume, sowie eine kleine Anzahl von Büros mit Teeküche und Materiallager ergänzen das Raumprogramm..
Das Gebäude soll sowohl die architektonischen + wirtschaftlichen Anforderungen an ein modernes Bibliotheksgebäude mit seinen spezifischen räumlichen und funktionalen Anforderungen, als auch die Anforderungen einer energieoptimierten und nachhaltig wirtschaftlichen Bauweise maximal ermöglichen.
Es gilt die EnEV 2009. Für Maßnahmen im Neubau und Bestand sind die geltenden Anforderungen der EnEV 2009 an Nichtwohngebäude hinsichtlich der Höchstwerte der mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten für Außenbauteile (siehe Anl.2 Tab.2, EnEV 2009) um 30 % zu unterschreiten.
Das Gebäude soll wieder an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke München angeschlossen werden. Der Anschluss soll in Zukunft über eine Verlängerung der bestehenden Fernwärmeleitung in der Schellingstraße zum Gebäude Ludwigstraße 25 geführt werden. Der bestehende Anschluss über den Nachbarn Ludwigstraße 23 wird zurückgebaut. Der Aufwand an technischer Ausstattung im Gebäude soll grundsätzlich so gering wie möglich gehalten werden, so soll z.B. Be- und Entfeuchtung der Luft und Kühlung auf einzelne Räume beschränkt werden (Magazin, Datenverteilerraum), Lüftungsanlagen sollen nur vorgesehen werden, wenn es bau- bzw. nutzungsbedingt zwingend erforderlich ist.
Das Gebäude erhält ein Untergeschoss. Die Anzahl der Obergeschosse ist entwurfsabhängig und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht definiert werden. Es besteht eine fußläufige unterirdische Verbindung zur Tiefgarage des Nachbargrundstückes Schellingstraße 3, die auch bei entwurfsabhängiger Neusituierung funktional erhalten bleibt.
Der Auftraggeber erwartet statisch-konstruktive Lösungsvorschläge für ein wirtschaftliches und sparsames Gebäudekonzept unter Berücksichtigung der architektonischen Ansprüche.
Zur Beschaffenheit des Baugrunds können derzeit keine detaillierten Aussagen getroffen werden.
Der HW 1940 liegt im maßgeblichen Bereich bei 509,0müNN. Das mittlere Grundwasser ist bei 507,5müNN zu erwarten. Der angrenzende Gehweg Ost liegt i.M. bei 513,4müNN.
Durch die vorgenannte funktionale Anbindung an die Tiefgarage Schellingstraße 3 und die Entkernung des Bestandes, sowie der Sicherung und dem Umgang mit den denkmalgeschützten Fassaden und der Sanierung der Kommunwand ist Erfahrung im Bauen im Bestand notwendig.
Als Baustellenbesonderheiten, sind insbesondere die innerstädtische Lage und die direkt benachbarten, vorhandenen Sparten und U-Bahn-Bauwerke zu beachten.
Der Bauherr legt größten Wert darauf, dass die Baumaßnahme im Kostenrahmen realisiert wird. Die Kostenobergrenze liegt bei 21 000 000 EUR brutto Gesamtbaukosten. Diese Kosten umfassen die Kostengruppe 300 + 400 nach DIN 276.
Termine:
Es ist geplant die Baumaßnahme in 2 Haushaltsunterlagen getrennt zu erfassen.
1. Teilbaumaßnahme (TBM A): siehe Abschnitt II.1.5_A;
2. Teilbaumaßnahme (TBM B + C): siehe Abschnitt II.1.5_B + C
— Erstellung HU-Bau TBM A und TBM B + C Planungsbeginn Mai 2014,
— Erstellung Ausführungsunterlage-Bau (AFU-Bau) TBM A November 2014,
— Erstellung Ausführungsunterlage-Bau (AFU-Bau) TBM B + C Dezember 2014,
— Baubeginn mit Abbrucharbeiten Oktober 2015.
Unmittelbar nach Beendigung des VOF-Verfahrens beginnt die Leistungserbringung.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-03-24.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-02-20.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-02-20
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Auftragsbekanntmachung
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2014-08-27
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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