Schwerpunktrenovierung Kuppelsaal Hannover Congress Centrum (HCC) 2015
Das Hannover Congress Centrum, die ehemalige Stadthalle, ist das zentrale Kongress- und Veranstaltungszentrum in der Landeshauptstadt Hannover und zählt zu den markantesten Bauwerken der Stadt. Neben Kongressveranstaltungen sowie Fach- und Kontaktmessen ist das HCC ein zentraler Ort für Großveranstaltungen verschiedenster Unternehmensbranchen. Hier finden jedes Jahr rund 1 300 Veranstaltungen verschiedenster Art statt. Nach einer aufwändigen Sanierung des Gebäudes in mehreren Bauabschnitten und über mehrere Jahre, steht nun als vorläufiger Abschluss die Schwerpunktsanierung des historischen Kuppelsaals an. Dieser ist mit 3 600 Plätzen der größte klassische Konzertsaal Deutschlands. Für den Bau der Stadthalle wurde im Jahre 1910 ein Wettbewerb durchgeführt, aus dem der Entwurf von Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer als Sieger hervorging. Im Jahre 1914, also vor genau einem Jahrhundert, wurde das Gebäude der Öffentlichkeit übergeben. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg übernahm Paul Bonatz eine fragmentarische Wiederherrichtung des Bauwerks. Trotz seiner großen Bedeutung als Veranstaltungsort hatte der Kuppelsaal aufgrund seiner Raumgeometrien immer ein Akustikproblem, was sich insbesondere in oberen Zuschauerrängen bemerkbar machte.
Einen Versuch, diese Situation zu verbessern erfolgte 1961 durch einen Umbau von Ernst Zinsser nach dem technischen und ästhetischen Stand der damaligen Zeit, der aus heutiger Sicht im Hinblick auf Akustik und Farbgestaltung Optimierungsbedarf hat.
Die anstehende Renovierung stellt den Planer vor die Herausforderung, die verschiedenen bauzeitlichen Schichten des Kuppelsaals miteinander in Einklang zu bringen und mit seinen Widersprüchlichkeiten kreativ umzugehen. Dennoch sollten es behutsame Interventionen sein, die aber nicht verschweigen sollen, dass der renovierte Kuppelsaal später auch als „contemporary monument“ erkennbar ist. Die stärkere Herausarbeitung der ursprünglichen Kuppelform, die Verschlankung der Stützen und die Neugestaltung der Akustikdecke sind dabei Schlagworte, die die Zielvorstellung verdeutlichen sollen. Es handelt sich damit um die Konzentration auf für Veranstalter und Besucher wahrnehmbare Bereiche. Aufgabe ist es, ein neues Farb- und Möblierungskonzept zu entwickeln und die baulichen Besonderheiten herauszuarbeiten.
Auch wenn die Maßnahme zunächst ihren Schwerpunkt auf der Optimierung optischer, akustischer Aspekte einschließlich elektroakustischer Aufwertungen und der Vorbereitung späterer Substanzsicherungsmaßnahmen hat, so ist der Umgang mit moderner Veranstaltungs- und Haustechnik ebenfalls von großer Bedeutung. Hintergrund ist, dass der Einsatz innovativer Technologien, wie z.B. OLED-Technik (organic light emitting diode) und besondere Maßnahmen der Raumlufttechnik bereits „vorgedacht“ werden muss, um ihren Einbau zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
Da die Arbeiten während des laufenden Betriebes erfolgen müssen, steht nur ein exakt definiertes Zeitfenster zwischen dem 13.7.2015 und dem 31.1.2016 für die Ausführung zur Verfügung. Das Gesamtbudget ist mit 6 000 000 EUR (netto) fixiert.
Bestandteil des Verhandlungsverfahrens wird ein Konzeptentwurf zur Umgestaltung des Kuppelsaals mit Angaben zur Umsetzung sein, der vergütet wird.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-03-04.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-01-31.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-01-31
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Auftragsbekanntmachung
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2014-02-12
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Ergänzende Angaben
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