Ingenieurleistungen zur Planung und Bauüberwachung der Sicherung mittels vertikalem und horizontalem Dichtungselement.
Die ehemalige Deponie Eisert liegt unmittelbar am Main nordwestlich der Stadt Großkrotzenburg. Sie entstand durch die Verfüllung eines etwa 9 ha großen Kiesabbaugebietes. Dabei wurden Rückstände von Betrieben der metallverarbeitenden und chemischen Industrie, aus Galvanik- und Giessereibetrieben abgelagert. Unter anderem waren dies stark schwefelhaltige Ölschlämme, Kunstharzrückstände und Lösemittelreste sowie lösungsmittel- und schwermetallhaltige Säurerückstände. Die Deponie diente demzufolge zu wesentlichen Teilen der Altablagerung von Sonderabfällen.
Ein großer Teil des Deponats liegt ohne jegliche Absicherung innerhalb der gesättigten Bodenzone und wird von Grundwasser durchströmt. Der oberste Grundwasserleiter wird in einer Tiefe von ca. 11 m von einer Tonschicht gegen tiefere Aquifere abgetrennt. Im Deponat selbst wurde ein erhebliches Potential der Schadstoffe Arsen und Schwermetalle, Mineralöl, PAK, BETX und LHKW analytisch nachgewiesen. Im Grundwasser innerhalb und außerhalb der Deponie wurden bereichsweise hohe Schadstoffgehalte, vor allem Arsen und Schwermetalle nachgewiesen, die die zugehörigen Geringfügigkeitsschwellenwerte um ein Vielfaches überschreiten.
Der Sanierungsbedarf wurde durch das Regierungspräsidium festgestellt.
Auf Basis einer Variantenstudie wurde ein mit den beteilgten Behörden abgestimmtes Sanierungskonzept mit Vorzugsvariante erstellt (Vorplanung gemäß § 43 HOAI). Ein Grundwassermodell wurde erstellt.
Die zu vergebenden Ingenieurleistungen umfassen schwerpunktmäßig folgende Leistungen:
1. Ingenieurleistungen gemäß § 43 HOAI (Ingenieurbauwerke) in den Leistungsphasen 1 und 3 bis 9 zur Umsetzung der Sanierungskonzeption für die Sicherung der Altdeponie. Diese sind zu erbringen für:
— den Bau eines vertikalen Dichtungselementes (Umschließung des zentralen Ablagerungsbereiches abschnittsweise mit einer Einphasendichtwand und Spundwand),
— die Profilierung der Deponieoberfläche; die Deponieoberfläche ist mit vom Bauherrn bereitgestelltem Material zu profilieren,
— ein horizontales Dichtungselement (Errichtung eines Oberflächenabdichtungssystems).
Das dichtende Element des Oberflächenabdichtungssystems soll als mineralische Dichtung ausgeführt werden. Einzelne Elemente des Oberflächenabdichtungssystems (mineralische Dichtung, Flächendränage, Rekultivierungsschicht) sollen mit vom Bauherrn bereitgestellten Materialien gebaut werden.
2. Ingenieurleistungen gemäß § 26 HOAI (Landschaftspflegerischer Begleitplan/Fachbeitrag Naturschutz) in den Leistungsphasen 1 bis 4 zur Umsetzung der Sanierungskonzeption für die Sicherung der Altdeponie.
3. Beratungsleistungen gemäß Anlage 1, Pkt. 1.3 und Pkt. 1.4 zu § 3 HOAI und besondere Leistungen gemäß Anlage 12 zu § 43 HOAI, z. B.:
(a) Aufstellung von geotechnischen Berechnungen zur Standsicherheit oder Gebrauchstauglichkeit. Standsicherheitsberechnungen für den Bauzustand Dichtwand (offener Schlitz). Standsicherheitsberechnungen/Verformungsberechnungen für den Endzustand Dichtwand (Anschlussbereiche, Hochwasserfall). Standsicherheitsberechnungen/Verformungsberechnungen für die Oberflächenabdichtung,
(b) Aufstellen von Qualitätsmanagementplänen für die Profilierung, für die Oberflächenabdichtung und für die Dichtwand,
(c) Durchführung von Voruntersuchungen an bis zu 3 Dichtwandmassen unter baulichen (geotechnischen) und chemischen Aspekten,
(d) Durchführung von Eignungsuntersuchungen nach „Bundeseinheitlichen Qualitätsstandards“ (BQS) der LAGA Ad-hoc-AG „Deponietechnik“ an Deponieersatzbaustoffen und mineralischen Baustoffen für die mineralische Dichtung (BQS 5-3), die Flächendränage (BQS 8-1) und die Rekultivierungsschicht (BQS 7-1),
(e) Planungsbegleitende Vermessungen für die Planung und den Entwurf, Bauvermessung vor und während der Bauausführung und die abschließende Bestandsdokumentation,
(f) Fortschreibung von Nutzen-Kosten-Untersuchungen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen,
(g) Objektübergreifende, integrierte Bauablaufplanung, Koordination des Gesamtprojektes und detaillierte Planung von Bauphasen bei besonderen Anforderungen (Abstimmung der Abläufe beim Einbau der Profilierung, beim Bau der Dichtwand und beim Bau des Oberflächenabdichtungssystems, bauzeitliche Entwässerung),
(h) Prüfen und Werten von Nebenangeboten,
(i) Kostenkontrolle, Prüfen und Bewerten der Berechtigung von Nachträgen, Prüfung von Nachträgen der bauausführenden Unternehmen inkl. Vergabeempfehlung, Rechnungsprüfung,
(j) Örtliche Bauüberwachung: Überwachen der Ausführung des Objektes auf Übereinstimmung mit den zur Ausführung freigegebenen Unterlagen, dem Bauvertrag und den Vorgaben des Auftraggebers, Mitwirkung beim Aufmaß mit dem ausführenden Unternehmen und Prüfen der Aufmaße, Vergleich der Ergebnisse der Rechnungsprüfungen mit der Auftragssumme,
(k) Überwachung der Mängelbeseitigung innerhalb der Verjährungsfrist,
(l) Leistungen nach Baustellenverodnung zur Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordintaion und für das Arbeiten in kontaminierten Bereichen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-10-15.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-09-12.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Änderung einer Konzession/eines Auftrags während ihrer/seiner Laufzeit (2021-10-21) Öffentlicher Auftraggeber Name und Adressen
Name: HIM GmbH Bereich Altlastensanierung HIM-ASG
Postanschrift: Waldstraße 11
Postort: Biebesheim
Postleitzahl: 64584
Land: Deutschland 🇩🇪
Telefon: +49 62588953720📞
E-Mail: ulrich.langer@him.de📧
Fax: +49 62588953322 📠
Region: Groß-Gerau🏙️
URL: http://www.him.de🌏
Adresse des Käuferprofils: http://www.him-asg.de🌏
Objekt Umfang der Beschaffung
Titel: Sicherung der Altdeponie Eisert bei Großkrotzenburg
ASG/91/203
Produkte/Dienstleistungen: Dienstleistungen von Ingenieurbüros📦 Beschreibung
Zusätzliche Produkte/Dienstleistungen: Umwelttechnische Beratung📦
Zusätzliche Produkte/Dienstleistungen: Gutachterische Tätigkeit📦
Zusätzliche Produkte/Dienstleistungen: Planungsleistungen im Bauwesen📦
Zusätzliche Produkte/Dienstleistungen: Baustellenüberwachung📦
Zusätzliche Produkte/Dienstleistungen: Umweltsanierung📦
Ort der Leistung: Main-Kinzig-Kreis🏙️
Hauptstandort oder Erfüllungsort: 63538 Großkrotzenburg
Beschreibung der Beschaffung:
“Ingenieurleistungen zur Planung und Bauüberwachung der Sicherung mittels
vertikalem und horizontalem Dichtungselement.
Die ehemalige Deponie Eisert liegt...”
Beschreibung der Beschaffung
Ingenieurleistungen zur Planung und Bauüberwachung der Sicherung mittels
vertikalem und horizontalem Dichtungselement.
Die ehemalige Deponie Eisert liegt unmittelbar am Main nordwestlich der Stadt
Großkrotzenburg. Sie entstand durch die Verfüllung eines etwa 9 ha großen
Kiesabbaugebietes. Dabei wurden Rückstände von Betrieben der metallverarbeitenden
und chemischen Industrie, aus Galvanik- und Giessereibetrieben abgelagert. Unter
anderem waren dies stark schwefelhaltige Ölschlämme, Kunstharzrückstände und
Lösemittelreste sowie lösungsmittel- und schwermetallhaltige Säurerückstände. Die
Deponie diente demzufolge zu wesentlichen Teilen der Altablagerung von
Sonderabfällen.
Ein großer Teil des Deponats liegt ohne jegliche Absicherung innerhalb der gesättigten
Bodenzone und wird von Grundwasser durchströmt. Der oberste Grundwasserleiter
wird in einer Tiefe von ca. 11 m von einer Tonschicht gegen tiefere Aquifere
abgetrennt. Im Deponat selbst wurde ein erhebliches Potential der Schadstoffe Arsen
und Schwermetalle, Mineralöl, PAK, BTEX und LHKW analytisch nachgewiesen. Im
Grundwasser innerhalb und außerhalb der Deponie wurden bereichsweise hohe
Schadstoffgehalte, vor allem Arsen und Schwermetalle nachgewiesen, die die
zugehörigen Geringfügigkeitsschwellenwerte um ein Vielfaches überschreiten.
Der Sanierungsbedarf wurde durch das Regierungspräsidium festgestellt.
Auf Basis einer Variantenstudie wurde ein mit den beteiligten Behörden abgestimmtes
Sanierungskonzept mit Vorzugsvariante erstellt (Vorplanung gemäß § 43 HOAI). Ein
Grundwassermodell wurde erstellt.
Die vergebenen Ingenieurleistungen umfassen schwerpunktmäßig folgende Leistungen:
I. Gutachterleistungen
I.1 Einarbeitung in das Projekt/vorhandene Unterlagen
I.2 Gutachterleistungen im Zusammenhang mit dem Grundwassermonitoring und
sonstiger umwelttechnischer Untersuchungen
I.3 Grundwassermodell
II. Planungsleistungen
II.1 Ingenieurbauwerke, Leistungsphasen 1, 3 bis 9 des § 43 HOAI
II.2 Landschaftspflegerischer Begleitplan, Leistungsphasen 1 bis 4 des § 26 HOAI
III. Beratungsleistungen gemäß Anlage 1, Pkt. 1.3 und Pkt. 1.4 zu § 3 HOAI und
besondere Leistungen gemäß Anlage 12 zu § 43 HOAI
III.1 Geotechnische Berechnungen zur Standsicherheit und/oder Gebrauchstauglichkeit
III.2 Aufstellen von Qualitätsmanagementplänen
III.3 Voruntersuchungen an Dichtwandmassen
III.4 Durchführung von Eignungsuntersuchungen nach BQS
III.5 Planungsbegleitende Vermessung
III.6 Integrierte Bauablaufplanung, Koordination des Gesamtprojektes, Fortschreibung
von Nutzen- Kosten Untersuchungen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen
III.7 Örtliche Bauüberwachung und weitere besondere Leistungen
III.8 Bauvermessung
III.9 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination
III.10 Erstellung eines Variantenstudiums für die in Frage kommenden Transportwege
von und zur Altdeponie
III.11 Erstellung eines Variantenstudiums für mögliche
Nachfolgenutzungen des gesicherten Deponiebereichs
III.12 Teilnahme an Planungs- und Projektmanagementbesprechungen
Mehr anzeigen Dauer
Datum des Beginns: 2015-02-02 📅
Datum des Endes: 2024-12-31 📅
Verfahren Administrative Informationen
Frühere Veröffentlichungen zu diesem Verfahren: 2015/S 118-215626
Auftragsvergabe
Vertragsnummer: 2015-B001129-51
Titel:
“Ingenieurleistungen zur Planung und Bauüberwachung der Sicherung mittels vertikalem und horizontalem Dichtungselement”
Datum des Vertragsabschlusses: 2015-03-18 📅
Name und Anschrift des Auftragnehmers
Name:
“ARGE Arcadis Deutschland GmbH / ISK Ingenieurgesellschaft mbH, c/o Arcadis Deutschland GmbH”
Postanschrift: Europaplatz 3
Postort: Darmstadt
Postleitzahl: 64293
Land: Deutschland 🇩🇪
Region: Darmstadt, Kreisfreie Stadt🏙️
Der Auftragnehmer ist ein KMU
Angaben zum Wert des Auftrags/der Partie (ohne MwSt.)
Gesamtwert des Auftrags/Loses: EUR 899995.59 💰
Ergänzende Informationen Körper überprüfen
Name: Vergabekammer des Landes Hessen beim Regierungspräsidium Darmstadt
Postanschrift: Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Postort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland 🇩🇪
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834 📠 Für Mediationsverfahren zuständige Stelle
Name: Vergabekammer des Landes Hessen beim Regierungspräsidium Darmstadt
Postanschrift: Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Postort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland 🇩🇪
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834 📠 Verfahren zur Überprüfung
Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren:
“Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Ergeht eine Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann der...”
Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Ergeht eine Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann der Bieter
wegen Nichtbeachtung der Vergabevorschriften ein Nachprüfungsverfahren nur innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang vor der Vergabekammer beantragen. Nach Ablauf der Frist ist
der Antrag unzulässig. (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB).
Der Antrag ist auch unzulässig, soweit:
- der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichung
des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist
von zehn Kalendertagen gerügt hat,
- Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
- Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden (§160 Abs. 3 Nrn. 1 bis 3 GWB).
Die Unwirksamkeit eines Vertrages kann nur festgestellt werden, wenn sie im
Nachprüfungsverfahren innerhalb von 30 Kalendertagen nach der Information der
betroffenen Bieter und Bewerber durch den öffentlichen Auftraggeber über den
Abschluss des Vertrages, jedoch nicht später als 6 Monate nach Vertragsschluss
geltend gemacht worden ist. Hat der Auftraggeber die Auftragsvergabe im Amtsblatt der
Europäischen Union bekannt gemacht, endet die Frist zur Geltendmachung der
Unwirksamkeit 30 Kalendertage nach Veröffentlichung der Bekanntmachung der
Auftragsvergabe im Amtsblatt der Europäischen Union (§135 Abs. 2 GWB).
GWB=Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Juni 2013 (BGBl. I S. 1750, 3245), das zuletzt durch Artikel 10 Absatz 2 des Gesetzes vom 27. Juli 2021 (BGBl. I S. 3274) geändert worden ist.
Mehr anzeigen Dienststelle, bei der Informationen über das Überprüfungsverfahren eingeholt werden können
Name: Vergabekammer des Landes Hessen beim Regierungspräsidium Darmstadt
Postanschrift: Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Postort: Darmstadt
Postleitzahl: 64283
Land: Deutschland 🇩🇪
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834 📠
Quelle: OJS 2021/S 208-545515 (2021-10-21)