VOF-Verfahren für städtebauliche Beratungsleistungen und einem ISEK im Stadtgebiet Tittmoning
Die Stadt Tittmoning liegt im nordöstlichen Chiemgau, im sog. Rupertiwinkel, der um 1890 für Orte geprägt wurde, die früher zum Erzbistum Salzburg gehörten, am westlichen Hochufer der Salzach. Die Flussmitte bildet heute die Staatsgrenze zu Österreich.
Mit ihren 5 Ortsteilen Tittmoning-Stadt, Asten, Kay, Kirchheim und Törring hat sie derzeit rund 5 800 Einwohner.
Seit dem Jahr 2000 ist die Einwohnerzahl der Stadt Tittmoning leicht rückläufig. Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Wirtschaftsstruktur Tittmonings ist vor allem durch das produzierende Gewerbe geprägt. Für diesen Bereich ist in den letzten Jahren ein Anstieg an Beschäftigten zu verzeichnen. Fast dreiviertel der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort sind im sekundären Sektor (produzierendes und weiterverarbeitendes Gewerbe) tätig. Aufgrund des Anstieges von Arbeitsplätzen wuchs in den letzten Jahren auch die Zahl der Einpendler nach Tittmoning. Dies führte zu einem ausgeglichenen Pendlersaldo.
Tittmoning ist ein regionaler Ergänzungsbereich zur funktionalen Erweiterung des Stadt- und Umlandbereichs Salzburg. Aufgrund der zunehmenden zentralörtlichen Funktion für Gemeinden in Oberösterreich nimmt Tittmoning höherwertige Funktionen wahr.
Tittmoning hat wie kaum eine andere ostbayerische Stadt sein historisches Stadtbild bewahrt, störende Neubauten im Altstadtbereich wurden vermieden. Das denkmalgeschützte Ensemble Stadt Tittmoning zählt zu den bedeutendsten in Oberbayern und umfasst die Stadtanlage innerhalb der Befestigung des 14. und 15. Jahrhunderts und den darin einbezogenen Burgkomplex südwestlich über der Stadt, außerdem im Nordosten die vorgelagerte Häuserzeile am Gerberberg und die im Flussuferniveau liegenden Häuser der Wasservorstadt.
Für ihre Leistungen in der städtebaulichen Sanierung in den vergangenen Jahrzehnten – insbesondere des Stadtplatzes und der kommunalen Anwesen – wurden der Stadt zahlreiche Preise verliehen.
Die Stadt Tittmoning beabsichtigt nun ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) mit den Schwerpunkten Gesamtstadt, Teilbereiche Sanierungsgebiete Altstadt und Bereich Soziale Stadt in Auftrag zu geben.
Des Weiteren sollen städtebauliche Beratungsleistungen für einen Zeitraum von 6 Jahren beauftragt werden. Dazu gehören auch als zusätzliche Leistungen Feinuntersuchungen für die Burg.
Als erster Baustein wurde bereits ein integriertes Planungs- und Handlungskonzept unter besonderer Berücksichtigung des Stadtplatzes mit Beiträgen für das gesamtstädtische integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept 2014 (Wirtschafts- und sozialgeographische Untersuchungen, Verkehrsuntersuchungen, Aufbau Stadtmarketingprozess) mit Abschluss im November 2013 erstellt, das in das Gesamtkonzept integriert werden soll.
Als weitere Grundlagen für die Bearbeitung stehen folgende Unterlagen zur Verfügung:
— Städtebauliche Grobuntersuchung, Vorbereitende Untersuchung – Stadtplatzsanierung/Einzelmaßnahmen,
— Grobuntersuchung – Verflechtung/Gesamtstadt,
— festgelegtes Sanierungsgebiet „Tittmoning – Altstadt I,
— Bereich Soziale Stadt, Handlungskonzept 2010,
— Energienutzungsplan,
— Erweiterter Energienutzungsplan (in Bearbeitung),
— Leerstandsmanagement,
— Gestaltungssatzung,
— Flächennutzungsplan.
Die Stadt Tittmoning ist im Förderprogramm Städte¬baulicher Denkmalschutz und Soziale Stadt aufgenommen. Die Altstadt von Tittmoning ist als Ensemble in die Denkmalliste eingetragen. In der Stadt gibt es 152 Baudenkmäler und mehrere großflächige Bodendenkmäler. Der Erhalt und die Pflege des baukulturellen Erbes sind zentrale Aufgaben bei der Innenstadtentwicklung. Hier setzt eine Vertiefte Städtebaulich-Denkmal pflegerische Untersuchung/das Kommunale Denkmalkonzept an, das ebenso in das ISEK integriert werden soll.
Das vorgeschlagene Untersuchungsgebiet für die denkmalpflegerische Untersuchung entspricht der Ausdehnung des Ensembles Altstadt, einschließlich städtebaulich relevanter Anschlüsse an die Vorstädte und reicht bis zu den Rändern des festgelegten Sanierungsgebietes „Tittmoning – Altstadt I“ der Städtebauförderung. In dem Untersuchungsgebiet befinden sich ca. 200 Anwesen.
Den zum Verhandlungsgespräch ausgewählten Bewerbern wird ein zur Bearbeitung vorgeschlagener Leistungskatalog zur Verfügung gestellt, der modular aufgebaut ist. D. h. aktuell vorhandene Leistungsteile sollen nicht neu und wieder erstellt sondern integriert werden.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-11-25.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-10-24.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-10-24
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Auftragsbekanntmachung
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2015-04-02
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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