ZDF-184-WD-14-065 "„ZDFonline 2016+“
Das ZDF beabsichtigt seine drei Portale „ZDF.de“ (Programmportal), „ZDFmediathek“ (Videoportal) und „ZDFsport.de“ grundlegend zu überarbeiten. Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung ist vor allem durch die technologische Entwicklung (Gerätevielfalt, Verschmelzen von TV und Online etc.) getrieben. Daneben sind Veränderungen im Konkurrenzumfeld (neue Player wie AppleTV, Netflix, Magine etc.) wie auch in der medialen Nutzungskultur (Empfehlungen von Freunden etc.) Treiber dieses Vorhabens.
Kurzum: Seit Livestellung der alten ZDFmediathek im Jahr 2007 haben sich die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für ein primär videobasiertes Onlineangebot fundamental verändert. Mit diesem Relaunch-Projekt will das ZDF diesen Marktveränderungen Rechnung tragen.
Folgende zentrale Elemente bilden das Grundgerüst des fortentwickelten Angebots:
Auf der neuen ZDF-Plattform finden sich alle Sendungen der Sender ZDF, ZDFneo, ZDFinfo. sowie ausgewählte Videos von 3sat. Jede Sendung hat einen eigenen Bereich, auf dem neben den Videos selbst auch programmbegleitende Informationen zu finden sind. Die neue Plattform besteht außerdem grundsätzlich aus verschiedenen Übersichtsseiten, einer gut funktionierenden Suche und einem EPG.
Durch die neue Konkurrenz von Videoportalen und Plattformen lernen Zuschauer, Inhalte wie selbstverständlich nach neuen Kriterien wie z. B. nach einer genreorientierten Sortierungslogik zu konsumieren: Wer heute in diesem Umfeld erfolgreich sein möchte, muss sich dieser Entwicklung anpassen und die Sortierungsoptionen – zusätzlich zum gewohnten EPG – variabler anbieten.
Zu einem ZDF-Auftritt im Netz gehört weiterhin ein eigenes inhaltliches Profil. Notwendig aber ist es, die bei Online-Angeboten mittlerweile als Standard gesetzte Möglichkeit einer Personalisierung anzubieten. Jüngste Untersuchungen favorisieren eine Personalisierung durch Nutzung (Wer viel „Krimi“ schaut, bekommt dieses Genre auf der Startseite angeboten).
Social-Media-Aktivitäten gehören zum Grundbestand eines modernen Online-Angebots. Kommentieren, Bewerten, Teilen von Inhalten gehören ebenso dazu wie die Möglichkeit, Live- wie On-demand-Videos mit Social-Media-Feeds, Live-Chats etc. zu verbinden.
Nicht nur die Loslösung von linearem Medienkonsum kennzeichnet die aktuelle und zukünftige Nutzungskultur. Sie beinhaltet insbesondere den Wunsch nach größerer Souveränität des Nutzers, sich den Weg zum Inhalt selbst zu wählen. Das neue Angebot muss ergo eine optimale Erreichung von Einzelinhalten ermöglichen. Dies setzt eine möglichst leichte Auffindbarkeit in Suchmaschinen zwingend voraus.
Programmhighlights (z. B. „Adlon“), TV-relevante Groß-Ereignisse (z.B. Fußball-WM, Wahlen) und Online-Highlights (z. B. TVlab) können mit Sonderanstrengungen in Form von Microsites begleitet werden. Sie gehen über den üblichen technischen Rahmen des Standard-CMS hinaus. Für das künftige ZDF-Online-Angebot gilt es, diese Teilangebote sinnvoll zu integrieren.
Der ZDFPlayer bleibt auch künftig das Kern-Element, weil es den wesentlichsten Inhalt trägt. Der Player bleibt navigatorisch das Hauptinstrument, um Videos abzuspielen, zu steuern und ggf. auch auf Plattformen Dritter zugänglich zu machen.
Grundlegende Maßnahmen zur Verbesserung von Barrierefreiheit (z. B. Skalierbarkeit von Schriften) sind ebenfalls zwingende Akzeptanzkriterien.
Drei wichtige Prämissen leiten sich für die Erstellung des neuen Angebots ab:
1. Das künftige ZDF-Onlineangebot muss in seiner Performanz den inzwischen hohen Zuschauer-Erwartungen entsprechen. Diesem Grundsatz ist das komplette Konzept des neuen Angebots zu unterwerfen – inhaltlich wie technisch.
2. Die rasante technische Entwicklung erfordert wesentlich flexiblere und schnellere Innovationszyklen der ZDF-Angebote als bisher. Neben der intelligenten Vernetzung der verschiedenen Bildschirme wird die Innovationskraft eines Web-Angebots morgen mehr als heute entscheidend für die Marktrelevanz. Nur so kann sichergestellt werden, die Vielzahl immer neuer Distributionswege zum Erreichen der Zuschauer schnell nutzen zu können. Dieser Punkt ist beim Bau des neuen Angebots in besonderer Weise zu berücksichtigen.
3. Aufgrund der Vielfalt der Empfangsgeräte und der dadurch veränderten Nutzungskultur ist es erforderlich, das neue Angebot zeitgleich auf allen relevanten Platt-formen zu launchen. Das Angebot funktioniert auf allen marktüblichen Geräteklassen eindeutig wiedererkennbar.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2014-08-18.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2014-07-10.
Wer?
Wie?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2014-07-10
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Auftragsbekanntmachung
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