Beschreibung der Beschaffung
Die vom BMVI initiierte Reformkommission „Bau von Großprojekten“ war aufgefordert, Probleme bei der Planung und Realisierung von Großprojekten zu ermitteln, Ursachen für Kostensteigerungen und Terminverzögerungen aufzuzeigen, sich mit möglichen Lösungen auseinanderzusetzen und Handlungsempfehlungen für mehr Kostenwahrheit, Kostentransparenz, Effizienz und Termintreue bei Großprojekten zu erarbeiten. Die Reformkommission hat am 29.6.2015 ihre Handlungsempfehlungen veröffentlicht.
Ein wesentliches Element zur Prozessverbesserung sieht die Reformkommission in einem durchgehenden integrierten Risikomanagement. Vor diesem Hintergrund möchte das BMVI mit einigen beteiligten Länderauftragsverwaltungen und der DEGES in vier Pilotprojekten in unterschiedlichen Projekt- und Planungsphasen ein detailliertes und kontinuierliches Risikomanagement durchführen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen für alle Projekte des Bundesfernstraßenbaus nutzbar gemacht werden.
Folgende Pilotprojekte wurden ausgewählt:
1) A 7 Rader Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg (AV SH/Deges);
2) A 40, 8-streifiger Ausbau zwischen AS Duisburg/Homberg – AS Duisburg/Häfen (AV NW/Deges);
3) B 85 – OU Altenkreith mit Anschluss B 16 (AV BY);
4) B 301 – Nordostumfahrung Freising (AV BY).
Der AG behält sich vor, ein Pilotprojekt durch ein anderes zu ersetzen, sofern ein Pilotprojekt nicht fortgeführt werden kann.Der Auftragnehmer soll die Projektverantwortlichen der vier Pilotprojekte individuell unter-stützen mit dem Ziel, ein durchgängiges integriertes Risikomanagement nach ISO31000 bzw. DIN EN 31010 zu erarbeiten, das für die genannten Pilotprojekte implementiert und durchgeführt werden kann. Eine Übernahme des Risikomanagements von allen Auftrags-verwaltungen im Bundesfernstraßenbau ist einem späterem Schritt ausdrücklich vorbehalten und nicht Gegenstand dieses Auftrages.
AP 1: Sichtung und Bewertung der eingesetzten Risikomanagementmethoden
AP 2: Erarbeitung eines Risikomanagementrahmens ein-schließlich eines durchgängigen Risikomanagementsystems für alle durchzuführenden Pilotprojekte
AP3: Implementierung des Risikomanagementprozesses bei den Pilotprojekten Nr. 3 und 4 (B 85 und B 301)
AP4: Regelmäßige Bewertung des Risikomanagementprozesses in den beiden erstgenannten Projekten zur Sicherung der Vergleichbarkeit der Projekte (A7, A40)
AP5: Diskussion des durchgeführten Risikomanagements