Analyse der Grundwasserstandsentwicklung, ihrer Einflussfaktoren und der Auswirkung auf den mengenmäßigen Zustand in 4 Grundwasserkörpern in Niedersachsen

Logistik Zentrum Niedersachsen – Landesbetrieb, Außenstelle Hannover

Der zu vergebende Auftrag umfasst die Analyse der Grundwasserstandsentwicklung, ihrer Einflussfaktoren und der Auswirkungen auf den Mengenmäßigen Zustand in vier Grundwasserkörpern in Niedersachsen (Große Aa, Leda-Jümme Lockergestein links, Leine Lockergestein links und Wietze-Fuhse Lockergestein) im Hinblick auf die nächste Bestandsaufnahme gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (RL 2000/60/EG) im Jahr 2019.
Im Ergebnis der Risikoabschätzung zur Bestandsaufnahme 2013 wurden in Niedersachsen vier Grundwasserkörper (GWK) hinsichtlich der Zielerreichung eines guten mengenmäßigen Zustands im Jahr 2021 als „unsicher“ eingestuft, NLWKN. Es sind die GWK „Große Aa“, „Leda-Jümme Lockergestein links“, „Wietze Fuhse Lockergestein“ und „Leine Lockergestein links“. Die Einstufung erfolgte auf Basis der für die Bestandsaufnahme und Detailbetrachtung bis zum Dezember 2013 vorliegenden Erkenntnisse und Informationen. Entscheidende Kriterien für die Risikobewertung „unsicher“ waren die beobachteten Grundwasserstandsabsenkungen in den GWK „Große Aa“ und Leda-Jümme Lockergestein links“ sowie Hinweise auf Abflussveränderungen in einigen Oberflächengewässern mit Hinweisen auf deren temporäres Trockenfallen oder stark verminderte Niedrigwasserführung mit negativen Auswirkungen auf die Gewässerbiozönosen im Bereich der beiden GWK „Wietze Fuhse Lockergestein“ und „Leine Lockergestein links“. Die Ursachen dafür sind vermutlich nicht alleine in der Nutzung des Grundwassers zu finden. Neben den hydraulischen Wechselwirkungen zwischen GWK und Oberflächengewässern müssen neben den Grundwasserentnahmen auch weitere Wirkfaktoren, wie Meliorationsmaßnahmen, Gewässerumbau, Landnutzung und klimatische Veränderungen mit betrachtet und deren Einfluss quantifiziert werden.
Für die übrigen Prüfkriterien, die in der Risikobewertung zu betrachten waren (Mengenbilanz, grundwasserabhängige Landökosysteme (gwa-LÖS) und Versalzung), wurde kein Risiko festgestellt.
Bis zur nächsten Bestandsaufnahme nach der EG-WRRL im Jahr 2019 sind für die vier genannten GWK die Einflüsse der einzelnen Wirkfaktoren auf den mengenmäßigen Zustand zu untersuchen und möglichst zu quantifizieren. Dazu ist es zwingend notwendig das Systemverständnis im Gebiet der betroffenen Grundwasserkörper und die Beurteilungsmethodik insbesondere zu verbessern. Vorschläge zur Entwicklung, Anpassung und Kopplung von Beurteilungsmethoden und Bewertungskriterien zur Wirkung der einzelnen Wirkfaktoren sind zu erarbeiten bzw. fortzuschreiben. Insbesondere gilt dies für die Methoden und Kriterien zur Bewertung der Schutzgüter bezüglich der Oberflächengewässer.
Die Bearbeitung der vorgenannten Punkte soll in einem Projekt erfolgen, welches aufgrund der räumlichen und fachlichen Gegebenheiten in zwei räumliche Teilprojekte (Hannover und Weser/Ems) unterteilt wird. Die zu erbringenden Leistungen sollen im Rahmen von Gutachter- und Beraterverträgen in Zusammenarbeit mit den Fachbehörden, dem Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), erbracht werden. Möglich ist die Vergabe eines Auftrages für das Gesamtprojekt an einen Auftraggeber oder die separate Auftragserteilung für die beiden Teilprojekte an zwei verschiedene Bieter. Als Grundlage für die Projektbeauftragung und -bearbeitung dient das vorliegende Feinkonzept, das auf der Basis eines Projektvorschlages, von dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz beauftragt wurde. Das Feinkonzept ist in enger Zusammenarbeit vom NLWKN und LBEG unter Beteiligung wasserwirtschaftlicher, landwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Fachleute aus den Regionen der vier betroffenen Grundwasserkörper erstellt worden. Dazu wurden zwei regional beratende Arbeitskreise eingerichtet, die in die Projektbearbeitung partizipativ eingebunden werden sollen.
— AK 1, für die GWK Wietze-Fuhse Lockergestein und Leine-Lockergestein links (Teilprojekt Hannover);
— AK 2:, für die GWK Leda-Jümme Lockergestein und Große Aa (Teilprojekt Weser/Ems).
Projektträger ist der NLWKN, hier die Betriebsstelle Hannover-Hildesheim.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-01-04. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-12-04.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-12-04 Auftragsbekanntmachung