Brennstoffzellen-Netzersatzanlagen mit erhöhten Anforderungen zur Härtung der Stromversorgung an ausgewählten BOS-Digitalfunk-Standorten im Freistaat Bayern
In der Bundesrepublik Deutschland wird derzeit für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sukzessive das bestehende Analogfunknetz durch ein hochverfügbares Sicherheitsdigitalfunknetz abgelöst, das bundesweit einheitliche digitale Sprech- und Datenfunksystem für BOS in der Bundesrepublik Deutschland (BOS-Digitalfunk). Zu diesem Zweck wurden rund 4 300 Basisstationsstandorte und 64 Kernnetzstandorte für digitale Funkanlagen (nach TETRA-Standard, TErrestrial Trunked RAdio) deutschlandweit in der Verantwortung der Länder errichtet und in Betrieb genommen. Alle Standorte sind zur generellen Wahrung der Ausfallsicherheit mit einer kurzzeitigen Notstromversorgung ausgestattet.
Im Zuge der Netzqualifizierung und Netzhärtung ist vorgesehen, mittels eines Notstrom-Phasenkonzepts die Notstromversorgung zeitlich auszudehnen, um den erhöhten Anforderungen im Katastrophenfall gerecht zu werden und somit die Verfügbarkeit über einen längeren Zeitraum auch bei einem großflächigen und langanhaltenden Stromausfall sicherzustellen.
Brennstoffzellen (BZ) gelten als geeignete Basis für Netzersatzanlagen (NEA) von TETRA Basisstationen, nicht nur für durchschnitt¬lich hohe Klimaanforderungen, sondern prinzipiell auch für erhöhte klimatische Anforderun-gen wie sie im alpinen Umfeld vorkommen. Für den Einsatz von BZ-NEA unter klimatischen Ext-rembedingungen liegen zwar bislang noch keine belastbaren Erfahrungswerte vor, eine höhere Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit als bei NEA auf Basis von Verbrennungsgeneratoren ist jedoch zu erwarten.
Eine hinreichend breit angelegte, stationäre Ausstattung von Standorten des digitalen Behördenfunks mit BZ-NEA als umwelt- und naturschutzverträglichste Notstromlösung soll deren Einsatzreife und Wirtschaftlichkeit demonstrieren sowie die mögliche Eignung für eine künftig flächendeckende Nutzung im Freistaat Bayern nachweisen. Dabei soll eine hinreichend dimensionierte Wasserstoffvorhaltung in der BZ-NEA auch langanhaltende Stromausfälle überbrücken. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördern über die Nationale Organisation für Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie e. V. (NOW) im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms für Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) das vorliegende Vorhaben mit Bundesmitteln. Dieses Förderprogramm ist zeitlich bis zum 31.12.2016 begrenzt.
Geplant ist die Ausstattung von bis zu 66, nach aktuellem Planungsstand von schätzungsweise ca. 44 Standorten, mit jeweils einer BZ-NEA. Der Gesamtauftrag wird auf zwei etwa gleich große Teillose (Mengenlose) mit jeweils bis zu 33 Stück BZ-NEA (schätzungsweise jeweils ca. 22 Stück) ausgeschrieben. Eine Mindestabnahmemenge oder Höchstabnahmemenge wird nicht vereinbart. Ein Auftragnehmer kann maximal den Zuschlag auf ein Mengenlos erhalten (Zuschlagslimitierung).
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-10-30.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-09-28.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2015-09-28
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Auftragsbekanntmachung
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2016-04-29
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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2016-05-02
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Ergänzende Angaben
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