Dienstleistungen in der Abfallentsorgung – Verwertung von flüssigen Gärresten der Bioabfall-Vergärungsanlage Wicker der Rhein-Main Deponie GmbH

Rhein-Main Deponie GmbH

Die Rhein-Main Deponie GmbH betreibt auf dem Standort des Deponieparks Wicker eine Bioabfallvergärungsanlage nach dem Verfahrenssystem einer Trockenvergärungsanlage. Die Anlage ist genehmigt auf eine Durchsatz- und Behandlungsmenge von 55 000 t/a an getrennt erfassten Bioabfällen aus der Biotonne.
Für die ordnungsgemäße Verwertung und Entsorgung der anfallenden festen und flüssigen Gärreste sucht die Rhein-Main Deponie einen oder mehrere geeignete Partner für eine langfristige Zusammenarbeit.
In der Bioabfallvergärungsanlage fallen bei Vollauslastung der Anlage rd. 21 000 t/a an flüssigen Gärresten nach der Entwässerung und bis zu rd. 30 000 t/a an festen Gärresten nach der Aerobisierung an.
Gegenstand des hier aufgerufenen Wettbewerblichen Dialogs ist die langfristig gesicherte wirtschaftliche Verwertung der flüssigen Gärreste, bevorzugt in der Landwirtschaft, ggf. einschließlich der Zwischenspeicherung/Lagerung der flüssigen Gärreste zu Überbrückung von ausbringungsfreien Zeiten bzw. zur Einhaltung der rechtlich geforderten Lagerkapazitäten. Die flüssigen Gärreste der Anlage sind zertifiziert nach BG Kompost e. V., Gütesicherung Gärprodukt RAL-GZ 245.
Grundsätzlich bieten sich mehrere unterschiedliche technische Lösungsmöglichkeiten an, die mit den ausgewählten Unternehmen nach dem Teilnahmewettbewerb erörtert und geprüft werden sollen.
a) Zum einen besteht die Möglichkeit, dass die RMD die flüssigen Gärreste kontinuierlich über das Jahr an den oder die Kooperationspartner ab Standort der Biogasanlage Wicker abgibt. Aufgabe des / der Kooperationspartner ist dann die vollständige Verwertung der flüssigen Gärreste einschließlich der kompletten logistischen Aufwendungen wie insbesondere die Lagerhaltung in eigenen Anlagen des / der Kooperationspartner. Zu den Aufgaben der Verwertung der flüssigen Gärreste würden insbesondere auch das Flächenmanagement, die Ausbringungslogistik und die Nachweisführungen gegenüber den zuständigen Behörden gehören.
b) Eine andere Lösungsmöglichkeit besteht darin, dass die RMD die Logistik und Lagerhaltung für die flüssigen Gärreste am Standort vollständig in eigener Regie durchführt und die flüssigen Gärreste zu Ausbringungszeiten an den oder die Kooperationspartner zur stofflichen Verwertung frei Tankfahrzeug übergibt. Die Leistungen des/der Kooperationspartner wären dann insbesondere in der ordnungsgemäßen Verwertung der flüssigen Gärreste einschließlich des Flächenmanagements und der Ausbringungslogistik zu sehen.
Grundsätzlich sind beide hier aufgeführten Lösungsmöglichkeiten für die Gesamtmenge an flüssigen Gärresten oder für Teilmengen möglich, d. h. es ist auch eine Mischlösung der Fälle a) und b) denkbar; eine Präferenz für die eine oder andere Lösungsmöglichkeit durch die RMD ist nicht gegeben.
c) Eine weitere technische Lösungsmöglichkeit besteht darin, dass eine Teilmenge (max. 15.000 t/a) noch vor der Fest-Flüssig-Trennung, also unmittelbar nach Durchlauf durch den Fermenter, an einen oder mehrere Kooperationspartner abgegeben wird. Die im thermophilen Fermenter hygienisierte Gärsuspension wäre dann weiter zu behandeln (z.B. Fest-Flüssig-Trennung). Inwieweit sich diese Lösungsmöglichkeit technisch und wirtschaftlich für eine für Teilmenge an Gärsuspension darstellen lässt, sollte in das Dioalogverfahren eingebracht werden. Auch bei diesem Lösungsansatz sind unterschiedliche Kooperationen mit den oben gezeigten Verwertungswegen für die Verwertung der flüssigen Gärreste denkbar.
Die Rhein-Main Deponie GmbH hat derzeit keine Präferenz für die eine oder andere Lösungsmöglichkeit. Maßgebend für die Auswahl von geeigneten Lösungsansätzen sind insbesondere die langfristige Entsorgungssicherheit, die Wirtschaftlichkeit und die Preisstabilität sowie die Umweltverträglichkeit, insbesondere auch im Hinblick auf den Logistikaufwand.
Die RMD beabsichtigt, im Rahmen eines wettbewerblichen Dialogs die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten unter Einbezug des technischen und wirtschaftlichen Know-how der potenziellen Kooperationspartner zu vertiefen und auf technische-wirtschaftliche Machbarkeit zu prüfen. Ziel des Dialogprozesses ist die Ermittlung und Festlegung einer Lösung oder einer Lösungskombinationen, mit der die Bedürfnisse der RMD für eine langfristige Verwertung der flüssigen Gärreste am besten erfüllt werden können.
Weitere Informationen sind dem Bewerberformular zu entnehmen, das per E-Mail von der RMD abgefordert werden kann (siehe Ziffer 6.3).

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-06-30. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-05-20.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-05-20 Auftragsbekanntmachung
2015-05-22 Ergänzende Angaben