Einrichtung und Betrieb eines Kommunikationsnetzes bei den Bayerischen Staatsforsten AöR – KomBaySF

Bayerische Staatsforsten, AöR

(1) Die Bayerischen Staatsforsten: Das Unternehmen Bayerische Staatsforsten (BaySF) hat als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Regensburg seit dem 1.7.2005 die Verantwortung für ca. 800 000 ha Staatswald in Bayern und teilweise in Österreich (Saalforsten). Es beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und zählt mit einem jährlichen Holzeinschlag von rund 5 000 000 Festmeter zu den größten Forstbetrieben Europas. Organisatorisch ist es in eine Zentrale mit 7 Fachbereichen, 41 Forstbetrieben mit 370 Forstrevieren und 4 überregionalen Einrichtungen aufgeteilt. Die Steuerung der IT-Infrastruktur sowie die Konzeption, Beschaffung von IuK-Hard- und Softwarekomponenten sowie Netzwerken, Entwicklung von Anwendungen und Verfahren und Zentrale Dienstleistungen für den IT-Bereich ein-schließlich Geoinformationssystemen und Kartographie der BaySF werden vom Bereich für Informations- und Kommunikationstechnik (Bereich IuK) mit Sitz in München organisiert. Der Bereich IuK ist organisatorisch der Zentrale zugeordnet.
(2) Derzeitige Netzwerkstruktur: Das Weitverkehrsnetzwerk (WAN) der Bayerischen Staatsforsten basiert derzeit auf einem eigenen MPLS-Backbone und eine eigene Internet-basierte VPN-Anbindung der Kleinstandorte (BaySF-VPN). Darüber sind zurzeit 53 Standorte und ca. 550 Kleinstandorte (Forstreviere, Telearbeitsplätze, Sonstige) mittels ganz überwiegend ADSL-Anbindungen und teilweise auch Festverbindungen sowie Mobilfunkanbindungen (LTE, UMTS) in das Unternehmensnetzwerk integriert. Für Kleinstandorte an denen zurzeit weder DSL noch Mobilfunk verfügbar ist bzw. eine Festverbindung nicht wirtschaftlich ist (über 30 Standorte), betreibt der Auftraggeber eine ISDN-Einwahllösung. Mobile Benutzer und Standorte im Ausland (Saalforste in Österreich) sind über die Internet-basierte VPN-Lösung des Auftraggebers (BaySF-VPN) transparent ins Unternehmensnetzwerk eingebunden. Die beiden Zentralstandorte in München (Rechenzentren) und Regensburg (Zentrale) verfügen über breitbandige Zugänge zum Unternehmensnetzwerk und sind untereinander mit einer transparenten LAN-Verbindung gekoppelt. Über das Weitverkehrsnetzwerk werden ca. 1.400 Benutzer mit IT-Diensten wie SAP, Bürokommunikation, E-Mail, Internet, Intranet, Geoinformationssysteme, etc. versorgt.
(3) Weitverkehrsnetz inkl. All-IP (WAN-BaySF). Das neue Weitverkehrsnetzwerk (WAN) ist derart konzipiert, dass alle Standorte der BaySF in Bayern miteinander verbunden sind und über das Netzwerk Daten- und Sprachdienste abgewickelt werden können. Das WAN soll für IP-basierten Datenverkehr und Sprachverkehr (All-IP) ausgelegt werden, sowie Anforderungen wie Videokonferenzen (Skype for Business) und Live Streaming ermöglichen. Der Auftraggeber plant daher die Überführung der bestehenden Verbindungen in eine neue, gesamtheitliche und skalierbare Netzwerkinfrastruktur inklusive All-IP-Telefonie. Ziel dabei ist die Optimierung auf die bestehenden, sowie die Berücksichtigung künftiger Anforderungen als auch die Einhaltung der in Form von SLA's geforderten Qualität und eine Reduzierung der Kosten. Der komplette Datenverkehr ist für den Auftraggeber IP basierend (IPv4), IPv6 soll möglich sein. Das Transportnetz muss in der Lage sein, Verkehrsbeziehungen aller Standorte zu den Rechenzentren und in besonderen Fällen auch untereinander auf direktem Weg abzuwickeln, ohne über einen zentralen Provider-Standort geführt zu werden. Künftig sollen alle Standorte und Kleinstandorte der Bayerischen Staatsforsten grundsätzlich mit höheren Bandbreiten in das unternehmenseigene VPN (BaySF-VPN) integriert werden. Aus diesem Grund beschafft und betreibt der Auftraggeber auch zukünftig eigene VPN-Router für die kleineren Standorte, die an die Zugangsrouter des Anbieters über Ethernet angeschlossen werden (managed Port am Zugangsrouter). Die großen Standorte werden mittels Abschlussgerät des Bewerbers (managed Port) in das Weitverkehrsnetzwerk eingebunden. Das neue Weitverkehrsnetzwerk muss für verschlüsselte VPN-Tunneling-Mechanismen eine transparente Durchleitung erlauben. Die räumlich getrennten RZ-Standorte sind über transparente LAN-Verbindungen redundant verbunden die vom Auftraggeber bereitgestellt werden. Die WAN-Zugänge zu den RZ-Standorten müssen einen redundanten Netzwerksbetrieb ermöglichen.
Der Bewerber stellt die Abschlussgeräte bzw. Router für den All-IP-Anschluss getrennt vom Weitverkehrsnetz zur Verfügung. Auch bei Kleinstandorten ist eine Geräte- und Anschlus-strennung von All-IP und WAN wünschenswert.
Die Tarifstruktur für die All-IP-Anbindungen sieht vor, dass über die monatlichen Entgelte hinaus keine weiteren Entgelte für Sprachvolumen innerhalb des Festnetzes und Mobilfunknet-zes in Deutschland anfallen sollen (Flatrate).
Bei den Weitverkehrsnetzanschlüssen findet weder eine Abrechnung des übertragenen Datenvolumens noch eine Begrenzung des Datenvolumens oder Drosselung statt.
(4) Datenschutz und Auftragsdatenverarbeitung
Bei den in dieser Leistungsbeschreibung spezifizierten Diensten und Leistungen handelt es sich um Auftragsdatenverarbeitung im Sinne des § 11 BDSG bzw. Art 6 BayDSG. Bestandteil des abzuschließenden Vertrages ist daher eine Regelung zur Auftragsdatenverarbeitung.
Der Auftragnehmer ist verpflichtet, die datenschutzrechtlichen Bestimmungen zu beachten und die ihn betreffenden Maßnahmen zur Einhaltung und Verbesserung des Datenschutzes aktiv zu betreiben.
(5) Sonstige Leistungen: Der Auftragnehmer berät und unterstützt den Auftraggeber im Rahmen der Migrationsplanung und der Migration selbst. Er führt die Migrationsplanung und die Migration vom bestehenden Weitverkehrsnetzwerk hin zum neuen WAN federführend durch. Der Auftragnehmer überwacht den Netzwerkbetrieb und leistet Support. Er entstört das Weitverkehrsnetzwerk und das All-IP-Netz entsprechend der vertraglichen Vereinbarungen (SLA).
(6) Zeitplan: Die Migration der WAN-Anschlüsse und der Festnetzanschlüsse inklusive Rufnummernübernahme des Auftraggebers vom bisherigen Betreiber in den neuen Vertrag muss bis 31.12.2016 abgeschlossen sein, soweit die bestehenden vertraglichen Bedingungen für die bestehenden Einzelanschlüsse (Kündigungsfristen) dies zulassen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-08-18. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-07-17.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-07-17 Auftragsbekanntmachung
2016-03-16 Bekanntmachung über vergebene Aufträge
2016-09-20 Bekanntmachung über vergebene Aufträge