Hinzuziehung von Sachverständigen gemäß § 20 Atomgesetz (AtG) im Rahmen der atomrechtlichen Aufsicht über die Stilllegung, den Abbau und den Restbetrieb des Kernkraftwerkes Würgassen

Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen

Auftragsgegenstand sind Sachverständigentätigkeiten im Sinne des § 20 AtG bei der Stilllegung, dem Abbau und dem Restbetrieb des Kernkraftwerkes Würgassen (KWW) der E.ON Kernkraft GmbH.
Das KWW befindet sich im Osten Nordrhein-Westfalens an der Weser gelegen nahe der Ortschaft Beverungen im Kreis Höxter. Die Anlage wurde ab dem Jahr 1968 errichtet und verfügte über einen Leichtwassermoderierten und -gekühlten Siedewasserreaktor der Baureihe 69 mit direkter Dampfeinspeisung in die Turbine. Die Leistung der Anlage belief sich auf 1900 MWtherm. und 670 MWelekt./brutto. Nach 23 Betriebsjahren erfolgte die endgültige Abschaltung im Jahre 1994 aus wirtschaftlichen Erwägungen der Betreiberin. Ab 1997 wurden vier atomrechtliche Genehmigungen gem. § 7 AtG (KWW R1- R4) für die Stilllegung und den Rückbau der Anlage erteilt.
Auf Grundlage der Genehmigungen KWW R1 – R4 ist der Rückbau der nuklearen systemtechnischen Komponenten, der Hilfs- und Nebensysteme im Jahr 2014 abgeschlossen worden. Am Standort verbleiben unter dem Regime der o.g. Genehmigungen die dekontaminierten und freigemessenen ehemaligen Betriebsgebäude im industriellen Leerstand und ein Zwischenlager für sonstige radioaktive Abfälle. Nach Ablieferung dieser Abfälle an ein Bundesendlager soll der Abbau der Systemkomponenten des Zwischenlagers und anschließend dessen Dekontamination und Freimessung erfolgen. Im Anschluss daran strebt die Betreiberin eine Entlassung des Geländes aus dem Regelungsbereich des AtG an.
Die Betreiberin überführt die Anlage derzeit in einen Zwischenlagerbetrieb, der voraussichtlich bis zur Annahmebereitschaft eines Bundesendlagers aufrechterhalten wird. Es ist deshalb davon auszugehen, dass nach einer Phase einer reduzierten Leistungsnachfrage an den Sachverständigen während des Lagerbetriebs, diese zu Beginn der Ablieferung an ein Bundesendlager und der anschließenden Rückbauarbeiten, Dekontamination und Freimessung des Lagergebäudes und des Anlagengeländes deutlich steigen wird.
Änderungen an den dargestellten Planungen sind im Verlauf der vorgegebenen Vertragslaufzeit möglich und müssen von den Gutachtern entsprechend berücksichtigt werden.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-07-27. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-06-24.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-06-24 Auftragsbekanntmachung
2016-01-04 Bekanntmachung über vergebene Aufträge