Lieferung, Customizing, Pflege und Weiterentwicklung eines prozessorientierten Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) mit tiefer Integration in die Systemumgebung
Die vorliegende Ausschreibung zielt auf die Einführung eines zukunftsfähigen, prozessorientiert aufgebauten und technisch flexibel integrierbaren Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) ab. In einer ersten Stufe soll das vorhandene KAS iSOFT CCG des Herstellers i-solutions Healthcare ersetzt werden.
Die Funktionsmodule des Klinischen Arbeitsplatzsystems (KAS) sollen die Arbeits- und Informationsprozesse aller patientennah tätigen Berufsgruppen für sämtliche ambulanten, stationären und Notfall-Patientenprozesse unterstützen. Das KAS soll hierbei für die diversen Fachabteilungen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) die erforderlichen Spezialausprägungen abbilden können.
Das KAS muss zwingend in die neu entworfene und Zug um Zug aufzubauende IT-Landschaft der UMG integriert werden. Hierbei werden neben dem KAS auch noch eine Teilplattform Forschung und die eHealth-Plattform neu eingeführt. Alle Teilplattformen sollen untereinander sowie mit den übrigen KIS-Anwendungen der UMG tief integriert werden.
Im Ergebnis soll erreicht werden, dass die Datenbestände und Arbeitsprozesse der Krankenversorgung und der Forschung durch tiefe Integration zu einer nach außen homogenen Gesamtplattform verschmolzen werden. Das anwenderfreundliche Management der Patientenzustimmungen, die verlässliche Anwendung des Datenschutzes und eine der individualisierten Behandlung dienende datengestützte und wissensbasierte Systemarchitektur sollen quasi zum Markenzeichen des Gesamtsystems KAS werden.
Als entscheidendes Architekturprinzip des KIS ist bei der UMG die SAP-Plattform SAP IS.H gesetzt, und zwar einheitlich für die Bereiche Patientenmanagement und Abrechnung über alle Fall- und Abrechnungsarten hinweg. Das neue KAS muss deshalb die der Abrechnung vorauslaufenden Dokumentationsprozesse sowie den Übergang vom KAS zu SAP maximal prozessorientiert und dabei robust und semantisch korrekt abbilden können.
Ferner existieren bei der UMG einzelne Anwendungen, die zwar inhaltlich zum KAS gehören, jedoch bereits durch eigenständige Softwaremodule abgebildet sind. Beispiele sind das OP-Management- und Dokumentationssystem carus myMEDIS, der Kodierarbeitsplatz, das intensivmedizinische Informationssystem (PDMS) Draeger ICM, oder die onkologische Spezialdokumentation. Derartige Programme sind mit dem neuen KAS zu integrieren und bilden gemeinsam das Gesamtsystem KAS.
Im vorliegenden Projekt soll das neue KAS außerdem als Standard-Abteilungsinformationssystem in den Funktionsbereichen eingesetzt werden. Einige dieser Bereiche wie Labor, Blutbank (Swisslab), Radiologie (iSOFT Radiology von i-solutions Healthcare) und Pathologie (dc-pathos) verfügen bereits über ein dediziertes Abteilungs-Informationssystem (AIS). In diversen anderen Funktionsstellen sind wiederum spezielle Befunddokumentationslösungen vorhanden. Diese Systeme sollen zunächst nicht ersetzt, sondern möglichst tief mit dem neuen KAS integriert werden.
Die Integration des neuen KAS mit der neuen eHealth-Plattform soll sicherstellen, das Konzept einer einrichtungsinternen elektronischen Patientenakte umzusetzen (eEPA) und die arbeitsteiligen Prozesse mit den externen Einrichtungen in der Region MV zu unterstützen. Hierfür sind standardisierte funktionale Eigenschaften des KAS nötig, die dort auf der Basis einiger ausgewählter IHE Integrationsprofile abgebildet werden sollen.
Schließlich soll das neue KAS-System ein Maximalversorgungshaus effizient und effektiv abbilden können, inklusive Workflow- und Funktionsprofile, ärztliche und pflegerische Prozessunterstützung, Entscheidungsunterstützung, offene Schnittstellen (IHE, HL7, etc.), elektronisches Auftrags- und Befundmanagement, Medikation, Pflegedokumentation, Leistungsstellen-Management und Webintegration.
Der größte Teil des vorgesehenen Liefer- und Leistungsumfangs muss bis Ende 2016 umgesetzt worden sein.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-03-26.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-02-18.
Wer?
Wie?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2015-02-18
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Auftragsbekanntmachung
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