Planungsleistungen nach § 38 ff HOAI und Anlage 11, Besondere Leistungen zum Vorhaben „Gesamtinstandsetzung Residenzschloss Weimar“
Die Klassik Stiftung Weimar beabsichtigt, über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren das Weimarer Residenzschloss denkmalgerecht instand zu setzen und zukünftig zur neuen Mitte der Klassik Stiftung auszubauen. Neben dem Empfangsbereich und der musealen Nutzung waren im Rahmen der Vorplanungen (2012-2014) Bereiche für die Graphischen Sammlungen, Verwaltung, Bildung, Veranstaltungen, Lager-, Depot- und Nebenflächen nach einem Funktionalen Raumprogramm einzuordnen. Zur Unterbringung des Depots der Graphischen Sammlungen sowie zugehöriger Nebenräume war zu untersuchen, inwieweit diese durch Einfügung eines Tiefdepots in unmittelbarem Umfeld des Schlosses qualitätsvoll gelöst werden kann.
Die Stiftung plant im Zusammenhang mit der Gesamtinstandsetzung des ehemaligen Residenzschlosses für das Schlossumfeld eine Gestaltung zu finden, die gleichermaßen den gartendenkmalpflegerischen Belangen des Parks an der Ilm, dessen Bestandteil das Schlossumfeld ist, aber auch den im Hinblick auf die Besucherführung funktionalen Anforderungen, sowie städtebaulichen Aspekten Rechnung trägt. Durch die Eigenschaften des ehem. Residenzschlosses und des Ilmparks als Bestandteil des Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“, als Einzeldenkmale und als Bestandteil der Denkmalzone „Altstadt Weimar“ und in unmittelbarer Nachbarschaft zu weiteren Kulturdenkmalen wie der Anna-Amalia-Bibliothek, dem Roten Schloss und dem Marstall ergeben sich besondere Anforderungen im Umgang mit dem historisch bedeutenden Ort. Auf Grundlage der erfolgten Vorplanung soll die Entwurfsplanung der Realisierungsvariante im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel und die Erstellung der umfassenden Antragsunterlage gem. RZ-Bau erfolgen.
Die Realisierungsvariante umfasst vornehmlich die Instandsetzung des Ostflügels, die Einrichtung der öffentlichkeitswirksamen Räume für die Graphischen Sammlungen im Bestand des Schlosses sowie notwendige Sicherungsmaßnahmen und infrastrukturelle Maßnahmen.
Die Realisierung soll im laufenden Betrieb erfolgen.
Die Vergabe der Freiflächenplanung betrifft die im nachfolgenden beschriebenen Leistungen in den aufeinander folgenden Stufen von Planung und Ausführung in den jeweilig erforderlichen Bearbeitungstiefen:
— Fortschreibung/Komplettierung des Vorentwurfes;
— Die in Teilbereichen vorhandene denkmalpflegerische Zielstellung für das Schlossumfeld (östl. Umfeld 2013) ist mit den neuen, zu erarbeitenden Erkenntnissen für den Bearbeitungsbereich zu aktualisieren und zu einer Denkmalpflegerischen Zielstellung für den Schlossbereich sowie der angrenzenden Reithauswiese zusammenzufassen bzw. zu erarbeiten. Dabei erweitern die historischen, heute nur noch teilweise vorhandenen Sichtbeziehungen auf das Schloss, aber auch umgekehrt die Blickbeziehungen zu (ehem.) Parkarchitekturen aus dem Schloss den Untersuchungs- bzw. Bearbeitungsraum. Das nähere städtische Schlossumfeld ist zu analysieren und nach möglichen Flächen für den ruhenden Verkehr (Mitarbeiter, Gäste der KSW) zu suchen. Grundlage hierfür ist auch das vorliegende Verkehrskonzept vom August 2009;
— Planung und Kostenberechnung ggf. notwendig werdender Notsicherungsmaßnahmen des Hofbelags im Zuge der zwingend notwendigen Leitungsverlegung;
— Planung der Schwellenbereiche;
— Planung und Kostenberechnung gewünschter Ausstattungselemente – im Abgleich mit der „Gestaltungshandschrift“ der übergeordneten Maßnahmen im Bereich Objekt- und Museumsplanung;
— Planung und Überwachung aller notwendigen Erdarbeiten zu Leitungsverlegungen im Randbereich des Schlosses;
— Planung/Überarbeitung der bestehenden Dachentwässerung (Übergabepunkt: Fallrohre) und Ableitung/Versickerung;
— Konzeptplanung in Varianten unter Berücksichtigung der Vorgaben der denkmalpflegerischen Zielstellung, einschließlich der Schnittstellenplanung und denkmalverträglichen Einordnung aufgehender Bauteile bzw. Informationselemente im Außenbereich (Hof und Umfeld) im Rahmen der Umsetzung des Leitsystems der Innenarchitekturplanung/Museumsplanung;
— Definition von Schnittstellen zu Planungsleistungen der anderen Planungsbeteiligten;
— Erarbeitung eines Zeitplanes für Planung und Ausführung in Abhängigkeit vom Rahmenterminplan;
— Kommunikation mit dem Bauherren, Architekten, Museumsplaner, ggf. Fachplanern, regelmäßige Teilnahme an Planungsbesprechungen.
Die Baumaßnahme (Realisierungsvariante) wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Thüringen über ein gemeinsames Sonderinvestitionsprogramm finanziert: Für die denkmalgerechte Instandsetzung des Residenzschlosses stehen in Summe 40 000 000 EUR zur Verfügung.
Gemäß Kostenschätzung lt. Vorplanung umfasst die KG 500 (ohne KG 540) ca. 360 000 EUR brutto.
Es besteht die Option, einer weiteren Beauftragung des in diesem Verfahren ausgewählten Büros/Planers:
— hinsichtlich dem Depot Graphische Sammlungen unter dem Vorbehalt der Mittelverfügbarkeit;
— hinsichtlich einer Gesamtinstandsetzung Residenzschloss Weimar unter dem Vorbehalt der Mittelverfügbarkeit.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-09-04.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-07-30.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2015-07-30
|
Auftragsbekanntmachung
|
2016-01-27
|
Bekanntmachung über vergebene Aufträge
|