Sanierung des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main, 2. Bauabschnitt, Leistungen der Objektplanung für Gebäude

Stadt Frankfurt am Main, Hochbauamt

Das Deutsche Architekturmuseum (D.A.M.) liegt am Schaumainkai in Frankfurt und ist Teil des städtebaulichen Gesamtkonzeptes 'Museumsufer'. Bei dem Gebäude-Ensemble handelt es sich um ein Kulturdenkmal im Sinne des § 2 Absatz 1 des Hessischen Denkmalschutzgesetzes. Das D.A.M. besteht aus einer Doppelvilla und einer eingeschossigen Erweiterung. In der Denkmaltopographie der Stadt Frankfurt am Main steht folgende Beschreibung: Neoklassizistische Doppelvilla, Baujahr 1912, nach Entwurf von F. Geldermacher. Streng gegliederte Fassade, zentral eingestellte Säulen ionischer Ordnung mit Frauenstatue. Seit 1984 Deutsches Architekturmuseum (D.A.M.).
Der Umbau der historischen Villa in ein Museum erfolgte zusammen mit einer eingeschossigen Überbauung des gesamten Grundstücks nach Plänen von Oswald Mathias Ungers. Dieser schuf kein rein funktionales Gebäude, sondern realisierte eines seiner Entwurfsmotive: das Thema des Raumes und seiner Verwandlungsstufen bis hin zum "Haus im Haus", d.h. der Besucher geht von einem Außenraum in einen Innenraum, der dann selbst wieder Außenraum in Bezug auf den nächsten Innenraum ist. Die den Altbau umgebende, verglaste Halle mit Sicht auf die Villa ist somit Teil dieser morphologischen Raumabfolge. Bereits an dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass bei baulichen Veränderungen die Urheberrechte des Architekten Ungers bzw. seiner Erben zu beachten sind.
Das D.A.M. ist nun seit 30 Jahren in Betrieb und weist neben erheblichen Brandschutzmängeln auch weitere Baumängel auf, die eine Sanierung erforderlich machen. Darüber hinaus ist der energetische Stand des Gebäudes äußerst mangelhaft. Zum einen hat das Museum sehr hohe Kosten für Heizung und Strom, zum anderen kann die einfache Be- und Entlüftungsanlage den heutzutage geforderten Standard der klimatischen Bedingungen für Museen nicht gewährleisten.
In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits ein Großteil der Brandschutzmängel beseitigt, sowie notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt.
In einem zweiten Bauabschnitt soll nun die Anlagentechnik erweitert und die Dachflächen und Fassaden energetisch saniert werden. Es ist eine Erneuerung der Glasdachflächen im Erdgeschoss und im 3. OG notwendig, um den Wärmeeintrag im Sommer und Wärmeverlust im Winter zu minimieren. Die neue Verglasung soll sowohl die Anforderungen an die Energie-Einspar-Verordnung erfüllen, als auch die Durchsicht gewährleisten und somit die Anforderungen an den Denkmalschutz berücksichtigen. Die Tragkonstruktionen der beiden Glasdächer müssen wegen der fehlenden Wärmedämmung ebenfalls getauscht werden. Damit einher geht die Wärmedämmung der Fassaden, der denkmalgerechte Austausch der Holz-Sprossenfensterkonstruktion und der Austausch der Stahl-Glas-Tür- und Fensteranlagen im EG.
Weitere Sanierungsmaßnahmen wie z.B. die Sanierung der Kunstharzböden, des Flachdachbereichs und der Ostfassade, die Dachentwässerung im Altbau, die Sanierung des Flachdachbereichs des Tonnendachs, sowie eine Erneuerung der Toiletten sind ebenfalls vorgesehen.
Die Bruttogrundfläche (BGF) für das gesamte D.A.M. beträgt 3460 qm. Es ist von grob geschätzten Gesamtkosten (KG 200-700) von ca. 3,5 Mio. Euro netto auszugehen.
Die Maßnahmen werden nicht unter laufendem Betrieb stattfinden.
In diesem Verfahren wird ein Büro gesucht, welches kurzfristig nach der Beauftragung mit der Bearbeitung dieses Projektes beginnen kann.
Mit einem Baubeginn ist frühestens im Herbst 2017 zu rechnen, vorab muss jedoch, aufgrund interner Haushaltsvorgaben, bis 01/16 die Kostenberechnung stehen. Es ist von einer Bearbeitungszeit von ca. 24 Monaten auszugehen, die jedoch nicht durchgängig erfolgen wird, sondern mit Unterbrechungen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-05-04. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-04-02.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-04-02 Auftragsbekanntmachung
2015-10-02 Bekanntmachung über vergebene Aufträge