Therapieangebote für psychisch traumatisierte, von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in Deutschland
Anliegen der Bundesregierung ist es, Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Vernachlässigung zu schützen, Familien in Belastungssituationen zu unterstützen und Betroffenen bestmögliche Hilfestellung zu geben. Hierzu sind in den letzten Jahren viele Initiativen und Regelungen auf den Weg gebracht worden, die auf eine umfassende und wirksame Verbesserung von Prävention und Intervention im Kinderschutz abzielen und die bestehenden Hilfsangebote ergänzen und verbessern sollen. Auch für Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalttaten geworden sind, werden weitere Verbesserungen der Hilfs- und Leistungsangebote angestrebt. So erleiden sehr viele betroffene Kinder und Jugendliche eine Traumatisierung, die schwerwiegende gesundheitliche Kurz- und Lang-zeitfolgen nach sich ziehen kann.
Der Runde Tisch zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ hat in seinem Abschlussbericht einvernehmlich festgestellt, dass die Gesetzeslage nach dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGBV) i.V. m. der Psychotherapie-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses als untergesetzlicher Norm es grundsätzlich ermöglicht, dass Betroffene angemessene psychotherapeutische und andere Leistungen zur Krankenbehandlung erhalten (
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=195970.html). In der Praxis werde aber von vielen Betroffenen ein über die bestehenden psychotherapeuti-schen Richtlinienverfahren hinausgehender zusätzlicher Bedarf an Therapieangeboten gesehen, insbesondere im Hinblick auf Körper- und Kreativtherapien und auf die Integration verschiedener traumaspezifischer Verfahren in die Therapie. Der Runde Tisch hat sich in seinem Abschlussbericht daher dafür ausgesprochen, eine Erweiterung der Therapieangebote um verfahrensübergreifende traumaspezifische und nonverbale Methoden zu prüfen.
Das Bundesministerium für Gesundheit beabsichtigt vor diesem Hintergrund, ein wissenschaftliches Gutachten zu den Therapieangeboten für psychisch traumatisierte, von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in Auftrag zu geben. Darin soll eine Bestandsaufnahme gegenwärtiger Angebote an Therapien in Deutschland einschließlich deren Kostenübernahme dargestellt werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, das Angebot und die Qualität der Therapieangebote gezielt zu verbessern.
Gegenstand des Auftrags ist die Darstellung der Ist-Situation des Therapieangebots für durch Gewalterfahrung psychisch traumatisierte Kinder und Jugendliche sowie die Kostenübernah-me dieser Therapieangebote.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-07-07.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-05-27.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2015-05-27
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Auftragsbekanntmachung
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2015-09-18
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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