Universität Regensburg-Erneuerung der Energiezentrale, Aufbau einer Niedertemparaturfernwärme mit Gasmotor-Blockheizkraftwerk, Ingenieurleistung für Fachplanung Technische Ausrüstung nach § 53 HOAI für die Anlagengruppen AWG/WVA/LTA/NA/GA
Beauftragung der Leistungsphasen 2, 3 und bedarfsabhängig 4 des § 55 (1) HOAI sowie beabsichtigte stufenweise Weiterbeauftragung der Leistungsphasen 5-8 des § 55 (1) HOAI für folgende Anlagengruppen nach § 53 HOAI:
1. Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen (AWG).
2. Wärmeversorgungsanlagen (WVA).
3. Lufttechnische Anlagen (LTA).
4. Nutzungsspezifische Anlagen (NA) (maschinentechnische Anlagen).
5. Gebäudeautomation (GA).
Kurzbeschreibung:
Die Gebäude der Universität, des Klinikums und der Hochschule werden aus einer eigenen Energiezentrale in der Josef-Engert-Straße mit Fernwärme und Fernkälte versorgt.
Das EEWärmeGesetz fordert die anteilige Nutzung regenerativer Energien oder Ersatzmaßnahmen wie hocheffiziente BHKW-Technik. Das seit 2002 in Betrieb befindliche Gasturbinen-BHKW erfüllt bauartbedingt als Hochtemperaturmaschine (Gesamtwirkungsgrad 77 %) die Anforderungen bzgl. Hocheffizienz gemäß EEWärmeGesetz nicht und steht nach 20 Jahren Laufzeit altersbedingt bis 2022 zur Erneuerung an.
Vor diesem Hintergrund wurde die Neuausrichtung der Energieerzeugung unter verschiedenen Gesichtspunkten für die nächsten 15 Jahre betrachtet (siehe Übersichtsschema). Von eminenter Bedeutung für eine zeitgemäße und dauerhafte Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ist die Absenkung des Temperaturniveaus der Fernwärme von jetzt 160°C /100°C auf 100°C/70°C Vorlauf-/Rücklauftemperatur. Nur so können moderne hocheffiziente Gasmotor-BHKW Module und Niedertemperatur-Kesselanlagen eingesetzt werden.
Im ersten Abschnitt soll ein neues Gasmotoren-BHKW mit 1,85 MW Leistung installiert werden. Dieses BHKW-Modul ist das erste von insgesamt 3 Modulen im Endausbau. Damit verknüpft ist die Umrüstung der Übergabestationen im Klinikum auf Niedertemperatur (100°C/70°C) sowie der Einbau eines Dampf-/Heisswasserwärmetauschers mit 13,5 MW Leistung in der Energiezentrale. Bei den Übergabestationen im Klinikum wird ausschließlich die Primärseite (Wärmetauscher und Sicherheitskette) erneuert. Die sekundärseitigen Armaturen, Pumpen und Ventile gehören zur technischen Ausrüstung der Gebäude und müssen vom Klinikum im Zuge eigener Sanierungsmaßnahmen bei dem jeweiligen Gebäude bei Bedarf beantragt werden.
Es ist vorgesehen, einen Inselbetrieb des BHKW's zu realisieren. Als Notkühlung sollen die vorhandenen Rückkühlwerke der Kälteanlage in der Energiezentrale genutzt werden. Das BHKW kann somit bei längerfristigem Stromausfall z. B. das Klinikum mit rund 1,8 MVA elektrischer Leistung versorgen.
Bei der Kälteversorgung soll die Erzeugung in der Energiezentrale von jetzt 4,9 auf 5,5 MW erhöht werden. Ferner muss dringend die Transportkapazität der Fernkälteleitung zu den westlichen Naturwissenschaften der Universität durch eine Paralleltrasse zwischen Energiezentrale und Tiefstraße West angehoben werden. Für die Unterbringung von Kälteerzeugungsanlagen wird zusätzliche Aufstellfläche im Keller des Anbaus geschaffen.
Der Gesamtkostenrahmen für die Maschinentechnischen Anlagen beträgt 9 600 000 EUR. Er ist als bindend zu betrachten.
Im Rahmen der Planung der Technischen Gebäudeausrüstung muss die neue BHKW-Anlage in die vorhandene SICLIMAT X Steuerungstechnik mit eingebunden werden. Ferner ist die BHKW Anlage betriebsfertig zu planen, also einschließlich Generator mit eigener Synchronisiereinrichtung sowie einer definierten Anschlussschnittstelle an das bestehende 20 kV Mittelspannungsnetz. Von Seiten der Elektrotechnik wird die 20 kV Mittelspannungsschiene gemäß den Vorgaben der Maschinentechnik überplant.
Termine:
Beginn HU Bau Juli 2015
Vorlage HU-Bau: Mai 2016.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-05-12.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-04-10.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2015-04-10
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Auftragsbekanntmachung
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