Leistungen der Objektplanung für die Sanierung und Optimierung des im Eigenvermögen der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln (Ki d S) befindlichen Standortes Brücker Mauspfad 646

Stadt Köln, 27/Zentrales Vergabeamt

Architekturleistungen / Objektplanung nach §34 HOAI 2013 (Leistungsphasen 1-9) für die Sanierung und Optimierung des im Eigenvermögen der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln (Ki d S) befindlichen Standortes Brücker Mauspfad 646.
Das Objekt Brücker Mauspfad 646 in Köln Brück ist mit rd. 56 000 m² die größte Liegenschaft im Eigenvermögen von Ki d S. Bereits seit 1919 wurde dieses städtische Grundstück als Kinderheim genutzt und sukzessive ausgebaut. In den 1950er Jahren erfolgte durch das ehemalige Hochbauamt der Stadt Köln die Neuplanung des Brücker Kinderheimgeländes. Ab 1959 entstanden in mehreren Bauabschnitten die heute noch bestehenden neun einzelnen Häuser und das Verwaltungsgebäude.
Heute sind in acht Wohnhäusern mehrere Aufnahme-, Wohn- und Tagesgruppen sowie in einem Haus eine Kindertagesstätte untergebracht. Das Verwaltungsgebäude wird für verschiedene pädagogische Betreuungs- und Beratungsangebote, wie zum Beispiel der familiären Bereitschaftsbetreuung (FBB), genutzt. An das Verwaltungsgebäude angrenzend befinden sich ein kleiner Veranstaltungssaal sowie der Ki d S – Werkstattbereich für diesen Standort.
Der überwiegende Teil der Bestandsgebäude bildet auch heute noch den unsanierten Ursprungszustand ab und deckt nur teilweise den aktuellen und keinesfalls den zukünftigen Bedarf. Die Bestandsgebäude entsprechen in vielen wesentlichen Bereichen, zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl der Kinderzimmer, Sanitäreinrichtungen, Raumgrößen, usw., bereits seit längerer Zeit nicht mehr den Anforderungen und den Mindeststandards des Landschaftsverbandes Rheinland (der maßgeblichen Bewilligungsbehörde).
Die zunehmenden Veränderungen mit den daraus resultierenden erhöhten Anforderungen in der Kinderbetreuung sowie die Notwendigkeit einer multifunktionalen, räumlich und inhaltlich flexiblen und damit auch zukunftsorientierten pädagogischen Ausrichtung, können ohne eine grundlegende Optimierung des Standortes nicht bedient werden. Die gravierenden Defizite in Bezug auf das Raumangebot, die Flächenverteilung und die unflexible Grundrissstruktur sowie die bei einigen Häusern deutlich spürbaren Instandhaltungs- und Modernisierungsrückstände erschweren und behindern in einem hohen Maß die pädagogische Betreuungsarbeit mit den Ki d S anvertrauten Kindern. Zur Planung der erforderlichen Sanierungs- und Optimierungsmaßnahmen am Ki d S – Standort Brück wurden zunächst ein spezifisches Nutzerbedarfsprogramm für die zukünftigen pädagogischen Angebotsschwerpunkte und ein entsprechendes Raumprogramm aufgestellt. Neben dem Ausbau bereits bestehender Angebote sollen insbesondere die folgenden Anforderungen, die bereits im Ratsbeschluss von 2006 als Perspektive formuliert wurden, Berücksichtigung finden: eine intensivere Familienbetreuung durch das Angebot von Begegnungsräumen für die stärkere Einbeziehung der Eltern und ggf. durch gemeinsame Unterbringung und Betreuung von Eltern und Kleinstkindern in Familienapartments; erlebnispädagogische Angebote, wie zum Beispiel Kinderbibliothek und Klettergarten, schaffen; Ausbau bestehender Angebote im Sinne einer verstärkten Sozialraumorientierung, zum Beispiel durch Öffnung der Sport-, Musik- und Theaterangebote, usw.
Im Zuge einer ausführlichen Vorstellung des Entwicklungskonzeptes für den Standort Brück erfolgte beim Landschaftsverband Rheinland bereits eine Vorprüfung des zukünftigen Raumprogramms, welches die Bewilligungsbehörde ausdrücklich befürwortete. Parallel wurden zur Erstellung eines Soll-Ist-Vergleichs alle Häuser im Rahmen einer Bestandsaufnahme einer Potentialbewertung unterzogen. Die in diesem Verfahren gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem Masterplan für die zukünftige Entwicklung des Standortes zusammengeführt. Dieser Masterplan sieht sowohl den ressourcenschonenden Umgang mit ausgesuchten Bestandshäusern, bei denen eine Sanierung bzw. Optimierung planungstechnisch und wirtschaftlich darstellbar ist, als auch den behutsamen Ersatz der Gebäude, die das geringste Potential zur Veränderung und den größten Sanierungsstau aufzeigen, vor (siehe Anlage
1). Häuser, die aufgrund ihrer Größe und ihres Raumsystems -ggf. mit Hilfe entsprechender Umbaumaßnahmen- eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen, sollen -solange ihr baulicher Zustand es zulässt- gemäß den aktuellen Standards saniert und modernisiert werden. Der Rückbau einzelner Häuser bezieht sich auf Objekte, die aufgrund des baulichen Zustands, einer unflexiblen Grundrissstruktur sowie eines deutlich zu kleinen Raumangebotes weder den heutigen noch den zukünftigen Bedarf decken. Als Ersatz für diese Häuser sind zur Einhaltung der Vorgaben des Landschaftsverbandes zeitgemäße Neubauten an gleicher Stelle vorgesehen. Hierzu wurden Multifunktions- Gruppenhäuser konzipiert, die unter anderem die Möglichkeit einer flexiblen Nutzung, sowohl für Tagesgruppen als auch vollstationäre Gruppen für Kinder und Jugendliche, bieten. Das vorhandene Verwaltungsgebäude mit den angrenzenden Gebäudeteilen kann aufgrund des baulichen Zustandes sowie der unflexiblen und unzureichenden Flächenverteilung den Anforderungen des neuen Raumprogrammes nicht gerecht werden. Hier ist an gleicher Stelle ein Ersatz des Gebäudes zur Unterbringung der folgenden Nutzungsbereiche vorgesehen: FBB Familiäre Bereitschaftsbetreuung, Elterncafé, Therapiezentrum des Beratungsteams, Verwaltungs- und Besprechungsräume, Werkstattbereich, Veranstaltungssaal. Für alle Gebäude des Standortes soll ein nachhaltiges Energiekonzept entwickelt werden. Die weitläufigen Außenanlagen sollen analog der unterschiedlichen pädagogischen Anforderungen als Erlebnis- und Erfahrungsraum ausgebildet werden.
Die geplanten b aulichen Standortveränderungen wurden bereits mit den entsprechenden Fachdienststellen, der Bauaufsicht, dem Stadtplanungsamt und dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt, vorbesprochen und hierbei die grundsätzliche Machbarkeit und Genehmigungsfähigkeit attestiert (siehe Anlage 2).
Für die erforderlichen Baumaßnahmen steht insgesamt ein Kostenrahmen von rd. 7 000 000 EUR netto für die Kostengruppen 300 und 400 zur Verfügung.
6 der 10 Gebäude bedürfen einer Sanierung, wobei bei 4 Gebäuden von Maßnahmen jeweils unter 100 000 EUR brutto und bei 2 Gebäuden von Maßnahmen bis ca. 200.000 Euro brutto ausgegangen werden kann. 4 der 10 Gebäude sollen abgebrochen und neu erbaut werden (3 Gebäude für jeweils ca. 1 000 000 EUR und 1 weiteres für ca. 3 500 000 EUR. Zudem soll eine Aufwertung der Außenanlagen für ca. 600 000 EUR brutto erfolgen. Die Investitionskosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich einschließlich Honorarkosten auf ca. 11 000 000 EUR brutto.
Die Umsetzung der Gesamtmaßnahme soll in 2 Bauabschnitten erfolgen. Die Nutzer bzw. Bewohner der zu bearbeitenden Gebäude sollen während der Bauphase nach Möglichkeit in Mobileinheiten auf dem Grundstück untergebracht werden. Hierfür ist ein entsprechendes Auslagerungskonzept zu erstellen. Der Betrieb der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung muss während der Um- und Neubaumaßnahmen uneingeschränkt gewährleistet sein. Hierfür ist ein entsprechendes Sicherheitskonzept zu erstellen, um insbesondere die Sicherheit der an diesem Standort untergebrachten Kinder und Betreuer zu gewährleisten.
Die Auftragsvergabe erfolgt im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens. Der Honorarvertragsentwurf wird vor der Verhandlung den jeweiligen ausgewählten Bietern zur Verfügung gestellt.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-05-17. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-04-07.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-04-07 Auftragsbekanntmachung