Neubau von 6 Unterkunftsgebäuden für die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg, Generalplanerleistungen

Bundesrepublik Deutschland, diese vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung, dieses vertreten durch die Freie und H

Die Bundesbauabteilung der Freien und Hansestadt Hamburg (BBA) ist vom Bundesministerium der Verteidigung (Bauherr) im Rahmen der „Unterkunftsbedarfsdeckung Hamburg Ost“ mit dem Neubau von 6 Unterkunftsgebäuden für die Studenten der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) beauftragt worden. Dabei handelt es sich um 4 Neubauten auf der Liegenschaft Douaumont-Kaserne (DOK) und 2 Neubauten auf der Liegenschaft Hanseaten Kaserne (HAK).
Da die Bedarfszahlen der HSU ab dem Jahr 2015 ansteigen und ein großer Sanierungsbedarf der Bestandsgebäude besteht, ist ein Bedarfsdeckungskonzept in Form einer Sanierungskette über den Zeitraum von 2018 bis 2028 entwickelt worden. Den Auftakt bildet der zeitgleiche Neubau der 6 Unterkunftsgebäude, deren termingerechte Fertigstellung die Voraussetzung für die weitere Umsetzung der einzelnen Maßnahmenpakete der Sanierungskette darstellt.
In der Douaumont-Kaserne sind die Unterkunftsgebäude der 30er Jahre durch Mauerwerksbauten mit steilem Walmdach geprägt und bilden eine architektonisch einheitliche Bebauungseinheit auf dem Campus der Bundeswehruniversität. Die vier im Wesentlichen gleichen, 3-geschossigen Neubauten mit je 70 Wohnräumen sollen sich hinsichtlich der Abmessungen, der Kubatur und der Fassadengestaltung in die Liegenschaft einfügen.
Die Hanseaten Kaserne ist zum einen durch 3-geschossige, historische Kasernengebäude der 30er Jahre und zum anderen durch die sog. 3-5 geschossigen Split-Level-Gebäude der 70er Jahre geprägt. Das Gebäudeensemble aus um Höfe herum versetzten Flachdachgebäuden sowie die Gestaltung der Außenanlagen ist das Ergebnis eines Wettbewerbes aus dem Jahr 1973. In direkter Umgebung sind die beiden 4-geschossigen Neubauten mit je 70 Wohnräumen geplant.
Alle Unterkunftsgebäude der DOK und der HAK sollen mit Wohnräumen inkl. integrierter Nasszelle und den entsprechenden weiteren Nutzungen wie Lerngruppenräume, Teeküchen, Sanitäranlagen und Abstellräumen realisiert werden. Sämtliche erforderlichen Neben- und Technikräume verteilen sich auf den Geschossen. Die Erschließung der Gebäude erfolgt über innenliegende Treppenhäuser. Das unbeheizte Dachgeschoss soll zur Aufnahme der umfangreichen Belüftungs- und Elektrotechnik dienen. Für die Neubauten müssen vorweg Bestandsgebäude abgebrochen werden.
Die Gesamtbaukosten für alle sechs Neubauten betragen ca. 33 000 000 EUR für die KG 200-500 (inkl. KG 770).
Bauaufgabe:
Die Auftraggeberin beabsichtigt, die Leistungen an einen Generalplaner zu vergeben, da die einzelnen Maßnahmenpakete der Sanierungskette zeitlich, örtlich sowie funktional vernetzt sind und zügig innerhalb des festgesetzten Zeit- und Kostenrahmens realisiert werden müssen.
Gegenstand des Verfahrens ist die Aufstellung einer Entwurfsunterlage-Bau (EW-Bau gem. RBBau) jeweils für beide Liegenschaften, die Ausführungsplanung und die Bauausführung.
Die erforderlichen Abbrucharbeiten, die Baufeldfreimachung und die Außenanlagen erfolgen in separaten Maßnahmen und werden nicht Auftragsgegenstand.
Die Realisierung muss bei laufendem Universitätsbetrieb erfolgen. Die Bauaufgabe erfolgt parallel zu zeitgleichen Bau- und Infrastrukturmaßnahmen.
Planungsgrundlagen:
Im Rahmen der Sanierungskette liegt ein „Sanierungsplan Hanseaten-Kaserne“ und für beide Liegenschaften das Konzept „Ukft-Bedarfsdeckung HH OST“ vor. Die 4 Neubauten auf der DOK und die 2 Neubauten auf der HAK mit insgesamt 420 Unterkunftseinheiten wurden im Juli 2015 jeweils als Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau) incl. Kostenobergrenze anerkannt. Die Gebäudeplanung wurde inzwischen ergänzt (Stand 11/2015). Die Planung und Kostenschätzung erfolgten auf Grundlage einer EW-Bau für ein vergleichbares Unterkunftsgebäude. Die Unterlagen werden den Bietern im Rahmen der Angebotsaufforderung zur Verfügung gestellt.
Leistungsbild:
Gegenstand dieses Vergabeverfahrens ist die Vergabe der Generalplanerleistungen für
folgende Fachplanungen:
— Objektplanung Gebäude, LPH. 2-3 und LPH. 5 bis 9 gem. § 34 HOAI 2013;
— Technische Ausrüstung, LPH. 2-3 und LPH. 5 bis 9 gem. § 55 HOAI 2013, Anlagengruppen 1-5 und 8;
— Tragwerksplanung, LPH. 2 bis 6 gem. § 51 HOAI 2013.
Der Auftrag umfasst zunächst die LPH 2 bis 3. Es ist beabsichtigt, bei Fortsetzung der Maßnahme die LPH. 5-9 zu beauftragen, ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen.
Der Auftraggeber beabsichtigt, darüber hinaus u. a. folgende weitere Leistungen an den GP zu beauftragen:
— Thermische Bauphysik / EnEV-Nachweis;
— Brandschutzkonzept;
— Erstellung der Schal- und Bewehrungspläne;
— Erstellung von Raumbüchern.
Im Rahmen der Angebotsaufforderung werden diese Leistungsbestandteile konkretisiert.
Die Planung und der Ausbau erfolgen entsprechend den aktuell gültigen Standards der Baufachlichen Richtlinien (BFR) für die Durchführung von Baumaßnahmen der Bundeswehr sowie den Vorgaben für den Unterkunftsstandard aus der Planungshilfe für Gemeinschaftsunterkünfte der Bundeswehr (BMVg 07/2012) i. V. m. dem Erlass „Einführung eines neuen Unterkunftsstandards“ (BMVg 12/2014).
Im Rahmen der Planung, Ausschreibung und Bauausführung werden an die Materialqualitäten, ökonomische, ökologische und gesundheitliche Anforderungen an die Baustoffauswahl in Anlehnung an den Leitfaden für Nachhaltiges Bauen (BMVBS 04/2013) gestellt.
Der Auftraggeber behält sich vor, weitere gleichartige Leistungen (Neubau Unterkunftsgebäude) auf Basis eines gleichen Grundentwurfes binnen 3 Jahren für eine andere Maßnahme gem. VOF § 3 Abs. 4 e) an den erfolgreichen Bieter zu übertragen.
Projektdauer:
Die Aufstellung der beiden Entscheidungsunterlagen-Bau (EW-Bau HAK und EW-Bau DOK) sollen bei einer voraussichtlichen Beauftragung im Juni 2016 bis Februar 2017 abgeschlossen werden. Als Baubeginn ist März 2018 vorgesehen.
Vergabeverfahren:
Die Vergabestelle behält sich vor, von den ausgewählten Bietern gem. § 13 (3) VOF Lösungsvorschläge erstellen zu lassen und für die Referenzen der Leistungsübersicht Projektblätter abzufordern.
Die Vergabestelle lässt sich in der operativen Umsetzung durch WSP Deutschland AG unterstützen und beratend begleiten.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-02-15. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-01-14.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-01-14 Auftragsbekanntmachung
2016-10-24 Bekanntmachung über vergebene Aufträge