Projekt Optimale Software Unterstützung (OSU) für den Bereich der überörtlichen Prüfung und des Stärkungspaktes Stadtfinanzen der GPA NRW

Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (GPA NRW)

Der Auftraggeber, die Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA NRW), wurde mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Errichtung einer Gemeindeprüfungsanstalt zum 01.01.2003 als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Die GPA NRW beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiter, davon ca. 30 Mitarbeiter im Innendienst in der Zentrale in Herne. Die übrigen Mitarbeiter sind landesweit im Außendienst tätig und werden projektbezogen in den Prüfungen und Beratungen eingesetzt. Neben ihrem jeweiligen Einsatzort in den Kommunen verfügen die Außendienstmitarbeiter über Heimarbeitsplätze.
Kernprozess der GPA NRW ist die Durchführung der überörtlichen Prüfung (üöP) bei den Gemeinden, Kreisen, Landschaftsverbänden, dem Regionalverband Ruhr und bei Zweckverbänden, nachfolgend Kunden, nach Maßgabe des § 105 der Gemeindeordnung des Landes NRW (GO NRW). In der üöP liegt der Schwerpunkt aktuell auf Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen durch den Vergleich von Kennzahlen zwischen den Kunden in unterschiedlichen Bereichen. Auch Rechtmäßigkeitsaspekte sind Bestandteil der üöP. Die Prüfung der GPA NRW basiert u.a. auf der Analyse von Grund- und Kennzahlen (Daten). Seit Januar 2012 nimmt die GPA NRW auch eine Beratungsfunktion nach § 9 Stärkungspaktgesetz wahr. Die GPA NRW unterstützt nahezu alle Stärkungspaktkommunen bei der Umsetzung ihrer Haushaltssanierungspläne (HSP) mit einer eigens dafür geschaffenen Task Force. In diesem Zusammenhang stellt die GPA NRW die Daten zu den genehmigten Sanierungsmaßnahmen der Kommunen zusammen und wertet sie aus (Maßnahmenliste). Zur Sammlung und Auswertung der Sanierungsdaten wurde im Jahr 2014 eine Datenbank auf Microsoft SQL Basis eingeführt.
Die GPA NRW beabsichtigt, die Softwareunterstützung für die üöP und die Task Force zu optimieren und hierfür mittels des vorliegenden Vergabeverfahrens eine neue Softwarelösung zu beschaffen. Ziel der neuen Softwarelösung ist unter anderem die Ressourcen zur Erfassung und Auswertung der Daten zu reduzieren und eine noch höhere Datenqualität zu erreichen. Dabei sind sämtliche datenschutzrechtlichen Anforderungen sicherzustellen.
Die GPA NRW beabsichtigt die Einrichtung einer Business-Intelligence-Lösung auf der Basis der Prüfdaten sowie anderer Datenquellen der Gemeinden, so dass die Datenhaltung für die vorgesehene Softwarelösung so eingerichtet sein muss, dass sie als Analysedatenhaltung dieser BI-Lösung dienen kann.
In Bezug auf die üöP soll eine neue Softwarelösung für die Datenerhebung, Datenaufbereitung, Datenauswertung sowie die Unterstützung der Berichterstattung beschafft werden. Nach dem derzeitigen unverbindlichen Ist-Status ist von rund 50 000 (kleinste Kundenklasse) bis rund 500 000 (größte Kundenklasse) Datensätzen je Prüfung und Kunde auszugehen. Die hierfür erforderlichen Lizenzen müssen gleichermaßen für den Einsatz auf Arbeitsplatzrechnern, mobilen Arbeitsplätzen, Mobile Devices sowie Windows Terminal Servern ausgelegt sein. In Bezug auf die Task Force sollen mit der neuen Softwarelösung Auswertungsmöglichkeiten der Sanierungsdaten geschaffen werden, die auf der SQL Datenbank und der darin enthaltenen Systematik aufsetzen. Vor diesem Hintergrund soll die neue Softwarelösung die einfache Anbindung statistischer Daten (z.B. Einwohnerdaten, SGB II Quote) aus externen Quellen ermöglichen. Diese Daten müssen für die weiteren internen Auswertungen der üöP und der Task Force zur Verfügung stehen. Ziel ist neben der Lauffähigkeit der Software auf den vorhandenen Clients der GPA NRW auch, dass eine etablierte Lösung für Mobile Devices (Apple iOS) verfügbar ist. Um die neue Softwarelösung in der Prüfung sinnvoll einzusetzen, ist es zudem erforderlich, dass neben den aktuellen Prüfungsdaten auch Vergleichsdaten aus den Prüfungen der letzten Jahre zur Verfügung stehen.
Zum Erreichen des funktionalen Projektziels gehört neben der Zurverfügungstellung eines ausreichend auf die Bedürfnisse der GPA NRW zugeschnittenen Lizenzmodells auch die Einbindung in die bestehende IT-Infrastruktur der GPA NRW sowie die Migration vorhandener Daten in die neue Softwarelösung. Nach dem Ist-Status ist derzeit von mindestens ca. 35,5 Mio. Datensätzen auszugehen, die zu migrieren sind und sich weit überwiegend in einer Microsoft-SQL-Datenbank befinden. Hierzu stellt die GPA NRW benötigte Infrastrukturkomponenten (Hardware oder virtuelle Maschinen) zur Verfügung. Im Zuge der Einführung der Softwarelösung (Implementierungs- und Migrationsphase) ist ein Know-how-Transfer für die Mitarbeiter der GPA NRW sicherzustellen. Die Mitarbeiter der GPA NRW werden vom Auftragnehmer im Umgang mit der neuen Softwarelösung geschult werden.
Zusätzlich sollen durch den Auftragnehmer Serviceleistungen wie Wartung, Update, Upgrade und Support erbracht werden.
Die Einzelheiten der Aufgabenumsetzung und deren vertragliche Gestaltung werden Gegenstand der Verhandlungen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-05-27. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-04-15.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-04-15 Auftragsbekanntmachung
2016-04-25 Ergänzende Angaben
2016-12-08 Bekanntmachung über vergebene Aufträge