Rahmenvertrag Kauf und Pflege von Standardsoftware (COTS-Commercial off the Shelf) und Dienstleistungen zur Produkteinführung- und Weiterentwicklung „Baubetriebsplanung“

DB Netz AG (Bukr 16)

1 Beschreibung der funktionalen Bereiche
1.1 Rahmenbedingungen
Der Auftraggeber erwartet, dass das angebotene Softwareprodukt zum Angebotszeitpunkt einen großen Teil der Anforderungen bereits erfüllt. Noch fehlende Funktionen sind durch den Auftragnehmer im Rahmen der anzubietenden Dienstleistungen während der Projektlaufzeit zu realisieren.
Das Projekt „Digitalisierung Infrastruktur I/ bauliche Infrastruktureinschränkung“ hat das Ziel, die IT-Systeme Baubetriebsplanung, Betra und La (Zusammenstellung der vorübergehenden Langsamfahrstellen und anderen Besonderheiten) zu erneuern und dabei in einer Anwendung zu konsolidieren. Hierbei soll eine durchgängige Datenhaltung und Workflow-Unterstützung für die Prozesse „Betrieb und Bau koordinieren“ als Teilelement des Prozesses „Fahren und Bauen“ in der DB Netz AG ermöglicht werden. Insbesondere die Unterstützung der baubetrieblichen Anmeldung und Einplanung von Baumaßnahmen sowie die Ermittlung und Bewertung von baubedingten Einschränkungen der Infrastruktur soll durch innovative Optimierungsfunktionen erzielt werden. Ziel ist die Vereinfachung der Bearbeitungsvorgänge (Datenhaltung, -erfassung, -pflege, -analyse, -präsentation und -bereitstellung), um den Kunden flexiblere Produkte und Analysen bereitzustellen.
Die Betriebsführung ist nicht im Umfang des Vergabegegenstands enthalten und erfolgt durch den Auftraggeber.
Ausgeschrieben wird ein Rahmenvertrag für Kauf und Pflege von Standardsoftware (COTS-Commercial off the Shelf) und Dienstleistungen zur Produkteinführung- und Weiterentwicklung.
Ausgeschrieben wird auch die Migration der bestehenden Datenbestände, ggfs. auch unter Mitwirkung des Auftraggebers, in die neue Datenhaltung inklusive Datenkonsolidierung.
Die grundsätzlichen Anforderungen an den Vergabegegenstand sind:
1.2 Baubetriebsplanung
— Umfangreiche graphische und tabellarische Bearbeitung für die Darstellung der Daten inkl. Beschriftung und Symbolbearbeitung.
— Erfassen, Bearbeiten und Speichern von planungsphasenbezogenen baubetrieblichen Anzeigen und Anmeldungen von Infrastrukturmaßnahmen in unterschiedlicher Granularität.
— Erfassen, Bearbeiten und Speichern der jeweils zugehörigen technischen Verfügbarkeitseinschränkungen innerhalb einer mikroskopisch genauen Verortung in der Infrastruktur, inklusive der Abhängigkeiten zwischen den einzelnen technischen Verfügbarkeitseinschränkungen (VE).
— Verwaltung von Terminketten, Zeiträumen und Fristen (Meilensteine) für baubetriebliche Anzeigen und Anmeldungen.
— Die Funktionalitäten zur Anmeldung von Infrastrukturmaßnahmen stehen in einem Anmeldeportal im Intra- und Internet zur Verfügung.
— Varianten baubetrieblicher Anzeigen und Anmeldungen erfassen, vergleichen, bewerten, bearbeiten, anzeigen, exportieren und reproduzierbar ablegen.
— Erstellung von frei definierbaren, parallelisierbaren Workflows und deren Verwaltung in einer grafischen und tabellarischen Oberfläche einschließlich Status, fachlicher und zeitlicher Abhängigkeiten. Die definierten Workflowstände können kopiert und miteinander verglichen werden. Die Workflowunterstützung umfasst beispielsweise aktive Erinnerungsfunktionen bei Erreichen von Meilensteinen.
— Erzeugung, Verwaltung, Speicherung und Verwendung von Templates baubetrieblicher Fachobjekte, die als Vorlage genutzt und anhand definierter Attribute individualisiert wiederverwendet werden können.
— automatisierte, halbautomatische in speziellen Fällen benutzergesteuerte Übernahme und Aktualisierung von Daten (bspw. Fahrplan- und Infrastrukturdaten) und Vorlagen aus anderen auch DB-Netz fremden Systemen sowie deren Verfügbarkeit zur weiteren Verwendung/Bearbeitung.
— Darstellung von Fahrplandaten und Infrastrukturdaten in unterschiedlichen Ansichten in Abhängigkeit zu den baubetrieblichen Fachobjekten.
— Exportfunktionalitäten in verschiedenen Dateiformarten (z.B. csv, xls, png, svg, xml) und Webservices, insbesondere zu den Bestandssystemen des Auftraggebers.
— Das System muss in der Lage sein fachliche Referenzen im Sinne fachlicher IDs für Folgesysteme auf Basis definierter Schemata und Regeln erzeugen, verwalten, im- und exportieren zu können. (z. B. Erzeugung KiGbau-Nummern).
— Erstellen, Anzeigen, Bearbeiten und Speichern von benutzerdefinierbare Abfragen, Reports, (statistische) Auswertungen (tabellarisch, grafisch).
— Erstellung und Export von Daten (bspw. Fahrplan- und Infrastrukturdaten, KiGbau-Nummern) in Form von Zeit-Wege-Linien, Lageskizzen, fachlichen Referenzen, Formularen und Dokumenten nach benutzerdefinierbaren Layouts auf Basis von benutzerdefinierten Auswertungen.
— Funktionale und/oder geographische Benutzerrollen, -gruppen und –rechte, inklusive Vertreterregelung, müssen sich bis auf Attributebene verwalten lassen und entsprechend vom System angewendet und berücksichtigt werden.
— Verwaltung vom Stammdaten zentral, sowie Verwaltung von spezifischen Stammdaten regional.
— Erfassen, Erzeugen, Teilen, Zusammenfassen, Bearbeiten (sowohl grafisch als auch tabellarisch) und Speichern von Fachobjekten (z.B. Projekte, Baubetriebsmaßnahmen) einschließlich der Verknüpfungen zu anderen Fachobjekten. Eine Konkretisierung zu den Fachobjekten erfolgt in der Leistungsbeschreibung, die mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe übermittelt wird.
— Das System ermöglicht eine Massenverarbeitung von Fachobjekten einschließlich der verknüpften Fachobjekte.
— Erfassung, Anzeige, Bearbeitung und Speicherung von externen Terminen (z. B. Oktoberfest) verschiedener Ausprägungen, einschließlich räumlicher Zuordnung („Baubetriebskalender“).
— Definition und Verwaltung von logischen Abhängigkeiten von baubetrieblichen Fachobjekten (z. B. „Ist Vorbedingung für“, „Nicht parallel mit“) und deren Kommentierung.
— Ermittlung sowie Generierung von Vorschlägen für baubetriebliche VE, Regelungen und Fahrwege auf Basis der technischen VE und vordefinierbaren Geschäftsregeln.
— Bestimmung des optimalen Bauzeitraums auf Basis von vorgebbaren Regeln und Parametern.
— Auswählen und Kennzeichnen relevanter Fachobjekte für spezifische Veröffentlichungen.
— Veröffentlichung von rollenspezifischen Informationen auf der Startseite des Systems und direkte Anzeige allen angemeldeten Personen in Echtzeit.
— Vom System generierte Vorschläge zur Kategorisierung von Fachobjekten nach definierten Geschäftsregeln. Die Vorschläge können übernommen oder angepasst werden.
— Berechnen, Bereitstellen, Anzeigen, Ausgeben, Bearbeiten und Speichern von Rechenergebnissen von z. B. aus Fahrzeitverlusten, Deckungsgrad von VE.
— Ein Postkorb, welcher u. A. der Kommunikation innerhalb des Systems mit und zwischen den Anwendern dient, steht zur Verfügung.
— Erstellen und Pflegen von Katalogen mit Stammstrecken und zugehörigen Standardumleitungswegen und erfahrungsbasierten Fahrplankonzepten unter Einbeziehung von Daten aus Fremdsystemen (Basis aus Initialbefüllung und fortlaufender Datensammlung im Produktivbetrieb).
— Erzeugung und Versand von E-Mails durch manuelle Aufforderung oder automatisiert durch Eintritt definierbare Ereignisse. Für den Versand von E-Mails muss auf zentrale und persönliche Verteilerlisten zurückgegriffen werden.
— Konsistenz-, Plausibilitäts-, Vollständigkeits- und fachliche Prüfungen auch auf Basis von administrierbaren (Vorgabe )Werten (evtl. aus anderen Systemen z. B. Wertebereiche aus den zentralen Stammdaten) und definierbaren Geschäftsregeln. Diese Prüfungen müssen teilweise direkt bei der Eingabe durchgeführt werden, teilweise müssen definierbare Folgeaktionen durchgeführt werden (z. B. Verhindern des Speicherns).
— Prüfung von baubetrieblichen Fachobjekten auf baubetriebliche Konflikte auf Basis definierbarer Geschäftsregeln und Darstellung des Ergebnisses.
— Erzeugen, Verwalten und Ausgeben von Prüfaufträgen (Dokumente).
— Abbildung der Prozessphasen der Baubetriebsplanung. Möglichkeit der Übernahme der bereits vorhandenen Daten aus der jeweiligen Vorphase.
— Anmeldung von Infrastrukturänderungen, Zuordnung dieser zu den baubetrieblichen Anmeldungen sowie weitere Verarbeitung/Verwendung dieser im System, z. B. die Infrastrukturergänzungen und -änderungen können verschoben und legitimiert werden.
— Studien erfassen, bearbeiten, kopieren, in andere Studie(n) adäquat einfügen und zusammenführen (auch Teilmenge(n)), speichern, löschen, Status verwalten. Studien oder Teilmengen müssen in den globalen Datenbestand übernommen werden können (inkl. baubetriebliche Anmeldung).
— Erzeugung, Verwaltung, Speicherung und Verwendung von Infrastrukturausschnitten für einzelne Nutzer oder eine Gruppe von Benutzern und das versehen dieser Infrastrukturausschnitte mit spezifischen Attributen.
1.3 Zusammenstellung der vorübergehenden Langsamfahrstellen (La) und anderen Besonderheiten
— Funktionale und/oder geographische Benutzerrollen, -gruppen und –rechte, inklusive Vertreterregelung, müssen sich bis auf Attributebene verwalten lassen und entsprechend vom System angewendet und berücksichtigt werden.
— Die Nutzerrollen stellen über Freigabefunktionen (4-Augenprinzip) sicherheitsrelevante Workflow-Abhängigkeiten sicher.
— Verwaltung von Stammdaten zentral, sowie Verwaltung von spezifischen Stammdaten regional.
— Aktualisierung der erforderlichen Infrastrukturdaten sowie Steuerungs- bzw. Zuordnungsdateien je Infrastrukturausprägung.
— Bereitstellung eines Anmeldeportals, über das La-Anmeldungen erfasst, gespeichert und an einen entsprechenden Workflow übergeben werden können. (Perspektivisch) ein gemeinschaftliches Anmeldeportal für baubetriebliche Anmeldungen, betriebliche Infrastrukturdaten, Bau- und Betriebsanweisungen, vorübergehende Langsamfahrstellen und anderen Besonderheiten.
— Erstellung von frei definierbaren, parallelisierbaren Workflows und deren Verwaltung in einer grafischen und tabellarischen Oberfläche einschließlich Status, fachlicher und zeitlicher Abhängigkeiten. Protokollierung von Workflow Aktivitäten.
— Neue La-Daten erfassen, erfasste Daten in geeigneter Weise in Echtzeit visualisieren, vorhandene La-Daten pflegen und auswerten, sowie Ergebnisse an einen Workflow übergeben.
— Erzeugung, Anzeige, Verwaltung und Ausgabe von La-Streckenkarten oder Ausschnitten davon.
— Umwandeln von Verzeichnis zulässiger Geschwindigkeiten (VzG)-Streckenordnungsrahmen in den La-Streckenordnungsrahmen.
— Geänderte Daten prüfen und speichern. Abgleich mit zugelassenen Wertebereichen bzw. Plausibilitäts- und Qualitätsprüfung.
— Vom Benutzer konfigurierbare Anzeige und Ausgabe relevanter Fachobjekte (z. B. Farben, Schrift und Symbole, Spaltenbreiten).
— Automatisches Erzeugen von Wochen-La, Tages-La-Dokumente und Ablage in einem definierten Veröffentlichungsbereich, mit der Möglichkeit manueller (Nach)bearbeitung.
— Verknüpfung von Wochen-La, Tages-La mit La-Übersichtskarten.
— Ausgabe und Export der Daten in verschiedenen Formaten (pdf, csv, xml, etc.).
— Datenbereitstellung für externe DataWarehouse-Verfahren.
1.4 Elektronische Betra (Betriebs- und Bauanweisung)-Antragbearbeitung
— Funktionale und/oder geographische Benutzerrollen, -gruppen und –rechte, inklusive Vertreterregelung, müssen sich bis auf Attributebene verwalten lassen und entsprechend vom System angewendet und berücksichtigt werden.
— Die Nutzerrollen stellen über Freigabefunktionen sicherheitsrelevante Workflow-Abhängigkeiten sicher.
— Bereitstellung eines Anmeldeportals, über das Betra-Anträge erfasst, gespeichert und an einen entsprechenden Workflow übergeben werden können. (Perspektivisch) ein gemeinschaftliches Anmeldeportal für baubetriebliche Anmeldungen, betriebliche Infrastrukturdaten, Bau- und Betriebsanweisungen, vorübergehende Langsamfahrstellen und anderen Besonderheiten.
— Rollenabhängige Editierbarkeit von Steuertabellen (Beantragung von Betra, Stammbetra, Inkraftsetzungen) für Anträge.
— Vergabe von eindeutigen Betra-Nummern (bspw. Fortlaufende Nummernverzeichnisse für alle Standorte).
— Stammdatenpflege (Standorte, VzG-Strecken, La-Strecken, Betriebsstellen, Rufnummernverzeichnis, Codierungstabellen, Textboxen mit Auswahltexten).
— Vorlagen für Dateianhänge (bspw. Verlinkung zu Anwendungen und Speicherorten für erforderliche Dateianhänge zum Antrag in bearbeitungsfähigen Dateiformaten, z.B. Plattform für Lageplanskizzen, PZB(Punktförmige Zugbeeinflussung)-Formblatt) und Dateiexporte.
— Betra-Dokumente verwalten und als PDF zentral bereit stellen (Plattform zur Verteilung Bearbeiter Betra).
— Einrichten, Verwalten und Nutzen einer Benachrichtigungsfunktion (E-Mail an Antragsteller und standortspezifischen Empfängerkreis bei Bereitstellung eines Dokuments).
— Speicherung/ Archivierung von Dokumenten mit abgelaufener Gültigkeit (Speicherung zwei Kalenderjahre, Abruf archivierter Dokumente in vereinfachter Listenansicht).

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-06-10. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-04-12.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-04-12 Auftragsbekanntmachung
Verwandte Suchen 🔍