Teilnahmewettbewerb zu: Beschaffung von sieben leichten Mehrzweckhubschraubern für den Such- und Rettungsdienst sowie Logistik, Wartung und Instandhaltung

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

Die Bundeswehr beschafft sieben Hubschrauber zur Durchführung des Such- und Rettungsdienstes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (Festland). Die Hubschrauber erhalten eine militärische Muster- und Verkehrszulassung nach den Vorschriften der Bundeswehr und ein taktisches Kennzeichen. Als Basis hierfür muss der Hubschrauber einschließlich der Rüstsätze eine Zulassung nach den Vorschriften der EASA aufweisen. Verantwortlich für die Durchführung der Musterprüfung und –zulassung ist das Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw).
Drei Hubschrauber werden mit einer 24 Stunden/7 Tage pro Woche (24/7) Bereitschaft auf den SAR-Kommandos Niederstetten, Nörvenich und Holzdorf für die Durchführung des SAR-Dienstes eingesetzt.
Die weiteren vier Hubschrauber werden für die folgenden Aufgaben verwendet:
— Technische Reserve mit einer 24/7 Verlegbarkeit an ein SAR-Kommando;
— Durchführung der Aus- und Weiterbildung der SAR-Besatzungen;
— Durchführung von Instandhaltungen.
Als Standort dieser vier Hubschrauber ist hauptsächlich Niederstetten geplant.
Die Hubschrauberbesatzung besteht aus zwei Piloten und einem Luftrettungsmeister. Zusätzlich muss Kapazität für eine liegende Person sowie eine sitzende Person vorhanden sein (gesamt: 2 Personen Cockpit, 3 Personen Kabine).
Zur Durchführung des SAR-Auftrages müssen die Systeme „Peiler von Notsignalen“ und der Behördenfunk „digitaler BOS-Funk“ integriert sein.
Die Hubschrauber müssen über zwei Motoren und eine Dual-Pilot IFR Zulassung verfügen und eine Flugdauer von mindestens 2,5 Stunden erreichen.
Zusätzlich werden für die Hubschrauber die folgenden Rüstsätze beschafft:
— Rettungsmedizinische Ausstattung;
— Rettungswinde;
— Suchscheinwerfer;
— Elektrooptisches System;
— Außenlasthaken;
— Zusatztank (ggf. optional).
Der Betrieb der Hubschrauber wird mindestens über einen Zeitraum von 17 Jahren erfolgen und durch Leistungen im Bereich Logistik, Wartung und Instandhaltung durch den AN zunächst über einen Zeitraum von 9 Jahren sichergestellt werden. Diese Leistungen umfassen:
— Einsatz- und Betriebsführung (z. B.: Führung zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit);
— Wartung und Instandhaltung;
— Materialversorgung;
— Dokumentationsbewirtschaftung;
— Sonstige Leistungen (z. B. technisch-logistische Betreuung).
Das jährliche Flugstundenaufkommen ist mit 4200 Flugstunden geplant.
Für einfache Maßnahmen / Maßnahmen der Line Maintenance kann in Niederstetten ein Hallenstellplatz zur Verfügung gestellt werden. Aufwändige Maßnahmen / Maßnahmen der Base Maintenance sollen im Instandhaltungsbetrieb des AN oder in Niederstetten durchgeführt werden. Dies ist jedoch zwischen AG und AN im Rahmen der Beauftragung final abzustimmen.
Der Entwicklungs-, der Herstellungs- und der Instandhaltungsbetrieb des AN muss nach den Vorschriften der Bundeswehr durch LufABw zertifiziert werden.
Das Personal des AN, das am Standort des AG eingesetzt wird, muss über ein gültiges Ergebnis „Erweiterte Sicherheitsüberprüfung (Ü2) gemäß Sicherheitsüberprüfungsgesetz“ verfügen. Diese Sicherheitsüberprüfung muss mit dem Ergebnis „ohne Einschränkungen“ abgeschlossen worden sein.
Hinweis:
Es ist vorgesehen, für die Bewertung der Flugeigenschaften der jeweils angebotenen Hubschrauber Flugversuche durchzuführen. Hierfür ist von den Bietern ein dem Angebotsmuster entsprechender Hubschrauber für das Absolvieren eines Flugprogramms (wird mit den Verdingungsunterlagen dem Bieter zur Verfügung gestellt) bereit zu stellen. Der bereitgestellte Hubschrauber soll hierbei bezüglich dem AFCS, der NVG-Kompatibilität, der Winde, der Sicherung des Windenbedieners, dem Lasthaken, dem FMS und der Standard-Funkausstattung (VHF/UHF) mit dem angebotenen Muster übereinstimmen.
Das Absolvieren des Flugprogramms erfolgt durch Piloten der Bundeswehr. Es sind ca. 10 Flugstunden pro Hubschrauber in einem Zeitraum von 5 Werktagen geplant. Durchführungsort ist die Wehrtechnische Dienststelle in Manching. Der Hubschrauber wird täglich durch den Bieter zum Flug bereitgestellt.
Nach der ersten Auswertung der Angebote werden die drei aussichtsreichsten Bieter vom Auftraggeber aufgefordert, den jeweiligen Hubschrauber für die Flugversuche bereit zu stellen. Sollte im Rahmen der Flugversuche einer der 3 aussichtsreichsten Bieter vom Verfahren ausgeschlossen werden, wird auf den in der Wertung jeweils nächstbesten Bieter zurückgegriffen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-10-10. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-09-08.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-09-08 Auftragsbekanntmachung
2016-09-29 Ergänzende Angaben
2016-10-04 Ergänzende Angaben