2017/600-01 Patientenbetten und Nachttische (2 Lose)

Kurze Beschreibung

Zusätzliche Lieferleistungen zu LV 2017/600-01 Patientenbetten und Nachttische
Gegenstand war unter anderem die Lieferung von Patientenbetten (Los 1) des Klinikums Augsburg im Rahmen einer Ausschreibung 2017.

Beschreibung der Beschaffung

Zusätzliche Lieferleistungen des ursprünglichen Auftragnehmers zu LV 2017/600-01 Patientenbetten und Nachttische
Gegenstand war unter anderem die Lieferung von Patientenbetten (Los 1) des Klinikums Augsburg im Rahmen einer Ausschreibung 2017. Angestrebt wurde einen einheitlichen Bettentyp einzuführen.
Zusätzliche Betten inkl. Zubehör mit den selben technischen Merkmalen notwendig:
— Betten 1 065 Stück;
— Aufrichtevorrichtung 966 Stück;
— Urinflaschenkorb 666 Stück;
— Polsterteil für Bettverlängerung 107 Stück;
— Halterung für Schwesternrufhandschlater 1 065 Stück.

Verhandlungsverfahren ohne vorherige Veröffentlichung (Erläuterung)

Die Erweiterung des Auftrages ist zwingend bei dem ursprünglichen Auftragnehmer zu beschaffen, da ein Wechsel des Auftragnehmers dazu führen würden, dass der öffentliche Auftragnehmer Leistungen mit unterschiedlichen technischen Merkmalen beschaffen müsste und dies zu einer technischen Unvereinbarkeit sowie unverhältnismäßig technischen Schwierigkeiten bei Gebrauch und Wartung mit sich bringen würde vgl. § 14 Abs. 4 Nr. 5 VgV Kompatibilität betrifft insbesondere die Bereiche Pflege, Technik und Reinigung/ Hygiene, welche im täglichen Umgang mit den Patientenbetten eine optimale Versorgung der Patienten sicherstellen müssen.
Generell ist im Rahmen der Patientenversorgung eine höchst mögliche Kompatibilität bei den einzelnen pflegerischen Hilfsmitteln und Medizinprodukten zu gewährleisten. Das bedeutet ganz konkret, dass es vermieden werden soll, z. B. bei der Aufbereitung und Anforderung eines Patientenbettes vor Gebrauch testen zu müssen, welche Zubehörteile der unterschiedlichen Hersteller passen. Dieser Umstand kann umgangen werden, wenn nur miteinander kompatible Teile bspw. eines Herstellers bereitgestellt werden.
Relevant ist hierbei ein erheblicher Personalaufwand im Klinikum. Möchte die Pflegekraft ein frisch aufbereitetes Bett aus der Bettenzentrale abholen, ist dies patientengerecht herzurichten. Dies bedeutet z. B. aufgrund verschiedenster medizinischer und pflegerischer Indikationen auf Zubehörteile zu verzichten oder in den meisten Fällen sogar solche extra anzubauen. Passt nun ein Zubehörteil nicht mit dem anderen zusammen, kann es die Pflegekraft unter Umständen pro Bett bis zu 5 Minuten ihrer Zeit kosten, die richtigen Teile ausfindig zu machen und gleichzeitig anzubauen. Bei einer stringenten Lagerung eines Produkttyps ist diesem Umstand vorzubeugen.
Schulung und Einweisung
Die Pflegenden des Universitätsklinikums Augsburg sind und werden kontinuierlich im Umgang mit dem jeweilig geführten Patientenbett geschult bzw. eingewiesen. Wird ein neuer Bettentyp im Haus diffundiert, bedeutet dies, dass rund 2000 Pflegekräfte auf dieses Produkt geschult werden müssen. Dies zu bewerkstelligen geht mit enormen personellen und zeitlich geforderten Ressourcen einher.
Technik
— Ein nicht einheitliches Wartungssystem führt zu einer höheren Komplexität (z. B. Softwareunterstützung und Anforderung, Bedienung durch die Mitarbeiter der Bettenzentrale und Technik) und damit auch zu höheren Reparatur- und Wartungskosten.
— Bei einem weiteren Bettentyp im Haus wird sich die Ersatzteilvorhaltung (derzeit ca. 40 000 EUR Ersatzteilbestand) verdoppeln und damit auf einen Lagerbestand von ca. 80 000 EUR erhöhen.
— Durch eine Erhöhung der Ersatzteilvorhaltung, was bei einem weiteren Bettentyp notwendig wird, werden mehr Lagerflächen und zusätzliche Lagerungssysteme (Regale) anfallen, was zu einem größeren Verwaltungsaufwand bei der Ersatzteilbeschaffung führt.
— Bei verschiedenen Bettentypen können Zubehörteile nicht untereinander nach Notwendigkeit getauscht oder ersetzt werden.
— Bei unterschiedlichen Bettenherstellern können die Herstellervorgaben verwechselt werden, was zu einer unsachgemäßen Nutzung oder sogar zu einem Unfall führen kann (sichere Arbeitslast, Seitengitterhöhe usw.)
Die unterschiedlichen Zubehör- und Anbauteile der einzelnen Firmen können verwechselt oder falsch montiert werden (Unfallgefahr!). Bei einem möglichen Vertauschen von Zubehör- und Anbauteilen erlischt die Betriebserlaubnis.
Zusätzlich würden höhere Kosten für die Schulungen der Mitarbeiter sowie für die wiederkehrende sicherheitstechnische Einweisung durch das Technikpersonal für die Bettennutzer entstehen.
— Das Anbringen von Bodentransportsystemen durch den Krankentransportdienst wird erschwert (Bettenmover, MobiDoc-Andockwagen).
Reinigungsdienst;
— Erneut erhöhter Schulungsbedarf für das Personal Bettenzentrale;
— Verwechslungsgefahr, Irritationen bei verschiedenen Zubehörteilen (Bettverlängerungen, Aufrichter, Infusionsständer).

In dem Pflichtfeld II.1.7) und V.2.4) wird der Betrag 1 EUR eingegeben.
Der angegebene Gesamtwert der Beschaffung bzw. der Wert des Auftrages entspricht nicht dem tatsächlichen Wert der Beschaffung bzw. des Auftrages. Dieser Wert wird aus Gründen der Geheimhaltung nicht veröffentlicht, da er u. a. den geschäftlichen Interessen des erfolgreichen Bieters schadet und den lauteren Wettbewerb beeinträchtigt und auch nach § 135 Abs. 3 S.2 GWB nicht zwingend bekanntzumachen ist.
Zu V.2.1)
Der Vertragsschluss erfolgt frühestens nach Ablauf der Frist von 10 Kalendertagen, gerechnet ab dem Tag nach der Veröffentlichung dieser Ex-ante-Transparenzbekanntmachung vgl. hierzu § 135 Abs 3 Nr. 3 GWB.

Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren

Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)- Auszug-
§ 135 Unwirksamkeit
(1) Ein öffentlicher Auftrag ist von Anfang an unwirksam, wenn der öffentliche Auftraggeber
1.gegen § 134 verstoßen hat oder
2.den Auftrag ohne vorherige Veröffentlichung einer Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union vergeben hat, ohne dass dies aufgrund Gesetzes gestattet ist, und dieser Verstoß in einem Nachprüfungsverfahren festgestellt worden ist.
(2) Die Unwirksamkeit nach Absatz 1 kann nur festgestellt werden, wenn sie im Nachprüfungsverfahren innerhalb von 30 Kalendertagen nach der Information der betroffenen Bieter und Bewerber durch den öffentlichen Auftraggeber über den Abschluss des Vertrags, jedoch nicht später als 6 Monate nach Vertragsschluss geltend gemacht worden ist. Hat der Auftraggeber die Auftragsvergabe im Amtsblatt der Europäischen Union bekannt gemacht, endet die Frist zur Geltendmachung der Unwirksamkeit 30 Kalendertage nach Veröffentlichung der Bekanntmachung der Auftragsvergabe im Amtsblatt der Europäischen Union.
(3) Die Unwirksamkeit nach Absatz 1 Nummer 2 tritt nicht ein, wenn:
1. Der öffentliche Auftraggeber der Ansicht ist, dass die Auftragsvergabe ohne vorherige Veröffentlichung einer Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union zulässig ist,
2.der öffentliche Auftraggeber eine Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht hat, mit der er die Absicht bekundet, den Vertrag abzuschließen, und
3.der Vertrag nicht vor Ablauf einer Frist von mindestens 10 Kalendertagen, gerechnet ab dem Tag nach der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung, abgeschlossen wurde.
Die Bekanntmachung nach Satz 1 Nummer 2 muss den Namen und die Kontaktdaten des öffentlichen Auftraggebers, die Beschreibung des Vertragsgegenstands, die Begründung der Entscheidung des Auftraggebers, den Auftrag ohne vorherige Veröffentlichung einer Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union zu vergeben, und den Namen und die Kontaktdaten des Unternehmens, das den Zuschlag erhalten soll, umfassen.
§ 160 Einleitung, Antrag
(1) Die Vergabekammer leitet ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein.
(2) Antragsbefugt ist jedes Unternehmen, das ein Interesse an dem öffentlichen Auftrag oder der Konzession hat und eine Verletzung in seinen Rechten nach § 97 Absatz 6 durch Nichtbeachtung von Vergabevorschriften geltend macht. Dabei ist darzulegen, dass dem Unternehmen durch die Behauptete Verletzung der Vergabevorschriften ein Schaden entstanden ist oder zu entstehen droht.
(3) der Antrag ist unzulässig, soweit:
1) Der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt,
2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Satz 1 gilt nicht bei einem Antrag auf Feststellung der Unwirksamkeit des Vertrags nach § 135 Absatz 1 Nummer 2. § 134 Absatz 1 Satz 2 bleibt unberührt.