Beschreibung der Beschaffung
Die Stadt Kulmbach benötigt ein flexibles Raumangebot an Veranstaltungsräume für kulturelle/gemeinschaftliche Zwecke jeglicher Art, z. B. für:
— Theatergruppen,
— Musikvereine,
— Musikgruppen,
— Sportgruppen,
— Tanzgruppen,
— Seminare,
— Kunstworkshops,
— Vernissagen,
— Integrationsarbeit.
Räumlichkeiten hierfür sind in der Stadt Kulmbach nicht in ausreichender Anzahl vorhanden. Daher hat sich die Stadt Kulmbach entschlossen ein weiteres Raumangebot zu schaffen.
Zur Ermittlung eines geeigneten Standortes und Entwurf eines Vorkonzeptes, auf Basis dessen bereits die Fördermöglichkeiten durch den Freistaat Bayern geprüft und Förderungen beantragt wurden, wurde das Architekturbüro H2M aus Kulmbach mit den Lph. 1 und 2 beauftragt.
Im Rahmen dieser Vorarbeiten wurde eine zu benötigende Fläche von ca. 1 200 – 1 600 m ermittelt und nach Überprüfung von mehreren Standorten wurde festgestellt, dass sich ein Teilbereich des 2. Obergeschoss im Gebäudekomplex A1 der Alten Kulmbacher Spinnerei,
Hans-Hacker-Str. 10, 95326 Kulmbach für die geplante Nutzung besonders gut eignen würde. Es steht hier nicht nur die benötigte Fläche zur Verfügung, sondern es besteht eine zentrale gute Verkehrsanbindung durch den darunter liegenden Omnibus-Bahnhof und die Nähe des Bahnhofs der Deutschen Bahn. Weitere Synergien mit dem Jugendzentrum im Teilbereich des 1.Obergeschoss des Gebäudekomplexes können erzielt werden. Das gesamtstädtisch übergreifende Ziel soll es sein, mit dem Jugendzentrum zusammen einen Schwerpunkt für die Vereine und die Kulturarbeit im Kern der Stadt Kulmbach zu schaffen.
Zudem würde eine sinnvolle Nutzung für brachliegende Teile des Industriedenkmals Alte Spinnerei Kulmbachgeschaffen, die der ehemaligen Bedeutung des Areals für die Stadt und ihre Bürger hervorragend gerecht würde. Die Spinnerei war und ist ein Kristallisationspunkt Kulmbacher Geschichte mit hoher emotionaler Strahlkraft für Generationen von Einwohnern. So könnte das industrielle Vermächtnis der Stadt in die Zukunft fortgeschrieben werden.
Die Stadt Kulmbach ist Eigentümerin des historischen Gebäudekomplexes A1 der Alten Spinnerei Kulmbach.
Die Kulmbacher Spinnerei wurde 1863 durch Bürger der Stadt Kulmbach gegründet. Das über Jahrzehntegewachsene Spinnereiareal wurde 1996 stillgelegt.
Das Ensemble steht heute unter Denkmalschutz und wird im Denkmalkatalog wie folgt geführt:
„Fritz-Hornschuch-Str. 11, 13, 15, und Hans-Hacker-Str. 10, Kulmbacher Spinnerei, Gruppen von Industriebauten unterschiedlicher Entstehungszeit;
— Batteur- und Hauptgebäude, 1903/04 von Egerer/Dölger,
— Betonskelettbauten im konstruktivistischen Stil der Stuttgarter Schule, 1912/13 von Manz/Enßlin, 1922-25von Enßlin und 1928 von Maas & Horlacher,
— Lagerhaus der neuen Sachlichkeit, 1934 von Esser,
— Verwaltungsgebäude, 1904, erweitert 1932-34,
— eingeschossiges Pförtnerhaus, 1921 von Enßlin,
— Flur-Nrn. 1235/11, 1235/13, 1235/14, 1235/5, 1235/7, 1235/8 (Gemarkung Kulmbach)“.
Die momentane Hauptnutzung des Ensembles ist im Hauptgebäude das Einkaufszentrum „Fritz“. Im Teilbereich des ehemaligen Betonskelettbau, der parallel zur Heinrich-von-Stephan-Straße steht und zu dem auch der Gebäudekomplex A1 zählt, dessen 2. OG nun teilweise ausgebaut werden soll, ist erdgeschossig der zentrale Omnibusbahnhof untergebracht und im 1. OG das Jugendzentrum.
Es sollen nun in diesem Verfahren die Objektplanungsleistung nach Teil 3, Abschnitt 1 HOAI, ab Lph. 3 vergeben werden. Die Kostenschätzung ergab Baukosten für die Kostengruppen 300 und 400 in Höhe von ca. 2 100 000 EUR. Die BGF beläuft sich auf ca. 1 779 m. Der BRI beträgt ca. 10 500 m. Es ist eine Kostenobergrenze in Höhe von 3 100 000 EUR vorgesehen.
Der Baubeginn ist für November 2017 geplant.
Die Maßnahme wird aus öffentlichen Mitteln des Freistaats Bayern gefördert.