Beschreibung der Beschaffung
Grundaussage / Zielstellung / Umfang
Der Landkreis Steinburg beabsichtigt, den Standort seiner Verwaltung in einem zentral gelegenen Quartier in Itzehoe weiterzuentwickeln und größtenteils neu zu bebauen. Ziel ist ein harmonisch-spannungsreiches Gebäudeensemble aus Bestands- und Neubauten, Plätzen und Wegebeziehungen, das zeitgemäßen und zukünftigen Ansprüchen an einen dienstleistungsorientierten und bürgernahen Verwaltungsstandort genügen soll. Das Investitionsvolumen beträgt rd. 22Mio€ BRUTTO (KG 300+400) für rd. 10.100qm Bruttogrundfläche.
Leitidee: 2016 wurde ein zweistufiger städtebaulicher Ideenwettbewerb mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Ergebnis ist eine als „Leitidee“ benannte Grundfigur, die Quantitäten, Raumbeziehungen, Stadtbildverträglichkeit , Wirtschaftlichkeit und Erweiterbarkeit transportieren und Orientierung geben soll.
Stadtraum / Denkmalpflege: Das Quartier zwischen Viktoriastraße, Poststraße, Karlstraße und Bahnhofstraße liegt am Rand des als Stadtkern geltenden Bereichs und ist von Blockrandbebauung geprägt. Kern der Verwaltungsliegenschaften ist das Kulturdenkmal Historisches Landratsamt. Es wirkt identitätsbildend für die Institution Kreis Steinburg, prägt die Viktoriastraße und ist einer der Ausgangspunkte für die Ausweisung der gesamten Straße als Ensemble mit besonderem Wert (2016). Ggf.fallen hieran angrenzende Gebäudeteile unter die Vorgabe des Denkmalschutzgesetzes.Gefordert wird ein grundsätzlich bewusster Umgang mit räumlichen Bezügen, Proportionen und Gewichtungen, Gliederungen der Baukörper, Fassadengliederungen und -materialien, vertikalen und horizontalen Oberflächenstrukturen und Farben.
Entwurf / Programm: Planungsgegenstand ist die Objektplanung in Anlehnung an die Leitidee. Rd. 10.100 m² BGF Neubaufläche sind im Quartier im Einzugsbereich des Kulturdenkmals „historisches Landratsamt“ zu errichten bzw. dort anzuschließen.
Ein Raumprogramm soll sowohl auf die entstehenden Neubauflächen als auch auf weitgehend unveränderliche Bestandsgebäude (historisches Landratsamt und Hofanbau) angewendet werden. Ziel ist, Gebäude mit flexiblen Raumsystemen zu entwickeln, die verschiedene Szenarien der Büro- sowie alternative Nachnutzungen (z. B. freiberufliches Gewerbe, Wohnen) ermöglichen und entsprechende Wandlungsfähigkeit bieten. Modulare Strukturen (z.B. Achsenraster, Elementierungen, Hohlraumböden) sollen das Potential unterschiedlicher Grundrissbildungen sichern. Grundsätzlich ist die Typologie des Kombibüros anzuwenden. Ausgehend von Analysen zu Ablauforganisation und Wirtschaftlichkeit soll ein prinzipieller Mustergrundriss mit einer lichten Tiefe von rd. 14m Entwurfsgrundlage sein. Zentrale Erschließungsbereiche sind neu zu entwickeln.
Technik / Konstruktion: Das Ziel ist die Errichtung zeitgemäßer, wirtschaftlicher und zukunftssicherer Gebäude. Die Primärstruktur (Aussenwände, Fassaden, Geschossdecken, Stützen, Treppenhäuser, Schächte für Aufzüge, Haustechnik..) muss wirtschaftlich, belastbar und dauerhaft sein. Veränderliche, der jeweiligen Grundrisstypologie folgende Strukturen (Trennwände, Unterdecken, Hohlraumböden) bilden die Nutzungsoberflächen und haben Anforderungen an Akustik, Ästhetik, etc. zu erfüllen. Es sind vorzugsweise (innovative) Konstruktionen mit hohem Vorfertigungsgrad einzusetzen. Es ist von Tiefgründungen auszugehen.
Energie: Aufgabe ist es, ein nutzungsgerechtes Haustechnikkonzept zu entwickeln, das Anforderungen der Neubauten und Bestandsbauten zusammenführt. Lösungen müssen wirtschaftlich in Bau und Betrieb sowie nachhaltig im Hinblick auf zukünftige Erweiterungen oder Reduzierungen der Liegenschaften sein.
Baubetrieb: Die Funktion der Kreisverwaltung ist aufrecht zu erhalten und die Belastung der Mitarbeiter und umgebender Wohnbebauung gering zu halten.
Öffentlichkeit: Die im vorgeschalteten städtebaulichen Wettbewerbsverfahren etablierte Praxis der aktiven Bürgerbeteiligung und -information soll in der Objektplanungsphase fortgeführt werden.