Beschreibung der Beschaffung
Lieferung von Flockungshilfsmittel (Pulver/Granulat) für die Faulschlammentwässerung mittels Zentrifugen.
Gesamtmenge 270 t (ca. entsprechend einem 3-Jahresbedarf)
Anlieferung in Teilchargen a ca. 7 Tonnen in Big Bags, Anlieferung in Sackware nicht möglich.
Die Stadt Bonn betreibt auf der Kläranlage Salierweg u. a. eine Klärschlammfaulung sowie eine Faulschlammentwässerung. Der vorentwässerte Überschuss- und Primärschlamm der Kläranlage Salierweg
Wird zusammen mit den Schlämmen von den Kläranlagen Bad Godesberg und Beuel in die Faulbehälter befördert. Nach der Faulung wird der ausgefaulte Schlamm (1,8-3 % Trockenrückstand) mit einer täglichen Menge von ~ 600 m durch die verschiedenen Zentrifugen unter Zugabe von Flockmittel auf 23-28 % Trockenrückstand entwässert.
Für die Faulschlammentwässerung können insgesamt 3 Zentrifugen (Farikat:
Flottweg) benutzt werden. Eine Ortsbesichtigung wird empfohlen.
Zusätzliche Angaben:
Die jährlichen Gesamtkosten ergeben sich aus Addition der Werte A+B+C+D (s.unten). Diese Werte können nur mit Hilfe der Versuchsauswertung ermittelt werden.
Zum Zwecke von Vorversuchen für die Wahl des Versuchsproduktes können, sofern erforderlich, Schlammproben auf der Kläranlage Salierweg abgeholt werden (Ansprechpartner Herr Daniel Groß Tel. 0228/ 6835-124 oder Herr Achim Höcherl Tel. 0228/ 6835-100)
HINWEIS:
Bestandteil dieses zweistufigen Teilnahmewettbewerbs ist eine der Angebotsabgabe vorgeschaltete Versuchsreihe (vorauss. März/April. 2019), in dem die Wirtschaftlichkeit des Produktes mit den Mitbewerbern gemessen wird. Neben der spezifischen Verbrauchsermittlung finden u. a. auch Untersuchungen auf Trockensubstanz, Abscheidegrad, Scherstabilität sowie Konzentration von chemischem Sauerstoffbedarf im Zentrat statt. Die Versuche finden ohne Teilnahme von Vertretern der Firmen statt. Für die Mengenerfassung des Flockmittels wie auch der Schlammmengen werden bauseitige induktive Durchflussmessungen verwendet. Bei einem Verbrauch von mehr als 12 kg Flockmittel auf eine Tonne Schlamm (bezogen auf den Trockenrückstandsgehalt) muss der Eignungsversuch als gescheitert angesehen werden.
Die Berechtigung zur Teilnahme an der begrenzten Versuchsreihe erfolgt über die Erfüllung der unten genannten (III.1.1, III.1.2 und III.1.3) vollständigen Angaben/ Unterlagen und deren Wertung gem. VgV.
Erst nach Abschluss der Versuchsauswertung werden die Ausschreibungsunterlagen an die berücksichtigten Bewerber zur Angebotsabgabe verschickt.
A) Über die Vergabe entscheidet der spezielle Flockmittelverbrauch bezogen auf den Trockensubstanzgehalt des Faulschlammes multipliziert mit dem Angebotspreis und multipliziert mit der jährlich zu erwartenden Trockensubstanz- Schlammenge (ca. 7 250 t).
Zu diesen Kosten für das Flockmittel kommt noch folgendes hinzu:
B) Bei der Schlammentwässerung fällt Zentrat (wässrige Phase mit Verschmutzungen) an, von dem CSB-Untersuchungen durchgeführt werden. Die CSB-Anteile müssen in der Biologie abgebaut werden. Die ermittelte CSB-Schmutzfracht im Zentrat wird bei den Gesamtkosten mit berücksichtigt.
Kosten für Zentrat Abwasserreinigung, CSB im Zentrat bei einem durchschnittlichen Zentratanfall von 220 000 m, für die Abwasserreinigung des Zentrats wird 0,20 EUR/kg CSB angesetzt;
C) Reinigungskosten für Beseitigung der Verstaubung je nach Verstaubungsgrad (geringe Verschmutzung 40 EUR/ t Flockmittel, mittel 80 EUR/t, hoch 120 EUR/ t, sehr hoch 160 EUR/ t, extrem hoch führt zum Ausschluss);
(D) Kosten für Entschäumer (erfahrungsgemäß zwischen 0 bis 6000 EUR).
Die jährlichen Gesamtkosten ergeben sich aus Addition der Werte A+B+C+D. Diese Werte werden mit Hilfe der Versuchsauswertung ermittelt und bilden die Grundlage der Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Produktes.