Beschreibung der Beschaffung
Der Eigenbetrieb Schule + Gebäudewirtschaft des Kreis Bergstraße plant die Durchführung eines Verfahrens nach VgV im Zusammenhang mit der erforderlichen Generalsanierung des Alten Landratsamts in Heppenheim.
Zur Anpassung des denkmalgeschützten Alten Landratsamts in Heppenheim an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen und Bedürfnisse infolge seiner Nutzung als Verwaltungsgebäude und Sitz des Landrats beabsichtigt der Kreis Bergstraße eine Generalsanierung durchführen zu lassen. Die Generalsanierungsplanung soll neben Konzepten für Brand- und Schallschutz auch ein Schadstoffsanierungskonzept beinhalten. Darüber hinaus plant der Kreis Bergstraße als Pilotprojekt, moderne Bürokonzepte für einen Verwaltungsbereich zu integrieren.
Bei dem Objekt Gräffstraße 5 in Heppenheim handelt es sich um eine Gebäudegruppe unterschiedlicher Entstehungszeiten zwischen Kellereigasse, Graben und Gräffstraße. Die ältesten Gebäudebereiche entstammen einem um 1530 entstandenen Bau, dem sog. Bibershof. Nach diversen Umbauten des Bestands wurde im Jahr 1958/59 östlich der historischen Gebäude ein sachlich moderner Verwaltungstrakt errichtet, der durch einen Zwischenbau mit dem Altbau verbunden ist. Die BGF des gesamten Gebäudes beträgt rund 5 800 qm. Das Gebäude ist in seiner Gesamtheit als sanierungsrelevant zu betrachten.
Die nachfolgend aufgeführte Mängelliste (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) dient als Grundlage für das zu erarbeitende Konzept zur Generalsanierung:
Außenbereich
— Schäden an den Fassadenputzflächen aufgrund von Feuchtigkeit, Pflanzenbewuchs
— Schäden an Natursteinflächen, abgenutzte Holzfenster, Holztüren und Fensterläden, defekte oder fehlende Regenrinnen, Schäden am Gesims, undichtes Vordach Haupteingang.
Notwendige Arbeiten
— Dachdeckerarbeiten und Spenglerarbeiten
— Überarbeitung des Gesimses
— Überarbeitung der gesamten Fassadenputzflächen bis zum Neuanstrich
— Energetische Erneuerung von Verglasungs-/Fensterflächen
— Austausch von Treppengeländer
— Überarbeitung/Austausch von Eingangstüren
Innenbereich
— Abgenutzte Wand-, Decken- und Bodenflächen in Büro-, Nebenräumen und Flurzonen,
— klappernde Bürotüren,
— mangelnder Schallschutz der Innenwände und Innentüren,
— in Teilbereichen Geruchsbelästigung durch Abwasserleitungen, abgelaufene Holztreppen, abgenutzte WC-Anlagen.
Notwendige Arbeiten
— Rückbau/Erneuerung von Bodenbelägen
— Rückbau/Erneuerung von Deckenbekleidungen
— Rückbau/Erneuerung von Fensterbänken
— Rückbau/Erneuerung von Leuchtmitteln
— Rückbau/Erneuerung von Haustechnik Sanitär (Wasser, Abwasser) in den Bereichen, die noch nicht saniert worden sind (hauptsächlich Westbau)
— Renovierung von Sanitärbereichen (WC-Anlagen)
— Rückbau/Erneuerung von Heiztechnik (Heizkörper…)
— Ertüchtigung/Austausch von Büroeingangstüren/Büroinnentüren
— Überarbeitung/Austausch von Holztreppen (Brandschutz)
— Überarbeitung/Erneuerung von Natursteinbodenbelägen
— Ausbau Dachräume (Archiv)
— Isolierungsarbeiten
— Reparatur Trockenbaubeplankungen
— Tapezier-/Maler-/Lackierarbeiten in Büroräumen und Flurzonen
— Erneuerung der Glasanlage im Bereich Haupteingang/Windfang
— Ertüchtigung/Ausbau der digitalen Ausstattung
Die Durchführung der baulichen Maßnahmen muss mit Rücksicht auf den laufenden Betrieb und die Bedürfnisse der Nutzer erfolgen. Die Option, die Sanierung bei laufendem Betrieb im gleichen Gebäude durchzuführen, soll untersucht werden. Darüber hinaus sind Auslagerungsmöglichkeiten im näheren Umfeld zu prüfen und ggf. dort erforderliche Umbauten in der Planung zu berücksichtigen.
Diese Ausschreibung umfasst Planungsleistungen nach HOAI 2013, LPH. 1-9, und sieht einen stufenweisen Abruf der Leistungen vor. In einem ersten Schritt soll die Beauftragung bis einschl. LPH. 2 erfolgen.
Für diese Maßnahmen ist ein Budget in Höhe von ca. 5,5 Mio. EUR brutto (KG 300+400) vorgesehen.