Konzeption und Betrieb einer Service- und Beratungsstelle für energetische Quartiersentwicklung

Kurze Beschreibung

Im Rahmen der Umsetzung des Berliner Energie- und Klimaschutzkonzepts 2030 soll eine Service- und Beratungsstelle für energetische Quartiersentwicklung eingerichtet werden. Leistungsbausteine sind:
— Übergreifender Wissenstransfer zu energetischer Quartiersentwicklung,
— Vernetzung und Erfahrungsaustausch von Akteuren,
— Unterstützung bei der Vorbereitung von energetischen Quartierskonzepten,
— Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen aus den Quartierskonzepten,
— Dokumentation und Monitoring,
— Organisatorischer Aufbau und Betrieb der Service- und Beratungsstelle.

Beschreibung der Beschaffung

Die einzurichtende Servicestelle soll Bezirke, Gebäudeeigentümer und andere Akteure, die sich für die Erstellung eines Quartierskonzepts interessieren, aktiv bei der Vorbereitung von Quartierskonzepten unterstützen und bei der Umsetzung von Quartierskonzepten professionell beraten. Beratungsbedarf besteht auch hinsichtlich der Anwendung von energetischen Quartierskonzepten im Zuge der Entwicklung neuer Stadtquartiere im Land Berlin. Bei der hier ausgeschriebenen Leistung handelt es sich um eine den wettbewerblich auszuschreibenden Leistungen (v.a. Erstellung von Quartierskonzepten und Einrichtung von Sanierungsmanagements) vorgelagerte Leistung. Die Servicestelle soll außerhalb, aber nicht losgelöst von der Berliner Verwaltung agieren. Eine enge Zusammenarbeit mit den Bezirken ist erforderlich, um geeignete Quartierskulissen zu erfassen, Zielstellungen hinsichtlich ihrer Entwicklung zu formulieren und konkrete Beratung für die Umsetzung von Maßnahmen zu leisten.
Leistungsbaustein „Übergreifender Wissenstransfer zu energetischer Quartiersentwicklung“:
— Herstellung und Veröffentlichung von zielgerichtetem Informations- und Beratungsmaterial zu den verschiedenen Prozessschritten der energetischen Quartiersentwicklung im Neubau und Bestand, das auf den Berliner Kontext zugeschnitten ist. Was funktioniert wo besonders gut? − praktische Tipps zu Quartierskonzepten sollen zielgruppenspezifisch vermittelt werden.
Leistungsbaustein „Vernetzung und Erfahrungsaustausch von Akteuren“:
— Konzeption, Umsetzung und Auswertung von kreativen Austauschformaten.
Leistungsbaustein „Unterstützung bei der Initiierung und Vorbereitung neuer energetischer Quartierskonzepte“:
— konkrete Beratung von Akteuren bei der Vorbereitung von energetischen Quartierskonzepten, insbesondere bzgl. einer fundierten Abgrenzung der Gebietskulissen sowie zu Strategien für eine aktive Ansprache relevanter lokaler Akteure.
— Unterstützung (insbesondere von Bezirken) bei der Vorbereitung und Erstellung von Antragsunterlagen für die Förderung von energetischen Quartierskonzepten.
Leistungsbaustein „Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen aus den Quartierskonzepten“:
— Vermittlung übergreifender Erfahrungen für Quartiersakteure zur Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen. Eine besondere Berücksichtigung sollen hier auch Eigentümer im denkmalgeschützten Bestand bzw. im Bestand besonders erhaltenswerter Bausubstanz finden.
— Beratungsleistungen zu Fördermöglichkeiten des Bundes und des Landes für die Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen.
— Unterstützung (insbesondere von Bezirken) bei der Vorbereitung und Erstellung von Antragsunterlagen für die Förderung eines Managements zur Umsetzung von energetischen Quartierskonzepten.
Leistungsbaustein „Prozessdokumentation, Monitoring und Evaluierung“:
— für die laufende Erfolgskontrolle der Arbeit der Service- und Beratungsstelle bedarf es einer laufenden Monitoringstruktur, der Erstellung von Zwischenbilanzen sowie einer abschließenden Evaluation.
— für die transparente Außendarstellung der Arbeit der Servicestelle sowie für den Wissenstransfer bedarf es der Dokumentation sowie Vortragsleistungen über die Tätigkeit der Servicestelle im Rahmen des BEK 2030.
Leistungsbaustein „Organisatorischer Aufbau und Betrieb der Service- und Berarungsstelle“:
Organisatorische Leistungen zu:
— einem einfach zu findenden und gut strukturierten Außenauftritt (Web) inkl. Kontaktmöglichkeit,
— einer strukturierten Kommunikation mit den Bezirksdienststellen und lokalen Akteuren,
— Öffentlichkeitsarbeit zu den Leistungen der Servicestelle.
Im Einzelnen wird auf die Anlage „Anforderungen an die Konzeption und den Betrieb einer Service- und Beratungsstelle energetische Quartiersentwicklung“ verwiesen.

Beschreibung der Verlängerungen

Vorgesehen ist zunächst eine 2,5 jährige Laufzeit der Service- und Beratungsstelle. Nach einer Zwischenbilanz wird − vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln − über eine Projektverlängerung entschieden.

Liste und kurze Beschreibung der Bedingungen

Bestätigung, dass der Bieter im Handelsregister/Bundeszentralregister eingetragen ist, sofern dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei Bieter-/Arbeitsgemeinschaften ist der Nachweis von jedem Mitglied einzeln zu liefern.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

III. 1.2.1:
Der Bewerber hat mit dem Teilnahmeantrag Nachweise über die folgenden Berufshaftpflichtdeckungssummen bzw. eine Erklärung des Versicherers über die mögliche Anpassung der Versicherungssummen im Auftragsfall zu erbringen:
— Haftpflichtdeckungssumme Personenschäden: 1 000 000 EUR,
— Haftpflichtdeckungssumme sonstige Schäden: 300 000 EUR.
Die Deckung muss über die Vertragslaufzeit uneingeschränkt erhalten bleiben. Die geforderte Sicherheit kann auch durch eine Erklärung des Versicherungsunternehmens nachgewiesen werden, mit der sie den Abschluss der geforderten Haftpflichtleistungen und Deckungsnachweise im Auftragsfall zusichert.
Bei Bieter-/Arbeitsgemeinschaften ist der Nachweis von jedem Mitglied einzeln zu liefern.
III.1.2.2:
Erklärung über den durchschnittlichen Gesamtumsatz der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre. Im Falle einer Bietergemeinschaft sind die Umsatzzahlen zu addieren.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

III 1.3.1:
Referenzangaben über erfolgreich durchgeführte Vergleichsaufträge unter Angabe von konkreter Tätigkeit, Auftraggeber, Adresse, Ansprechpartner und Telefonnummer sowie der Auftragssumme.
Aus den Referenzen muss hervorgehen, dass Erfahrungen in den Bereichen energetische Quartiersentwicklung, Stadtentwicklung und Energieberatung sowie zur spezifischen Ausgangslage Berlins vorliegen (mind. 3 Referenzprojekte).
Des Weiteren muss aus den Referenzen hervorgehen, dass Erfahrungen mit zielgruppenorientiertem Wissenstransfer und adressatengerechter Kommunikation vorliegen (mind. 3 Referenzprojekte).
Die Erfahrung des Bieters/der Bietergemeinschaft ist insgesamt mit max. 10 Referenzen nachzuweisen. Der Anteil des Bieters/der Bietergemeinschaft an der Gestaltung des jeweiligen Referenzprojekts muss zweifelsfrei erkennbar sein.
III 1.3.2:
Profile der beteiligten Büros bzw. Arbeits- oder Bietergemeinschaften: Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Leistungsschwerpunkte, technische Ausstattung.
III 1 3.3:
Personalkonzept zur Durchführung des angestrebten Projekts, das die Zuständigkeiten zur Durchführung des angestrebten Projekts sowie die Qualifikation und Projekterfahrung aller zum Einsatz kommenden Personen darlegt. Die Qualifikation des/der Projektleiters/in sowie der Projektmitarbeiter/innen ist jeweils durch einen Lebenslauf nachzuweisen, der auf die fachlichen und organisatorischen Kompetenzen zur Durchführung des angetrebten Projekts eingeht.

Bedingungen für die Teilnahme (technische und berufliche Fähigkeiten)

Zu III 1.3.3: Erfahrungen des zur Durchführung des angestrebten Projekts vorgesehenen Personals mit vergleichbaren Projekten. Mindestens 3 Jahre Berufserfahrung der Projektleiterin/des Projektleiters.

Für die Stellung eines Teilnahmeantrages sind vom Bewerber zwingend die Vergabeunterlagen über die Vergabeplattform des Landes Berlin unter http://www.vergabeplattform.berlin.de herunterzuladen. Der Teilnahmeantrag (Formblatt Wirt-123.2 EU, Bestandteil der Vergabeunterlagen) einschließlich der hier genannten auszufüllenden Anlagen ist vollständig ausgefüllt abzugeben. Der Teilnahmeantrag ist bis zu der unter IV.2.2 genannten Frist bei der unter I.1 genannten Stelle unter Angabe der Bezeichnung der Leistung, der Vergabenummer und des Hinweises „Bitte nicht öffnen“ einzureichen. Bei einer Bewerber-/Bietergemeinschaft sind die Formulare je Partner vollständig auszufüllen und einzureichen.
Beabsichtigt der Bieter Nachunternehmer einzusetzen, um seine Eignung nachzuweisen, sind die Formulare je Nachunternehmer vollständig auszufüllen und einzureichen. Der Bieter/die Bietergemeinschaft hat in diesem Fall mit der Bewerbung die beiliegenden Verpflichtungserklärungen dieser Nachunternehmer einzureichen.
Enthalten die Vergabeunterlagen nach Auffassung des Bieters Unklarheiten, wird der Bieter gebeten, sich umgehend mit der ausschreibenden Stelle in Verbindung zu setzen. Auskünfte über die Vergabeunterlagen sind bis zum 2.1.2019,12.00 Uhr in Textform bei der unter I.1 genannten Kontaktstelle zu beantragen.
Bieter sind zudem verpflichtet, sich bis zum Ablauf der Zuschlagsfrist regelmäßig – mindestens alle 48 Stunden – auf der Internetseite www.vergabeplattform.berlin.de über Mitteilungen des Auftraggebers mit Bezug zum vorliegenden Vergabeverfahren zu informieren.

Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren

Frist für einen Nachprüfungsantrag bei Rügen außerhalb der Fristen für die Bieterinformation (§101a GWB): gemäß § 107 Abs. 3 Nr. 4 GWB beträgt die Frist 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers der Rüge nicht abhelfen zu wollen.
Auf die Unzulässigkeit eines Nachprüfungsantrags nach Ablauf der Frist des 107 Abs. 3 Nr. 4 GWB(15 Tage nach Eingang des Nichtabhilfebescheids auf eine Rüge) wird hingewiesen.