Beschreibung der Beschaffung
Nach Maßgabe des in den Vergabeunterlagen bereitgestellten Vertrages handelt es sich bei der zu vergebenden Leistung um Projektsteuerungsleistungen der Projektstufen 1-5 nach AHO § 205. Die Leistung umfasst Teilleistungen aus den Projektstufen (1-5) Projektvorbereitung bis Projektabschluss sowie den Handlungsbereichen A-E.
Gegenstand ist der Neubau eines Forschungsgebäudes und die Kernsanierung einer Industriearchitektur der Gründerzeit auf dem Kulturcampus Bockenheim in Frankfurt am Main.
Die viergeschossige Gebäudehülle der Dondorf´schen Druckerei (Baujahr 1873) ist aus denkmalpflegerischer Sicht erhaltenswert und wird derzeit als Institutsgebäude der Johann Wolfgang Goethe- Universität genutzt.
Aktuell wird ein Planungswettbewerb für die Sanierung und Erweiterung zu einem modernen Labor- und Forschungsgebäude in zentraler Innenstadtlage durchgeführt.
Der Neubau soll unter Berücksichtigung von zu erhaltender Bausubstanz, angrenzender Nachbarbebauung und der urbanen Verkehrsinfrastruktur zeitgleich mit der Kernsanierung des Altbaus realisiert werden.
Das vorgesehene Grundstück befindet sich in verkehrstechnisch günstiger Lage an der Zeppelinallee und in direkter Nachbarschaft zu den als Einzelkulturdenkmalen geschützten Gebäuden Bockenheimer Depot sowie der Universitätsbibliothek – und bildet den nördlichen Abschluss des von der Stadt Frankfurt als Kulturcampus ausgewiesenen Areals.
Hier soll das MPI für empirische Ästhetik als Gebäudeensemble aus Alt-und Neubau entstehen, das im Endausbau über vier Abteilungen verfügen wird. Das Institut widmet sich der Aufgabe, mit wissenschaftlichen Methoden zu klären, worin die Grundlagen ästhetischer Empfindungen und Urteile beim Menschen bestehen. Die Abteilungen sind unterteilt in Musikwissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften, Neurowissenschaften und experimenteller Psychologie. Durch Sondereinbauten wie einem ArtLab, Labore für bildgebende Verfahren MEG und eine Bibliothek wird von einem großen Planungsteam mit vielen Sonderfachleuten ausgegangen.
Durch die umgebende Wohn-und Kulturbauten ist das Baufeld extrem limitiert. Der östliche Teil des Geländes wird von einer U-Bahnlinie unterfahren. Vor Beginn der Bauarbeiten werden ein bestehender Schornstein, Nachkriegsbauten und Baracken auf dem Grundstück abgerissen. Mit Altlasten und entsprechendem Entsorgungsaufwand ist zu rechnen. Die Koordination der Baustellenlogistik und Entsorgungskonzept sind bei der Durchführung der Baumaßnahme unerlässlich.
Insgesamt ergeben sich besondere Anforderungen (planerische und zeitliche Zwangspunkte) hinsichtlich den Abstimmungsprozessen, den Schnittstellen sowie der Kommunikation für alle Projektbeteiligten. Es besteht ein erhöhter Aufwand der Kommunikation und Dokumentation im großen Planungsteam. Es sind bei der Abwicklung die Belange des öffentlichen Bauherrn zu vertreten, und die Regelwerke und Vorgaben entsprechend zu kennen und einzuhalten.
Die Gesamtfläche des Institutsneubaus mit Bestandsgebäude beträgt ca. 5 900 m NF 1-7.
Der Brutto-Rauminhalt umfasst ca. 50 400 m.
Folgende Termine sind für die Durchführung vorgesehen:
Beginn LPH 2.11.2018
Abgabe HU Bau Dezember 2019
Baubeginn Oktober 2021
Fertigstellung Juni 2024
Die Bewerber erklären mit Abgabe eines Teilnahmeantrages, dass sie in der Lage sind, die Leistungen innerhalb des Zeitraumes (siehe II.2.7) zu erbringen und insbesondere, dass sie über die hierfür notwendigen fachlichen, personellen, sachlichen und zeitlichen Mittel verfügen.
Nach Maßgabe des in den Vergabeunterlagen bereitgestellten Vertrags
— erfolgt die Honorierung der Teilleistungen nach § 205 AHO 2014,
— liegen die voraussichtlichen Projektkosten bei ca. 36 Mio. EUR netto.
Die besonderen Anforderungen an die Leistungserbringung machen es erforderlich, häufig/kurzfristig auf Anforderung des Auftraggebers zu Abstimmungsgesprächen vor Ort bzw. in München zur Verfügung zu stehen.