Beschreibung der Beschaffung
Das Orangerieschloss wurde 1851-1864 unter Friedrich Wilhelm IV. in mehreren Bauabschnitten im Stil der italienischen Renaissance (u. a. durch Ludwig Persius, August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse) errichtet.
Teilbereiche der Gebäudehülle wurden in den vergangenen Jahren saniert, dazu zählen die beiden südlichen Pavillons, die westliche Pflanzenhalle, die Südseite der östlichen Pflanzenhalle sowie der Turmbereich des Mittelbaus.
Zum Abschluss der Hüllensanierung des Gesamtensembles und der Sanierung der Pflanzenhallen werden zurzeit die Leistungen der Objektplanung für Gebäude und Innenräume gem. § 34 HOAI vergeben (s. EU-Bekanntmachung 2018/S 171-388607) sowie die restauratorische Fachberatung (s. EU-Bekanntmachung 2018/S 187-422789)
Die Maßnahme umfasst im Detail:
— die sanierungsbedürftigen Fassaden des Mittelbaus und des Säulenhofs, beide nördliche Kopfbauten mit den Verbindungsloggien sowie die Nordseite der östlichen Pflanzenhalle,
— die Dächer des Säulenhofs, der nördlichen und südwestlichen Kopfbauten, der Verbindungsloggien und der östlichen Pflanzenhalle,
— die Innenraumsanierung der beiden Pflanzenhallen u. den Bereich des Nordost- Pavillons als Besucherempfang für Veranstaltungen herzurichten.
Derzeit geschätzte Bauwerkskosten:
— Kgr 300 brutto ca. 10,4 Mio.EUR,
— Kgr 400 brutto ca. 2,4 Mio. EUR.
Die Maßnahme wird planerisch in einem zusammenhängenden Projekt bearbeitet werden, die Realisierung erfolgt in 4 Bauabschnitten.
Schwerpunkt der Planungsaufgabe ist der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude, verbunden mit einem behutsamen Umgang mit originaler Bausubstanz, die Entwicklung eines Sanierungskonzeptes, das im Zusammenspiel des Erscheinungsbildes der bereits fertig gestellten Bauabschnitte des Gesamtensembles funktioniert, mit Fragen zu Instandsetzungs-, Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen, unter Berücksichtigung des laufenden Betriebs einzelner Gebäudeabschnitte.
Die zu vergebenden Leistungen der Tragwerksplanung (s. Unterlagen Bewerbung C. Leistungsbeschreibung 0.0 - 0.4) beziehen sich auf:
1) BA - Nordwest-Pavillon/ Westl. Verbindungsloggien/ Dach Südwest-Pavillon (hölzerne Dachkonstruktionen, hölzerne oberste Geschossdecken, Dachbalustraden aus Naturstein, Bogen- und Gewölbekonstruktion der Verbindungsloggia aus Mauerwerk),
2) BA - Mittelbau/ Säulenhof/ Nordloggia (Hölzerne Dachkonstruktionen des Säulenhofes, Dachbalustraden aus Naturstein),
3) BA - Östliche Pflanzenhalle/ Nordost-Pavillon/ Östl. Verbindungsloggien (hölzerne Dachkonstruktionen, hölzerne oberste Geschossdecken, Dachbalustraden aus Naturstein, Bogen- und Gewölbekonstruktion der Verbindungsloggia aus Mauerwerk, Deckenkonstruktion über KG und EG, Innenraum Pflanzenhalle),
4) BA - Westliche Pflanzenhalle (Innenraum Pflanzenhalle).
Darüber hinaus sind für alle Dachbereiche statische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Forderungen nach der Arbeitsstättenverordnung, in Bezug auf Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen auf den Dächern, u. a. Bewertung der vorhandenen Konstruktionen zur Befestigung von Sekuranten, Seilsicherungssystemen, Leitern etc. zu klären.
Zeitl. Ablauf nach derzeitiger Planung voraussichtlicher: Beauftragung Anfang 2019, Planungsbeginn Anfang 2019 (EW-Bau), Baubeginn voraussichtlich Anfang 2021, Gesamtbauzeit 8 Jahre. Die Vergabe erfolgt stufenweise (s. Ziff. II.2.11).