Beschreibung der Beschaffung
— Allgemeine Beschreibung:
Die Liegenschaft Gitschiner Straße 97–103 befindet sich in zentraler innerstädtischer Lage im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg angrenzend zu Berlin-Mitte. Das Gebäude wurde von 1903-1905 nach Plänen der Architekten Hermann Solf und Franz Wichards als „Kaiserliches Patentamt“ errichtet. Der Gebäudekomplex umfasst Straßenfronten zur Gitschiner Str., Lindenstr., Alte Jakobstr. und Alexandrienstr. Die ca. 250 m lange Hauptstraßenfront an der Gitschiner Straße ist nach Süden ausgerichtet. Entlang der Südfassade verläuft parallel zum Gebäude das Hochbahnviadukt der U–Bahnlinie 1) Das Patentamt durchlief vier wichtige Bauphasen. Die erste entspricht der Bauausführung zwischen 1903/05, die zweite die der beiden Erweiterungsbauten (Bauteil Z und Erweiterung der Auslegehalle) um 1930, die dritte betrifft den Wiederaufbau nach den schweren Kriegszerstörungen. Diese Phase ist zwischen 1952 und 1960 einzugrenzen. Die vierte Bauphase umfasst das Jahrzehnt zwischen 1969 und 1979 dokumentiert funktionale Eingriffe in die Substanz mit deutlich zeittypischen Gestaltungen. Das Gebäude ist aufgrund seiner historischen Bedeutung seit dem Jahr 1995 rechtskräftig unter Denkmalschutz.
— Auftraggeber/Nutzer: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
— Gebäudenutzung: Verwaltungsgebäude
— Art der Baumaßnahme: Sanierung und Umbau
— BGF/BRI: 26 000 m/113 000 m³
— Projektkosten (netto) für KG 300-400 gem. DIN 276: ca. 64 000 000 EUR
Gegenstand des Auftrages
— Leistungsbereich: Gegenstand des Auftrags sind Leistungen der Objektüberwachung (LP 8) und Objektbetreuung (LP 9) für u.a. folgende Baumaßnahmen:
Bereich Deutsches Patent- und Markenamt: Umverlegung der Lesehalle in jetzige Räumlichkeit der Patentrolle, Zugangssituation zur neuen Lesehalle, aufgeweitete Bürozone im neuen Zugang zur Lesehalle, Abbruch Arkadenausmauerungen im EG Halle Ost, Schaffung einer Garderobe, Sozial- und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter, Umbau der Treppe vom EG ins Sockelgeschoss, Errichtung eines Schulungsraumes mit WC-Anlage im Sockelgeschoss, brandschutztechnische Ertüchtigungen
Bereich Europäisches Patentamt: Verbesserung Zugangssituation, Behindertenzugang am Haupteingang, Umgestaltung des Pförtnerbereiches, Umbau der Halle West, Einbau von zwei Anhörungsräume mit drei Simultanübersetzungskabinen, Neuordnung der Mietbereiche EPA/DPMA (Belegungsplanung), Einführung eines Sicherheitskonzeptes, Verbesserung des Raumklimas und Akustik, Brandschutztechnische Ertüchtigungen, Erneuerung der Ausstattung der Büroräume, Errichtung eines Amicale-Bereiches (Lounge und Sportbereich) mit Terrasse
Fenstersanierung Innenhöfe: Fenstersanierung der Bestandsfenster mit und ohne energetische Maßnahmen, Sanierung der Fensteranschlüsse an Fassade
Bereich Kantine: Umverlagerung und Neubau der Kantine incl. Küche vom 2.+3. OG ins EG, Erstellung Sozialräume für Personal (Umkleide, WC, Duschen, Aufenthalts, Büro Küchenleiter), neue Glasdachkonstruktion ehem. Lesehalle, neues Atrium mit eigener Fassade, überdachte Anlieferung Kantinenabfälle im Sockelgeschoss
Abdichtungsmaßnahmen: Sanierungsmaßnahmen zur Herstellung einer „Weißen Wanne“ im gesamten Untergeschoss
Statik- und Brandschutz: Sanierungsmaßnahmen zur (Wieder-) Herstellung statisch relevanter und brandschutzrechtlich Erfordernissen.
— Leistungsbild:
Gebäude HOAI § 34, LP 8, 9, Besondere Leistungen: Aufstellen, Überwachen und Fortschreiben von differenzierten Termin- (Bauablauf-) Plänen; Mitwirkung bei der Prüfung von Nachtragsangeboten, Teilnahme an Bietergesprächen; Prüfung von Leistungsverzeichnissen; Planung- Überwachung Baustellenlogistik unter Berücksichtigung des Liegenschaftsbetriebs, Überprüfen Dokumentation Gewerke KG 300
— Beginn/Ende der Leistungserbringung: Nach Beauftragung 68 Monate
Es ist eine stufenweise Vergabe der Leistungen vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung aller Leistungen besteht jedoch nicht.