Beschreibung der Beschaffung
Zielstellung und Motivation: Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verfügt über erste Forschungsprototypen robotergestützter, autonomer und farbkalibrierter 3D-Digitalisiertechnologien, die es ermöglichen, größere Bestände automatisiert in 3D zu digitalisieren. Damit ist der Grundstein für eine mögliche Strategie zur industriellen 3D-Digitalisierung von Sammlungen gelegt. Ziel des Vorhabens 3ZAK ist es, eine webbasierte, 3D-zentrierte und automatisierte Annotation und Korrelation von Meta- und Provenienzdaten zu ermöglichen, welche an bestehende in Thüringen verwendete Museumsdatenbanksysteme und verwendete Ontologien angeschlossen werden kann. Dazu soll eine Plattform entwickelt werden, welche verschiedene in Thüringen verwendete Museumdatenbanken intelligent vernetzt, und eine merkmalsbasierte Suche und Annotation von 3D-Modellen über heterogene Daten hinweg ermöglicht. Die zukünftige Plattform soll für akademische und wissenschaftliche Zwecke frei nutzbar sein. Das Projekt soll weiterhin in enger Verbindung zu Gruppen wie IIIF (International Image Interoperability Framework/www.iiif.io), der Khronos Gruppe (
www.khronos.org) und dem Web3D-Consortium (
www.web3d.org – X3D, VRML und H-Anim Standards) stehen, um mitzuhelfen, Standards im Bereich der 3D-Digitalisierung und Annotation zu etablieren. Die Laufzeit des Projekts ist auf 18 Monate kalkuliert. Nachdem nun erste Workflows in mehreren Institutionen in der Praxis umgesetzt werden, besteht eine große Nachfrage nach innovativen Ansätzen, um das rasante Wachstum digitaler Objektrepositories zu bewältigen. Ausschreibungsgegenständliche Entwicklungsaufgaben sind folgende:
— Weiterentwicklung einer Plattform zur web-basierten, 3D-zentrierten Annotation realer Objekte mit einem Backend welches verschiedene Ontologien und Datenbanken unterstützt,
— Entwicklung interaktiver Visualisierungs-, Annotations- und Analysefunktionalitäten (z. B. Überlagerung verschiedener Scandaten, Vermessung, Schnitte),
— Berechnung von Ähnlichkeitsdeskriptoren für beispielsweise Geometrie, Texturen, optischen Materialeigenschaften zur Unterstützung der Merkmals-basierten Suche auf heterogenen Daten,
— Dezimierung großer Modelldaten für die Verwendung im Web,
— Vorbereitung von Schnittstellen zur weiteren Verarbeitung von Modellen via 3D-Druck,
— Implementierung einer Datenzugriffs- und Austauschstrategie zur Einbindung bestehender heterogener Datenbanken,
— Anbindung bestehender, heterogener Datenbanken in bestandswahrenden und -erforschenden Thüringer Kultureinrichtungen an das Backend der weiterzuentwickelnden Plattform,
— merkmalsbasierte Suche durch dynamische Systemausrichtung von Klassifikationsschemata unter Verwendung von Ähnlichkeitsdeskriptoren,
— Entwicklung taxonomischer Klassifikationssysteme für die Anwendungsfalldomänen des Projekts,
— Entwicklung semantischer Baseline-Modelle für Annotationen und technische Metadaten,
— Erweiterung bestehender Dokumentationsstandards für die Analyse und Erhaltung des kulturellen Erbes.