Beschreibung der Beschaffung
Das Thema Baukultur ist in Deutschland in den öffentlichen Fokus gerückt. Als Gegenstand eines gesellschaftlichen Diskurses wird sie vielfach thematisiert, diskutiert und wissenschaftlich untersucht. Auch auf kommunaler und regionaler Ebene bilden sich zahlreiche und verschiedenste baukulturelle Initiativen und Projekte.
Die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Rosenheim möchten sich als Baukulturregion aufstellen. Dabei soll in ausgewählten Gemeinden der Region ein Maßnahmenpaket zur Baukultur umgesetzt werden und als Rahmen für die weiteren baukulturellen Tätigkeiten der nächsten Jahre auf regionaler Ebene eine Baukulturstrategie erstellt werden. In einem öffentlichen Projektaufruf wurden bereits acht Gemeinden für die weitere Bearbeitung identifiziert.
Ziel des vorliegenden Projekts ist die langfristige Verankerung von Baukultur in der Region, ihren Gemeinden und den dort tätigen Initiativen, Bürgerinnen und Bürgern.
In einem ersten Schritt werden Methoden für die Baukulturarbeit im Rahmen konkreter Interaktionen in den acht ausgewählten Kommunen in den 3 Landkreisen vermittelt.
In einem zweiten Schritt wird eine Baukulturstrategie für die gesamte Region mit Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ausgearbeitet, die einen Rahmen für die baukulturelle Arbeit der nächsten Jahre bilden wird. Das Projekt hat Pilotcharakter in Deutschland, die relevanten Landkreise können und möchten zur Vorzeigeregion für Baukultur im ganzen Bundesgebiet werden.
Es ist zunächst Aufgabe des Auftragnehmers (nachfolgend: „AN“) sich in die Thematik im Hinblick auf die betreffenden Gemeinden einzuarbeiten. Er hat interessante Projekte, die dahinterstehenden Akteure und Anknüpfungspunkte, die sich als Schulungs- und Coaching-Material eignen zu recherchieren. Der AN hat eine große Auftaktveranstaltung zu planen, die ca. 100-200 Teilnehmer umfasst. Hier soll medienwirksam der Start des Projekts verkündet und der Fahrplan für das Projekt vorgestellt werden.
Die Auftaktveranstaltung ist bevorzugt an einem ganzen Tag durchzuführen, jedoch kommen auch zweihalbtägige Veranstaltungen in Betracht. Ziel der Arbeit des mehrmonatigen Projekt-Einsatzes in den Gemeinden ist es, das baukulturelle Klima in der jeweiligen Gemeinde durch die Erarbeitung einer spezifischen Baukulturstrategie auf kommunaler Ebene nachhaltig zu verbessern. Die teilnehmenden Orte sollen in die Lage versetzt werden, über die Projektlaufzeit hinaus selbständig zu arbeiten und die Strategie auch langfristig zu verfolgen. Hier sind je Gemeinde mindestens 24 Termine vorzusehen, an denen jeweils ganztags in o. g. Sinne in und mit den Gemeinden gearbeitet wird. Während dieser Termine ist der AN je Gemeinde mindestens mit einem fachlich qualifizierten Projektverantwortlichen und einem Assistenten/Mitarbeiter vor Ort. Es ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch über den Projektfortschritt vorgesehen.
Hierzu finden über den Projektzeitraum verteilt mindestens 6 Besprechungen zwischen den Projektverantwortlichen des AN und dem Auftraggeber (nachfolgend: „AG“) statt, in denen der jeweilige Sachstand erörtert und das weitere Vorgehen abgestimmt wird.
Daneben hat der AN mindestens 2 medien- und öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen zu planen, an denen ein offener Erfahrungsaustausch der Beteiligten Kreise und Gemeinden stattfinden kann. Hier sind zwischen 50 und 100 Teilnehmer vorzusehen. Analog zur Auftaktveranstaltung hat der AN eine entsprechende Abschlussveranstaltung zu planen. Der AN hat die mit den Gemeinden erarbeiteten Ergebnisse in ein Strategiepapier zu überführen, welches den beteiligten Gemeinden die Anwendung des erlernten/etablierten Wissens in der täglichen Praxis ermöglicht.
Ferner hat der AN sämtliche von ihm durchgeführten Veranstaltungen und Besprechungen zu protokollieren und diese Protokolle in einer geschlossenen Verfahrensdokumentation dem AG zu übergeben. Die dem AG übergebene Dokumentation wird von diesem geprüft.