Beschreibung der Beschaffung
Mit der ausgeschriebenen Studie soll eine Evaluierung der Umsetzung und Wirksamkeit der Richtlinie in der Förderperiode 2014 bis 2020 erfolgen.
Die Bewertung soll sowohl auf Basis quantitativer als auch qualitativer Methoden durchgeführt werden. Im Zentrum soll dabei die theoriebasierte Wirkungsanalyse im Sinne der „Theory of Change“ stehen. Die Evaluierung soll darüber hinaus eine kontrafaktische Wirkungsanalyse durchführen (Vergleich von Schülerinnen und Schüler aus geförderten Schulen und Schülerinnen und Schülern aus Schulen ohne Beteiligung an der schulischen Berufsorientierung).
Ausgangspunkt der Analysen sollen zunächst sekundäranalytische Auswertungen vorhandener Daten aus dem Förderverfahren bzw. dem ESF-Monitoring bilden. Die entsprechenden Daten dienen vor allem der Analyse von Input und Output sowie von unmittelbaren Ergebnissen der Förderung. Diese beziehen sich auf die Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie auf Teilnehmende, die die Berufsorientierung mit einem Zertifikat abschließen. Um Funktionsmechanismen, fördernde und hemmende Faktoren der Förderung sowie insbesondere (kausale) Wirkungen analysieren zu können, sind darüber hinaus ergänzende Erhebungen des Evaluationsteams notwendig. In der Evaluierung sollen dabei u.a. die folgenden Erhebungsinstrumente zum Einsatz kommen:
— Klassenzimmerbefragungen von Schülerinnen und Schülern, die auf einen Haupt- oder Realschulabschluss vorbereitet werden, aus teilnehmenden und nicht teilnehmenden Schulen, inklusive einer kombinierten Längsschnitt- und Querschnittsuntersuchung,
— Durchführung leitfadengestützter Interviews und zweier regionaler Fallstudien.
Im einzureichenden Angebot soll der Bieter auf Basis der geforderten Evaluierungsinhalte das vorgesehene Untersuchungsdesign ausführlich darstellen und beschreiben.
Dabei sind die Erhebungs-, Forschungs- und Auswertungsmethoden darzustellen und wissenschaftlich zu begründen. Im Angebot müssen die Projektschwerpunkte herausgearbeitet werden. Es ist darzustellen und zu diskutieren, welche Evaluierungsarbeiten in welcher zeitlichen Reihenfolge durchgeführt werden sollen.
Das Angebot muss zudem einen tabellarischen Zeit- und Arbeitsplan enthalten, der darstellt, in welchen genauen Zeiträumen welche konkreten Arbeitsschritte vorgesehen sind.
Schwerpunktmäßig sollen in der Evaluierung folgende Fragen und Aspekte untersucht werden:
— Welche Ergebnisse und Wirkungen haben die Berufsorientierungsangebote in Bezug auf die Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler? Wie entwickeln sich entsprechende Kompetenzen der Lehrkräfte?
— Welche Konzepte und Träger sind besonders erfolgreich hinsichtlich der Ziele von Maßnahmen zur schulischen Berufsorientierung? Wie gelingt es insbesondere, geschlechterspezifische Berufswahlmuster zu beeinflussen?
— Wie bewerten Teilnehmende, Unternehmen, arbeitsmarkt- und bildungspolitisch relevante Akteure die Berufsorientierungsangebote?
— Wie erfolgreich sind die Schülerinnen und Schüler nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule bei der Ausbildungs- und Studienwahl? Welchen Effekt hatte hierauf die Berufsorientierung? Welche Unterschiede gibt es insbesondere zwischen jungen Frauen und Männern?
— Welche Wechselwirkungen und Synergien bzw. Förderkonkurrenzen bestehen zwischen der ESF-geförderten Berufsorientierung des Freistaats Thüringen und Berufsorientierungsangeboten des ESF-Bundesprogramms und der BA?
— Wie lassen sich Planung, Steuerung und Umsetzung der ESF-Berufsorientierung optimieren? Welche Hemmnisse müssen abgebaut, welche fördernden Faktoren verstärkt werden?
Die Auswahl der Evaluierungsfragen ist dabei nicht erschöpfend.
Alle weiteren Informationen und Vorgaben sind den Vergabeunterlagen zu entnehmen.