Beschreibung der Beschaffung
Die geplante „St2083; Ortsumgehung von Vilshofen“ verläuft südöstlich der Stadt Vilshofen. Der Bau der ca. 3,3 km langen Umgehung erfolgt in 2 Bauabschnitten (BA), wovon der 1. BA bis Bau-km 0+900 seit 11/2018 unter Verkehr ist. Fertigstellung und Verkehrsfreigabe des 2. BA erfolgt voraussichtlich im Jahr 2023.
Der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Niederbayern vom 15.7.2011 sieht ein Monitoringprogramm für die Kontrolle der Maßnahmen für die Populationen der Fledermäuse vor:
— Überprüfung auf Akzeptanz der Leiteinrichtungen mit Hilfe von Netzfängen, Detektorkontrollen und Nachtsichtgeräten,
— Kontrolle auf Funktion der Schutzeinrichtungen mit Hilfe von Nachtsichtgeräten und Detektorkontrollen. Absuchen der Straßen und Straßenränder auf verletzte und getötete Fledermäuse,
— Verhaltensbeobachtungen an ungeschützten Brückenbauwerken und Auffahrten mit Hilfe von Detektorkontrollen und Nachtsichtgeräten sowie Kontrolle der Mortalitätsraten.
Zeitlicher Rahmen
— Nach Rodung des Waldes, während der Baumaßnahme, z. T. in Abhängigkeit von den bereits bestehenden Strukturen
— Nach Fertigstellung der Trasse einschließlich Schutzmaßnahmen vor Verkehrsfreigabe
— Erstes und drittes Jahr nach Verkehrsfreigabe
Leistungsbeginn ist das Jahr 2019 mit der Fortführung des Monitorings aus dem Jahr 2018 im 1. BA und Beginn des Monitorings im 2. BA. Leistungsende ist das Jahr 2026.
Es werden 3 Konfliktmaßnahmenbereiche entlang der geplanten Trasse untersucht: „Lindahof“ (Bau-km 0+300 bis 0+800), „Galgenberg“ (Bau-km 1+200 bis 1+700) und „Tobel“ (Bau-km 1+700 bis 2+350).
Es sind akustische Erfassungen mittels Batcordern, zum Teil in Kombination mit dem Einsatz einer Infrarot-Videokamera, sowie mittels Batlogger in Kombination mit Sichtbeobachtungen mit Nachtsichtgerät vorgesehen. Ergänzend dazu sind Netzfänge durchzuführen. Nach Inbetriebnahme der Ortsumgehung erfolgen Todfundsuchen.
Frequenz
— Die akustischen Erfassungen in Kombination mit Infrarot-Videokamera oder Sichtbeobachtung mit Nachtsichtgerät erfolgen in jedem Untersuchungsjahr zwischen Mai und September in insgesamt 15 Nächte in 5 Intervallen mit je 3 Nächten
— Insgesamt 6 Netzfänge pro Jahr, von denen je 3 Netzfänge in der Prä- und Laktations /Postlaktationsphase durchgeführt werden,
— Die Todfundsuche erfolgt an insgesamt 15 Terminen zwischen Mai u. September pro Untersuchungsjahr nach der Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung.
Die Auswertung der mittels Batcorder (stationäre Erfassung) und Batlogger M (Sichtbeobachtungen mit Nachtsichtgerät) aufgezeichneten Rufsequenzen erfolgt im ersten Schritt automatisiert mit Hilfe von speziellen EDV-Programmen (BcAdmin, BatIdent, Batscope). In einem zweiten Schritt werden die Rufe manuell durch optische Überprüfung und Vermessung der Sonagramme mit einem Lautanalyseprogramm (BCAnalyse) ausgewertet. Als Grundlage für die manuelle Rufauswertung werden einschlägige Literaturangaben zu Fledermausortungsrufen berücksichtigt.
Anhand der Videoauswertung sollen die im Trassenbereich fliegenden Fledermäuse mit Uhrzeit, Flugrichtung und -höhe dokumentiert werden. Die Ergebnisse werden mit den Ergebnissen aus der akustischen Erfassung abgeglichen.
Für jeden Konfliktmaßnahmenbereich und jedes Untersuchungsjahr ist ein Zwischenbericht zu erstellen.
Für das letzte Untersuchungsjahr 2026 ist ein Endbericht zu erstellen. Darin sind neben der Dokumentation der Methoden, der Ergebnisse mit Hinweisen auf Besonderheiten und einer Bewertung der einzelnen Maßnahmen, zu beurteilen, inwieweit die Ergebnisse auf die übrigen, nicht untersuchten Bereiche mit Maßnahmen übertragbar sind. Zudem erfolgt eine abschließende Bewertung, ob die Konflikte für bekannte Fledermausvorkommen aufgrund der Schutz- und Leiteinrichtungen nicht mehr bestehen. Sämtliche Methoden und Ergebnisse sind in den Zwischen- und Endberichten kartographisch mit ArcView (ab Version 9.3) darzustellen. Im Endbericht sind alle Untersuchungsstandorte in einer Fotodokumentation darzustellen.