Beschreibung der Beschaffung
Beauftragt werden sollen Projektsteuerungsleistungen nach VgV – Leistungsbild in Anlehnung an die AHO, Projektstufen 3-5, Handlungsbereiche A-E.
Das Rathaus West ist ein denkmalgeschütztes Gebäude (Denkmal nach § 2 (Kulturdenkmal) in innerstädtischer Lage. Es wurde als Verwaltungsgebäude für die Allgemeine Versorgungsanstalt in 3 Bauabschnitten erstellt:
— 1. Bauabschnitt 1896-98 im Stil der Neorenaissance,
— 2. Bauabschnitt 1912,
— 3. Bauabschnitt 1928 im Jugendstil.
Erweiterung um Turnhalle und Personalbereich im Dachgeschoss in den 1930er-Jahren, zeitgleich Innensanierung und Fassadenüberformung.
Letzte umfassende Sanierung in den 1970/80er-Jahren, 2016 Sanierung der Besucher- WCs in allen Geschossen sowie des Umkleide- und Sanitärbereichs der Gymnastikhalle. Sanierungs-, Modernisierungs- und energetische Ertüchtigungsmaßnahmen.
Das Gebäude ist dreigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und mit Untergeschoss, in Teilbereichen auch 2. Untergeschoss, und umschließt 4 Innenhöfe. Es umfasst eine Fläche von ca. 14 000 m BGF.
Zu sanieren sind neben der gesamten Gebäudehülle (u. a. Natursteinfassaden, Anstrich bzw. Putz der Ziegelfassaden der Innenhöfe, Fenster, Rollläden, Dachdeckung der Ziegeldächer und schadhafte Teile des Dachstuhls, Flachdächer, historisches Glasdach aus den 1930-er Jahren), die Wandoberflächen (insbesondere die erheblichen Feuchteschäden in beiden Untergeschossen), die Böden (Bodenaufbauten inclusive Estrich) und gegebenenfalls die Decken.
Ein Sanierungskonzept zur Verbesserung des Schallschutzes (incl. Trittschallschutz) und der Raumakustik soll in Zusammenarbeit mit der Bauphysik erstellt und umgesetzt werden, ebenso ein Konzept zur energetischen Modernisierung. Hier ist unter anderem der Einbau einer Innendämmung vorzusehen.
Grundsätzlicher Sanierungsbedarf besteht für die gesamte Haustechnik, deren Lebensdauer überschritten ist. Ausgenommen sind hiervon die im Jahr 2016 vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen an den WC-Bereichen.
Zur Beseitigung bzw. Kompensation von Defiziten hinsichtlich des Brandschutzes wird durch einen Brandschutzsachverständigen ein Brandschutzkonzept erstellt, das umzusetzen ist.
Nutzung:
Das Gebäude wird derzeit durch die Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe als Verwaltungsgebäude genutzt. Es wird für die Gesamtmodernisierungsmaßnahme freigezogen.
Im Untergeschoss befinden sich Technikräume, die durch externe Nutzer (Stadtwerke und Verkehrsbetriebe Karlsruhe) genutzt werden. Diese Bereiche müssen auch während der Durchführung der Modernisierungsmaßnahmen in Betrieb bleiben.
Im 2. Obergeschoss befindet sich derzeit eine einfache Kantine bzw. Cafeteria, die nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Im Dachgeschoss ist eine Gymnastikhalle verortet, die durch unterschiedliche Nutzer belegt ist.
Das Gebäude soll umstrukturiert, aber voraussichtlich weiterhin als Verwaltungsgebäude der Stadt Karlsruhe genutzt werden, wobei die künftigen Nutzerdienststellen derzeit noch nicht feststehen.
Die neuen Grundrisse sollen Flexibilität in der Nutzung ermöglichen und den modernen Arbeitsweisen angepasst werden. Nach jetzigem Planungsstand ist für die Nutzer ein Bistrobereich einzuplanen. Ob dauerhaft eine Kantine im Gebäude vorzusehen ist, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Die im Dachgeschoss vorhandene Gymnastikhalle bleibt bestehen und muss modernisiert werden.
Auf der Grundlage des Kostenrahmens Stand Juni 2019 ergibt sich folgender Kostenstand:
— KG 200-700: ca. 40 000 000 EUR (brutto) incl. Bauverwaltungskosten,
— KG 300 brutto: ca. 20 032 000 EUR (brutto),
— KG 400 brutto: ca. 7 360 000 EUR (brutto).
Laufzeit des Vertrags
— Beginn Juni 2020,
— Ende: Dezember 2025.
Laufzeit ca. 70 Monate