Beschreibung der Beschaffung
Durch die in der Vergangenheit erfolgte Zusammenführung verschiedener städtischer Immobilienverwaltungen unter dem Dach der Sprinkenhof GmbH sowie einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzer liegen die für eine Basisdatenbewertung notwendigen Daten in unterschiedlicher Form und Qualität vor.
Erschwerend wirkt die Situation, dass die Energieverbräuche einzelner Gebäude durch die Nutzer direkt, also unabhängig von der Sprinkenhof GmbH abgerechnet werden, sodass für diese Gebäude die Verbrauchswerte von unterschiedlichen Institutionen organisiert werden müssen.
Eine erste Analyse ergibt für eine Auswahl der im Rahmen der Basisdatenbewertung geforderten Angaben folgendes Bild:
— Gebäudeart bei 550 Gebäuden,
— vorhanden Baujahr bei etwa 235 Gebäuden,
— vorhanden Nutzfläche bei etwa 510 Gebäuden,
— vorhanden Energieverbrauch für Strom bei etwa 175 Gebäuden vorhanden (mindestens 2012 und 2016),
— Energieverbrauch für Wärme bei etwa 125 Gebäuden vorhanden (mindestens 2012 und 2016).
Die Verfügbarkeit folgender geforderter Daten ist bisher ungeklärt und zu prüfen:
— Zählerstruktur und Zählernummern,- Datenquellen für Verbrauchswerte,
— Wartungsverträge,
— Ansprechpartner (innerhalb von Sprinkenhof GmbH und vor Ort),
— bekannte bauliche und versorgungstechnische Schwachstellen der Gebäude,
— Zusammenfassung vorhandener lokaler Kennzahlen zur Gebäudenutzung (Nutzungs-profil und Nutzungszeiten, z. B. Anzahl der Schülerinnen und Schüler etc.).
Außerdem sollte die Verfügbarkeit folgender Daten geprüft werden (tlw. vorhanden):
— verfügbare Energieausweise,
— Art der Beheizung,
— Temperaturniveau,
— genutzte Fläche/Leerstand,
— verfügbare Planunterlagen und Baubeschreibungen (in Papier oder digital),
— bestehende Modernisierungskonzepte,
— durchgeführte Optimierungs-, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen,
— Kostenübernahme der Energiekosten,
— vorhandene lokale Stromerzeugung (Photovoltaikanlagen, BHKW).
Für eine Auswertung der Verbrauchsentwicklung sind diese Daten nicht nur aktuell zu halten, sondern Veränderungen sind (für mindestens 5 Jahre) zu dokumentieren.
Die verfügbaren Daten sind in einer Datenbank zusammenzuführen. Die Struktur ist im Zusammenhang mit den bisherigen Dokumentationen des Gebäudebestandes abzustimmen. Dabei sind weitere Datenquellen bzw. Auswertungen zu berücksichtigen (Auswertungen für Nutzer wie Bezirksämter, Auswertungen im Rahmen des Projektes der „Energiebeauftragten“ der BUE).
Die Erfassung der Basisdaten muss durch verschiedene Handlungsschritte mit unterschiedlichem Aufwand erfolgen:
— Auswertung von bestehenden Datenbanken,
— Auswertung von Einzeldokumenten,
— Sichtung von Planunterlagen und Bauakten,
— Sichtung und Auswertung von Beauftragungen, Lieferscheinen, Rechnungen,
— Vor-Ort-Checks (z. B. zum Temperaturniveau oder zu Nutzungen),
— Vor-Ort-Begehungen,
— technische Begehungen (z. B. zur Erfassung der Zählerstruktur),
— Aufmaße.
Bei Vorlage der Energieverbrauchswerte sind diese durch das Ableiten von Energiekennzahlen und dem Vergleich mit durchschnittlichen Bundesdaten aus BINE, AGES, SIA etc. zu analysieren und zu bewerten.
Soweit vorhanden sind die jährlichen Verbrauchsentwicklungen der einzelnen Gebäude aus-zuwerten. Dabei sind Änderungen der Nutzungen zu berücksichtigen.
Insgesamt lässt sich erwarten:
— mittlerer Aufwand bei 125 Datensätzen (Verbrauchswerte komplett vorhanden),
— hoher Aufwand bei 225 Datensätzen,
— sehr hoher Aufwand bei 200 Datensätzen.
Anschließend sind die im Baustein 2 ermittelten konkreten Einsparungspotenziale einzelner Gebäude sowie an Hand von Bautypologien ermittelten Einsparpotenziale darzustellen.
Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Diskussion von Schlussfolgerungen zur Weiterentwicklung des Gebäudebestandes (Instandhalten, Investieren, Rückbauen).
Die Entwicklung eines Organisations-Konzepts und des Controlling-Konzepts kann den Vergabeunterlagen aus dem Dokument „Verfahrensbrief“ unter 2.1 entnommen werden.