Beschreibung der Beschaffung
Das Absperrbauwerk der Vorsperre Forchheim ist ein ca. 15 m hoher Zwei-Zonen-Staudamm mit einer wasserseitigen Lehmdichtung. Das Stauvolumen beträgt ca. 600 000 m bei Vollstau. Die Vorsperre ist der Talsperrenklasse 1 nach DIN 19700/11 zugeordnet. Grund- und Betriebsauslass sowie Hochwasserentlastungsanlage sind in einem Komplexbauwerk untergebracht. Erbaut wurde das Absperrbauwerk von 1972 bis 1976 mit Fertigstellung nach längerer Unterbrechung im Jahr 1983. Im Jahr 1994/95 erfolgte eine Vorschüttung von filterfähigem Material am luftseitigen Dammfuß um dort aufgetretene Durchnässungen zu fassen und rechnerische Standsicherheitsdefizite des Dammes zu beheben. Im Jahre 2001 wurde das Komplexbauwerk aufgrund veränderter Bewirtschaftungsziele (Betrieb der Vorsperre auch bei abgesenktem Stauziel im Überlauf) umgebaut.
Folgender Leistungsumfang ist zu erbringen:
— Leistungsbild Ingenieurbauwerke, Teil 3, Abschnitt 3 HOAI 2013, Leistungsphasen 1 bis 9,
— Leistungsbild Tragwerksplanung, Teil 4, Abschnitt 1 HOAI 2013, Leistungsphasen 1 bis 6,
— Leistungsbild Technische Ausrüstung, Teil 4, Abschnitt 2 HOAI 2013, Leistungsphasen 1 bis 9,
— Besondere/Andere/sonstige Leistungen: Betoninstandsetzung Komplexbauwerk, Nachrechnung Standsicherheitsnachweis Komplexbauwerk, Erstellung Unterlage zur
UVP — Vorprüfung, Erstellung von Aufgabenstellungen Modellversuch, Baugrundhauptuntersuchung, Entwurfsvermessung, Aufstellung Gefährdungsbeurteilung,
Aktualisierung des Talsperrenbuchs nach DIN 19700/11 Abschnitt 11 nach Abschluss der Maßnahmen.
Für die Herstellung der Hochwassersicherheit ist eine neue Hochwasserentlastungsanlage zu planen. Die bestehende im Komplexbauwerk integrierte Hochwasserentlastung ist so umzugestalten, dass der ursprüngliche Entwurfsabfluss (20,4 m/s) bei BHQ2 nicht überschritten wird.
Aufgrund des schlechten Bauzustandes ist ebenfalls beabsichtigt das vorhandene Komplexbauwerk zu sanieren.
Es ist eine Planung für die Sanierung der Betonbauwerksteile des Komplexbauwerkes zu erstellen. In diesem Zusammenhang soll auch eine Überprüfung der statischen Berechnungen für das Komplexbauwerk erfolgen.
Es ist die Erneuerung der Verschlüsse von Betriebs- und Grundablass (jeweils DN 800) zu planen. Für das dem Betriebsauslass vorgelagerte Schütz ist ein neuer Antrieb zu planen. Für den Grundablass ist ein zweites Verschlussorgan zu planen.
Die vorhandene Revisionstreppe aus Betonblockstufen, die durch Treiberscheinungen nachhaltig geschädigt sind, ist abzubrechen und komplett neu unter Beachtung der geltenden GUV als Betontreppe zwischen Dammkrone und Dammfuß zu errichten.
Es ist ein System zur Lageüberwachung zu planen. Die vorhandene Höhenmessung (Teleskoppegel) ist zu erhalten und zu sanieren.
Die Sickerlinien- und Grundwasserpegel sind zu erhalten und bei der Planung zu berücksichtigen.
In Abhängigkeit der gewählten Vorzugsvariante zur Anordnung der Schussrinne der neuen Hochwasserentlastung, des Bauwerks zur Energieumwandlung sowie der Anordnung des Pegels ist zu prüfen, ob die momentan vorhandene Sickerwassermessung durch Umbau der beiden Sickerwasserleitungen so optimiert werden kann, dass auch bei höheren Abflüssen die Sickerwassermessung und Automatisierung möglich sind.
Im Abfluss der VS Forchheim ist eine neue automatische Messstelle Beschaffenheit (AMB) an geeigneter Stelle im Bereich des neu zu errichtenden Abflusspegels einzurichten. Im Zufluss ist die AMB im vorhandenen Pegelhaus zu erneuern.
Für die wasserwirtschaftlichen Einrichtungen der Vorsperre Forchheim sind die EMSR-Technik, Blitzschutzeinrichtungen und Gefahrenmeldeeinrichtungen zu planen.