Beschreibung der Beschaffung
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind das größte Nahverkehrsunternehmen in Deutschland. Mit den Verkehrsmitteln UBahn, Straßenbahn, Omnibus und Fähren konnte die BVG im Jahr 2018 über 1 Mrd. Fahrgastfahrten erbringen. Rund 1450 Omnibusse (ca. 25 % Doppeldecker, 30 % Eindecker, 45 % Gelenkfahrzeuge) bedienen 156 Tages- und 63 Nachtlinien. (Stand 31.12.2018)
Die Erbringung der geplanten und ggf. spontaner Leistung (z. B. freie Fahrzeuge für ungeplante [Schienen-] Ersatzverkehre) erfordert eine detaillierte Planung/Vorbereitung und die Bereitstellung der benötigen Ressourcen. (siehe Kapitel 8)
Die Übersicht aller Ressourcen, die in das iBMS eingebunden sind, durch die Verknüpfung vorhandener als auch ggf. neuer Systeme, sowie die Optimierung und Verschlankung von Betriebsabläufen stellt eine wichtige Grundlage für die Leistungserbringung dar.
Für die Omnibusbetriebshöfe ist die Einführung eines integrierten Betriebshofmanagementsystems (iBMS) geplant.
Ziel ist die Sicherstellung der Bereitschaft/Einsatzfähigkeit der benötigten Fahrzeuge an Ort und Zeit für den geplanten Einsatz.
Der AG arbeitet mit diversen unterschiedlichen Systemen, die häufig nicht untereinander vernetzt sind.
Dies sind z. B. Personal- und Fahrzeugdisposition, ITCS, Tankdatenerfassung, SAP, Lademanagement für E-Fahrzeuge usw.
Die Betriebshöfe sind rund um die Uhr in Betrieb. Es ist sicherzustellen, dass alle Systeme stets online sind und dies 24/7.Hauptziel der Einführung des iBMS ist es, die Fahrzeugverfügbarkeit und die Transparenz über den Flottenzustand herzustellen und so sicher zu stellen, dass die Fahrzeuge den Betriebshof pünktlich, sauber und mit ausreichenden Betriebsstoffen zur Bewältigung der geplanten Umläufe verlassen.
Weiterhin ist vorgesehen, die Standzeiten der Fahrzeuge zu reduzieren und die Laufleistung der Elektrobusse durch intelligenten Einsatz deutlich zu erhöhen.
Mit der Einführung des EEB muss vor allem der dispositive Aufwand beim Einsatz der Elektrobusse möglichst klein und somit wirtschaftlich gehalten werden und die Lücke zwischen Einsatzleitung, Leitstelle, Elektrowarte, Infrastruktur und Fahrzeug geschlossen werden. Dabei ist
— eine optimale Nachladung und Erfassung von Ladezuständen (Lademanagement);
— eine Fahrzeugzuteilung anhand Umlauferfordernisse und Ladezustande des Busses;
— die Stellplatzzuweisung gemäß Ladezustand und Folgeeinsatz (Fahrzeugverortung);
— die Nachladung zu kostengünstigen Zeiten und unter Berücksichtigung einer optimalen Nutzung des Stromnetzes (Lastenmanagement) und
— eine automatische Konditionierung in Abhängigkeit von Wetterbedingungen, welche einen positiven Einfluss auf die Batteriereichweite hat (optimale Temperatur der Batterie) umzusetzen.
Betriebshof Indira-Gandhi-Str. (Bf „I"):
— Fläche ca. 115.000 m;
— ca. 330 Omnibusse, davon bis Ende 2020 120 E-Fahrzeuge.
Die oben genannte Liegenschaft verfügt über Gebäudeflächen (Werkstatt, Service, Sozial- und Büroflächen (Randlage als auch mitten auf der Fläche)) sowie einen nicht unerheblichen Teil an Freiflächen.
Die Fahrzeuge stehen in der Regel in Freiabstellung.
Ferner erfolgt die Abstellung gemischt, d. h. Eindecker stehen zwischen Doppeldeckern, Gelenkwagen zwischen 12 m Fahrzeugen usw.
Es kommen alle Arten von Abstellvarianten zum Einsatz (Block-, Schräg- und Fischgrätenabstellung).
Es erfolgt keine permanente Versorgung mit Strom und Luft an den Abstellplätzen.
Planungen-Elektromobilität:
Der Betriebshof „I" ist für den Mischbetrieb von Diesel- und E-Omnibussen ausgerüstet. Bis Ende 2020 werden dort 120 E-EN, 17 E-GN und ca. 200 Dieselfahrzeuge beheimatet sein. Für die E-Fahrzeuge stehen im Endausbau 114 Ladepunkte auf dem Bf zur Verfügung.
Alle Bf. verfügen über eine Anschlussleistung von 10 MW, die dann über Trafostationen auf die einzelnen Ladesäulen verteilt wird.