Beschreibung der Beschaffung
Ingenieurleistungen nach HOAI 2013 für Verkehrsanlagen nach Teil 3 Abschnitt 4 und Ingenieurbauwerke nach Teil 3, Abschnitt 3 HOAI 2013 der Leistungsphasen 8 bis 9, sowie der Technischen Ausrüstung nach Teil 4, Abschnitt 2 (ALG 1, Wasser und Abwasseranlagen) für die Neugestaltung der Bahnunterführung in Heroldsberg.
Die Bahnstrecke Nürnberg Nordost — Gräfenberg überquert mittels einer Brücke die Schützenstraße in Markt Heroldsberg.
Im Zuge einer Erneuerung der Eisenbahnüberführung der DB AG ist aufgrund der neuen Höhen- und Breitensituation der Kreuzungsbereich durch den Markt Heroldsberg entsprechend umzubauen.
Dabei sind folgende Anpassungen an der Schützenstraße im Kreuzungsbereich vorgesehen:
— Verbreiterung der Schützenstraße auf 6,0 m;
— Anordnung von beitseitigen Gehwegen mit einer Breite von je 1,5 m;
— Erhöhung der lichten Höhe auf >/= 4,5 m.
Durch die damit verbundene Absenkung der Schützenstraße sind auch weitere angrenzende Straßen zu überplanen und anzupassen.
Die Abfangung der sich ergebenden Höhendifferenzen soll durch Bohrpfahlwände, Winkelstützwände und Schwergewichtsmauern erfolgen. Weiterhin sind im Straßenraum vorhandene Trinkwasserleitungen, ein Mischwasserkanal, sowie diverse Leitungen Dritter (wie Gas- und Stromleitungen) umzuverlegen bzw. auszutauschen. Die Baukosten der Maßnahme werden derzeit auf ca. 3,285 Mio. EUR brutto geschätzt.
Die gegenständlichen Ingenieurleistungen wurden am 21.12.2018 unter der Nummer 2018/S246-565040 im EU-Amtsblatt veröffentlicht und nach einem Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb bereits vergeben. Über das Vermögen der seinerzeit beauftragten Ingenieurgesellschaft wurde zwischenzeitlich das Insolvenzverfahren eröffnet und durch den Insolvenzverwalter entschieden, die Leistungserbringung einzustellen. Da sich die Bauarbeiten jedoch seit Anfang 2020 in der Ausführung befinden, ist der Markt Heroldsberg nunmehr gezwungen in einem erneuten Vergabeverfahren, diese Ingenieurleistungen nochmals auszuschreiben und zu vergeben. Wegen der besonderen Dringlichkeit erfolgt die Vergabe der Ingenieurleistungen nicht, wie sonst üblich in dem Regelverfahren nach § 74 VgV, also in einem Verhandlungsverfahren mit Öffentlichem Teilnahmewettbewerb, sondern nach § 15 (3) VgV in einem Offenen Verfahren mit verkürzter Angebotsfrist.
Für interessierte Unternehmen stehen mit dieser EU-Bekanntmachung eine Baubeschreibung, ein Übersichtsplan, sowie der Bauzeitenplan und die Kostenberechnung zum Download zur Verfügung. Diese Unterlagen sind bei der Angebotsbearbeitung dringend zu beachten. Da die Bauarbeiten bereits zum 24.2.2020 begonnen wurden, sind große Teile des Bauvorhabens bereits realisiert. Dies kann dem Bauzeitenplan entnommen werden, der den tatsächlichen Stand der Bauausführung weitestgehend darstellt. Somit sind durch das zu beauftragenden Ingenieurbüro nurmehr die noch verbleibenden Bauarbeiten zu begleiten, so dass die Beauftragung die Restleistungen der Leistungsphase 8 inkl. Örtlicher Bauüberwachung, welche nach Einschätzung des Auslobers ca. 45 % der Lph 8 betragen, sowie die Leistungsphase 9 für die Leistungsbereiche Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke umfasst.
Mit dem Honorar-Angebot ist eine schriftliche Erläuterung abzugeben, wie der Bieter den noch ausstehenden Leistungsumfang der Leistungsphase 8 einschätzt und welche Kalkulationsansätze der Bieter somit vorgenommen hat. Weiterhin ist anzugeben, wie sich das einzusetzende Projektteam zusammensetzt, wer die Projektleitung übernimmt (inkl. Darstellung der Qualifikation, Berufserfahrung und ausgewählter Referenzen) und ob eine sofortige Verfügbarkeit gegeben ist. Diese Angaben werden neben dem Honorarangebot zu 50 % bei der Auftragsvergabe berücksichtigt, der zu vergebende Auftrag umfasst Ingenieurleistungen für Verkehrsanlagen nach Teil 3, Abschnitt 4, für Ingenieurbauwerke nach Teil 3, Abschnitt 3, jeweils der Leistungsphasen 8 bis 9.