Beschreibung der Beschaffung
Das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik wurde 1968 bis 1970 von Prof. Rolf Gutbrod realisiert. Ab 1985 wurde der Gebäudebestand schrittweise erweitert. Der Komplex besteht aus einem Cluster von vier mehrgeschossigen Laborbauten (sog. Turm I – IV) sowie einem Tierhaus und liegt am Rande des Forschungsgeländes der Freien Universität zu Berlin inmitten einer Villensiedlung im Bezirk Dahlem.
Aus der experimentellen und wissenschaftlich-theoretischen Aufgabenstellung ergeben sich räumliche, funktionelle und bauphysikalische Anforderungen an Konstruktion und Gebäudetechnik.
Im Rahmen der Nachverdichtung sind ein sog. Verfügungsgebäude (Bauteil A) und ein Labortrakt (Bauteil B) vorgesehen, dafür sind zuvor z. T. bestehende Gebäude rückzubauen.
Die beiden Erweiterungsbauten müssen in Form von 2 separaten Gebäuden in zeitlicher Hinsicht unmittelbar nacheinander errichtet werden. Aus städtebaulichen, gestalterischen und funktionalen Gründen ist es erforderlich, beide Gebäude gemeinsam zu planen.
Das Raumprogramm umfasst unter anderem:
Für Bauteil A hauptsächlich Standardbüros, Seminarbereiche, einen Rechnerraum für Datenspeicherung und –verarbeitung sowie eine Tiefgarage (ca. 50 Stellplätze).
Das Laborgebäude B soll größtenteils molekularbiologische Standardlabore mit dazugehörigen Vorbereitungsräumen und einen kleinen Tierhausbereich (transgene Maus- und Fischeinheit) sowie Flächen für Tiefkühlgeräte erhalten.
Die anteilige Gesamtfläche (NF 1-6) beträgt ca. 1 200 m für das Bürogebäude (BT A) und für den Laborneubau (BT B) ca. 3 150 m.
Die zu beplanenden Neubauflächen erfordern teilweise hohe technische und organisatorische Anforderungen, wie u. a.:
— Planung von biologischen Laborräumen bis Sicherheitsstufe S2,
— Flächen für Tierhaltung,
— Umverlegung von bestehenden Versorgungsleitungen,
— z. T. technische Erschließung aus der Bestandsinfrastruktur,
— komplexe Kälte-, Lüftungs-, Wasseraufbereitungs- und Dampfversorgungsanlagen,
— z. T. erhöhte Anforderungen hinsichtlich Temperaturkonstanz und Schwingungsstabilität,
— flexible Erschließungskonzepte für spätere Laborumnutzungsmöglichkeit.
In enger Zusammenarbeit mit dem Institut wurde vorab eine Vorplanungsstudie erstellt, deren Ergebnisse der weiteren Planung zu Grunde gelegt werden müssen. Darin ist insbesondere das städtebauliche Konzept festgelegt, die räumliche Anordnung der experimentellen Funktionsbereiche untereinander sowie das technische Versorgungskonzept.
Die Max-Planck-Gesellschaft legt Wert darauf, dass die Bewerber profunde Kenntnisse im Bereich der Ausführung von technisch hochinstallierten Forschungsgebäuden nachweisen können.
Alle auszuführenden Maßnahmen erfolgen bei laufendem Betrieb des Instituts. Bei der Planung und Baudurchführung sind nicht nur die speziellen Anforderungen im Hinblick auf die technischen Anlagen, sondern auch die bei solchen Objekten üblichen Arbeitsabläufe zu berücksichtigen.
Die Planung hat mindestens entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu erfolgen. Die Planung muss auch wirtschaftliche und energiewirtschaftliche Gesichtspunkte sowie Kriterien der Nachhaltigkeit einbeziehen.
Die Bewerber erklären mit Abgabe eines Teilnahmeantrages, dass sie in der Lage sind, die Leistungen innerhalb des Zeitraumes (siehe II.2.7) zu erbringen und insbesondere, dass sie über die hierfür notwendigen fachlichen, personellen, sachlichen und zeitlichen Mittel verfügen.
Die besonderen Anforderungen an die Leistungserbringung können es erforderlich machen, häufig/kurzfristig auf Anforderung des Auftraggebers zu Abstimmungsgesprächen vor Ort bzw. in München zur Verfügung zu stehen.