Beschreibung der Beschaffung
Die ab 1962 erbaute und im September 1964 eröffnete Stadthalle Göttingen ist seit über 50 Jahren ein Ort mit einer markanten stadträumlichen Bedeutung. Im Innenstadtleitbild von 2011 ist die Stadthalle als Sondergebietsfläche dargestellt.
Für die Gesamtsanierung wurde 2016/17 ein Sanierungskonzept erarbeitet, in dem alle Bereiche untersucht und Sanierungsvorschläge erarbeitet wurden. Die Sanierungskosten wurden mit (aktualisiert) 29,5 Mio. EUR (netto, KG 100 – 700) ermittelt.
Es ist geplant, eine Grundsanierung des Gebäudes mit einigen wenigen Flächenerweiterungen im Kerngebäude und einem Rück- und Neubau der Technik- und Küchenflächen in gleicher Lage durchzuführen. Ein Großteil der bauzeitlichen anlagentechnischen und baulichen Komponenten weist einen erheblichen Sanierungsbedarf mit nennenswerten Qualitäts- und Sicherheitsproblemen auf. Auch muss die Stadthalle brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden.
Fassade Halle:
Die Keramikfassade des Hauptgebäudes mit einer Fläche von ca. 1 600 m inkl. wurden bereits bauseits – inklusive Unterkonstruktion, Dämmung und Mörtelbett – nachhaltig zurück gebaut.
Dabei wurden die Fassadenplatten (Keramikplatten 49 x 49 cm) zerstörungsfrei demontiert und für die spätere Wiederverwendung zwischengelagert.
Durch den Verlust von Kacheln bei der Demontage (Annahme 15 %), der Erhöhung des Gebäudes um 50 cm und dem Entfall der weißen Kacheln an der Hallenfassade kann diese nicht vollständig mit originalen Kacheln wiederbekleidet werden.
Zur Fertigstellung der Fassaden sind daher neue Kacheln erforderlich (Annahme ca. 2 750 Stück). Der Bestandssystematik folgend, werden die Kacheln ihrer Farbigkeit und Reliefgeometrie nach verteilt.
Fassade Logistikanbau:
Für die Fassade beim Neubau Logistikanbau kommt ebenfalls – ähnlich wie bei der Halle – eine Vorhangfassade mit keramischer Bekleidung zur Ausführung. Hier sind ausschließlich die aufbereiteten, weißen Bestands-Kacheln zu verwenden. Im Bereich des Übergangs zur Halle, unterhalb der Anlieferung des Gebäudes, ist eine WDVS-Fassade vorgesehen.
Die Ausführungsarbeiten umfassen:
— ca. 100 m Perimeterdämmung (Sockelbereich Halle und Attika Logistikanbau an Halle),
— ca. 40 St. Fassaden-Fertigteile aus Stahlbeton (Sockelbereich Halle),
— ca. 1 720 m Vorhangfassade aus UK, Dämmung, keramischer Fassadenbekleidung (Bereich Halle und Logistikanbau),
— ca. 50 m WDVS (Bereich Halle unter Logistikanbau und tlw. Ostfassade Südanbau).
Durch den AN sind u. a. folgende Leistungen zu erbringen:
— Erstellung Werk-/Montageplanung für die Fassaden,
— Ausführung Fassaden-Sockelabschluss mit Fassaden-Fertigteilen (FFT) aus Stahlbeton,
— Übernahme bauseits eingelagerter und wieder einzubauender keramischen Bestandskacheln,
— Beschaffung neuer keramischer Kacheln,
— Ausführung Fassade als hinterlüftete Vorhang-Fassade (VHF) mit keramischer Bekleidung,
— Ausführung Fassade als WDVS.