Beschreibung der Beschaffung
Aufgabenstellung:
Die bestehende Turnhalle der Grundschule Steinweisen ist seit über 50 Jahren Mittelpunkt der Vereins-, Freizeit- u. Kulturaktivitäten im Markt Steinwiesen mit seinen Umlandgemeinden. Durch die Mehrfachnutzung und die überproportionale Belegung ist der bauliche Zustand aktuell als dringend sanierungsbedürftig zu bezeichnen. Die Größe der Halle und ihre Infrastruktur (Bühne, Sanitäranlagen, Parkplätze und die Lage mitten im Ort) machen das Gebäude zum idealen Motor für die Umsetzung der Ziele der Städtebauförderung. Diese sind die Stärkung der Zentren und das Schaffen von Aufenthaltsqualität für die Bewohner.
Ziele:
— Umbau der bestehenden Turnhalle zur Kulturhalle als Versammlungsstätte für bis zu 400 Personen u. Gestaltung der davorliegenden Freifläche,
— Anpassung an Brandschutzanforderungen (z. B. Flucht- und Rettungswege, qualifizierte Bauteile),
— energetische Sanierung (schnelles Aufheizen im Winter, ggf. Kühlen im Sommer),
— Verbesserung der ortsbildprägenden Wirkung bzw. des optischen Erscheinungsbildes der Turn- und Mehrzweckhalle inklusive der vorgelagerten Freifläche,
— Attraktivierung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Markt Steinwiesen,
— Unterstützung des Vereinslebens der Großgemeinde Steinwiesen.
Maßnahmenbeschreibung Technische Ausstattung:
Die Technikflächen liegen unter der Bühne im Bestand und im Neubau über den Toiletten. Die Halle wird über schnell reagierende Deckenstrahlplatten beheizt, die im Sommer auch einen leichten Kühleffekt erzeugen können. Die Energie kommt aus einer effizienten Gas-Brennwerttherme, ergänzt durch eine konditionierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung um die Anforderungen an erneuerbare Energien zu erfüllen. Für den sommerliche Wärmeschutz werden außenliegende Lamellenjalousien an den nach Süden orientierten Fassaden vorgesehen, eine textile Verdunkelungsmöglichkeit liegt zusätzlich innen. Die Bestandshalle wird nach modernen Anforderungen auf der Bodenplatte und an den Fassaden gedämmt, was in Verbindung mit dem bereits erneuerten Dach den Energieverbrauch minimiert. Eine Ausführung der neuen Bauteile in Passivhausstandard ist auf Grund der ohnehin notwendigen mechanischen Lüftungsanlage Möglich. Das Lüftungskonzept sieht im Sommerbetrieb eine natürliche Lüftung über drehbare Glaslamellen vor, die auch der Nachtauskühlung dienen können. Im Winter und wenn es die Luftqualität bei großen Veranstaltungen notwendig macht, kommt eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz.
Der Erhalt der Oberlichter in den Fassaden und deren Umrüstung auf Klarglas bietet eine gute Beleuchtung mit Tageslicht. Mit zwischen den Akustikbaffeln platzierten LED-Downlights wird eine gleichmäßige und blendfreie Kunstlichtbeleuchtung gewährleistet, ergänzt mit kleinen Pendelleuchten, die den Saal bei Bedarf in eine festlich elegante Atmosphäre tauchen.
Die gesamte Bruttogrundfläche der geplanten Gebäudeteile beträgt gemäß dem derzeitigen Stand der Wettbewerbsplanung ca. 1 140 m, aufgeteilt in:
— Bruttogrundfläche BGF Bestand ca. 770 m,
— Bruttogrundfläche BGF Anbau ca. 370 m,
— Außenanlagenfläche AF ca. 1 800 m.
Über Vergleichsobjekte aus der BKI-Baukostendatenbank wurden folgende vorläufigen Grobkosten ermittelt.
— KGR 300 ca. 1 600 000 EUR netto,
— KGR 400 ca. 1 000 000 EUR netto,
— KGR 500 ca. 300 000 EUR netto.
Es ist beabsichtigt mit dieser Ausschreibung folgende Leistungen (stufenweise) zu beauftragen:
— Techn. Ausrüstung,
— Anlagengruppen 1 (Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen),
— 2 (Wärmeversorgungsanlagen),
— 3 (Lufttechnische Anlagen),
— 7 (Nutzungsspez. Anlagen) und 8 (Gebäudeautomation).
Leistungsphasen 1 bis 9 gemäß §§ 53 ff. HOAI. Die Leistungen werden stufenweise beauftragt. Zunächst werden in der Beauftragungsstufe 1 die Leistungsphasen 1 und 2 (Grundlagenermittlung und Vorplanung) gemäß § 55 HOAI beauftragt. Die Leistungsphasen 3-9 werden stufenweise in den weiteren Beauftragungsstufen abgerufen. Ein Rechtsanspruch auf Gesamtbeauftragung besteht nicht.