Beschreibung der Beschaffung
Die geophysikalische Untersuchung ist Teil der geologischen Vorerkundung und umfasst eine vollständige rasterförmige geophysikalische Vermessung von Flächen, die für die zukünftige Entwicklung von Offshore-Wind-Projekten vorgesehen sind. Detailziele der Vertragsleistung sind:
— Die Akquisition eines vollständigen rasterförmigen hydroakustischen/ seismischen Datensatzes zur geophysikalischen Vorerkundung und damit das Schaffen einer Datengrundlage für den späteren Geologischen Bericht bzw. das Geologischen Modell. Folgende Messungen sind vorgesehen:
—— Sedimentecholot (SBP) inkl. Wasserschallmessungen (SVP);
—— Einkanalseismik (SCS);
—— Mehrkanalseismik (MCS);
— Die Aufbereitung/ Bearbeitung der hydroakustischen und einkanalseismischen Daten;
— Die Aufbereitung und Prestack-Bearbeitung der mehrkanalseismischen Daten. Diese hat die wichtigsten Bearbeitungsschritte zu umfassen (z. B. Datenbereinigung, Multiplenunterdrückung etc.) und so zur Schaffung einer geeigneten Datengrundlage für eine mögliche Tiefenkonversion der Daten im Prestack-Bereich geeignet sein,
— Die (Poststack-) Bearbeitung der aufgezeichneten Daten hinsichtlich ihrer Auswertbarkeit im Zeit- und Tiefenbereich,
— Eine vorläufige Auswertung der Daten im (Poststack-) Zeitbereich zur Ermittlung geeigneter Lokationen für die anschließende geotechnische Untersuchung,
— Bereitstellung eines Datenprojektes, das die auf die Bathymetrie beschickten Daten aus den SBP-, SCS- und MCS-Messungen in sich vereint und als Datengrundlage für die Erstellung eines 3D-Modell im Tiefenbereich geeignet ist,
— Eine GIS-basierte Zusammenfassung der Auswerte-Ergebnisse,
— Dokumentation der Arbeiten und Auswerteergebnisse.
Der Fokus des Projektes liegt auf der Datenakquisition und Datenbearbeitung. Die Prestack-Datenbearbeitung ist hinsichtlich einer späteren Tiefenkonversion der Daten und damit der Schaffung einer Datengrundlage für ein 3D-Modell im Tiefenbereich zu optimieren.
Als Ergebnis der Datenauswertung ist ein vorläufiges Baugrundmodell im Zeitbereich zu erstellen, welches einen groben Überblick über die generellen Baugrundverhältnisse (dominante stratigraphische Einheiten, geologische Struktuen etc.) vermittelt. Auf dessen Basis sind Vorschläge zu Bohr- und CPT-Lokationen zu erarbeiten und dem Auftraggeber vorzustellen. Die Bohrlokationen sind so zu wählen, dass der tiefe Baugrund im Untersuchungsgebiet in Kombination aus Geophysik und Geotechnik möglichst umfassend ingenieurgeologisch beschrieben werden kann.
Die Vorgaben des Standard Baugrund sind als Mindestanforderungen zu Grunde zu legen.
Darüber hinaus sind alle Anforderungen und Angaben aus den Ausschreibungsunterlagen zu erfüllen. Bei Widersprüchen zwischen den genannten Standards und der Leistungsbeschreibung/ anderen Vergabe- und Vertragsunterlagen haben die Leistungsbeschreibung/anderen Vergabe- und Vertragsunterlagen Vorrang vor den Standards.
Die Untersuchung einer jeden Untersuchungsfläche ist innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraums und spätestens bis zum 15.9.2020 durchzuführen.
Die Untersuchungsflächen liegen in der deutschen AWZ der Nordsee im Gebiet N-6 des FEP (2019)* und haben eine Gesamtgröße von ca. 76 km². Die jeweiligen Untersuchungsflächen beziehen sich auf Flächen des FEP (2019), sind jedoch in den Geometrien nicht komplett identisch, sondern gehen über diese hinaus. Die Untersuchungen umfassen eine Gesamtprofillänge von ca. 1 100 km. Änderungen im Rahmen des Aufstellungsverfahrens für den Flächenentwicklungsplan können u. U. zu Abweichungen in den Untersuchungsflächengeometrien und damit in der Profilgesamtlänge führen.
*: Flächenentwicklungsplan 2019 für die deutsche Nord- und Ostsee, Stand 28.6.2019