Beschreibung der Beschaffung
Die HafenCity Hamburg GmbH beabsichtigt eine rd. 1 562 m große Fläche in der westlichen HafenCity zwischen Straße Am Dalmannkai und Heizkraftwerk HafenCity als eigenständiges Baufeld mit einem Nullemissionsbürogebäude zu entwickeln. Auf dem Areal soll eine voraussichtlich fünf- bis sechsgeschossige Straßenrandbebauung mit einem Nutzungsmix aus publikumsbezogenen Nutzungen im Erdgeschoss (Gewerbe, Gastronomie, Dienstleistungen) und Büroflächen in den Obergeschossen entstehen.
Dazu wird das Baufeld aus der Mietfläche des Heizkraftwerkes HafenCity herausgelöst. In das Untergeschoss des Gebäudes ist die für das Kreuzfahrtterminal im Überseequartier (Hamburg Cruise Center HafenCity) vorgesehene Landstromanlage zur Versorgung der Liegeplätze 1 und 2 am Chicagokai zu integrieren. Anforderungen zum Raumprogramm und Flächenbedarf der Trafostation liegen vor.
Der neue Baukörper soll direkt an die nördliche Seite des Bürotraktes des Heizkraftwerkes andocken. In das Gebäude sind die erforderlichen Zufahrten (auch Feuerwehr) zum Heizkraftwerk baulich zu integrieren.
Der Bebauungsplan Hamburg-Altstadt 32/HafenCity 1 wird an die vorgesehene bauliche Entwicklung angepasst als Bebauungsplan HafenCity 18 neu aufgestellt.
Die teilnehmenden Büros sind angehalten Impulse (Konstruktion, Materialität, Technik, Vorfertigung) für ein innovatives und nachhaltiges Bauen unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu setzen. Vom Planungsteam wird ein Gesamtkonzept erwartet, dessen Komponenten sinnvoll und wirksam ineinandergreifen und das mit der vorgeschlagenen
Architektonischen Lösung im Einklang steht.
Es ist beabsichtigt das Gebäude mit dem Umweltzeichen HafenCity „Plus“ zu zertifizieren, wobei das hier gewünschte „Plus“ gegenüber dem regulären Umweltzeichen bedeutet, dass alle fünf Kategorien des nachhaltigen Bauens in Platin zu erfüllen sind. Der resultierende CO2-Fußabdruck aus Herstellung, Gebäudebetrieb und Rückbau soll gesamtbilanziell mit keiner CO2-Emission verbunden sein (Klimaneutralität des Gebäudes).
Wesentliche Materialien und Konstruktionsarten sind unter Berücksichtigung der CO2-Wirkung und ihrer Schadstoff-Emission auszuwählen und deren maßgebliche Kennwerte zu benennen. Es sollen sowohl bauliche Möglichkeiten als auch anlagentechnische Lösungen berücksichtigt werden. Gleichzeitig soll das Gebäude einen hohen gesundheitlichen Komfort der Nutzer ermöglichen.
Der Auftraggeber behält sich vor, das Projekt modellbasiert durch die konsequente Anwendung der BIM-Methodik (Building Information Modeling) im Planungsprozess, der Bauausführung sowie im Übergabe- und Inbetriebsetzungsprozess durchzuführen. Dies setzt voraus, dass die gesamte Planung durch die Planungsbeteiligten grundsätzlich anhand eines intelligenten, führenden BIM Modells erfolgt, so dass alle geforderten Anwendungsfälle gemäß AIA durchgeführt werden können. Der Bieter sichert zu, das Projekt mindestens im BIM Level 1 (openBIM mittels IFC Format) erfolgreich bearbeiten zu können.
Die Anforderungen werden in den projektspezifischen Auftraggeber-Informationsanforderungen definiert.
Geplant ist die Beauftragung eines Generalplaners für die Leistungsphasen 1-9 (Abruf in Leistungsstufen) mit den folgenden untergeschalteten Fachplanungen: Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung, Brandschutz, Beratung Building Performance/Nachhaltigkeit.
Die Generalplanerleistungen werden in einem europaweiten zweistufigen Verfahren ausgeschrieben:
Stufe 1: Teilnahmewettbewerb mit Auswahl von max. sechs Teilnehmern für Stufe 2, Stufe 2a: Hochbaulicher Realisierungswettbewerb inklusive Erarbeitung eines Nachhaltigkeitskonzept, Stufe 2b: VgV Verhandlungsverfahren parallel zu dem hochbaulichen Realisierungswettbewerb.
Um den Bewerberkreis nicht zu sehr einzuschränken, bewerben sich im Teilnahmewettbewerb (Stufe 1) zunächst der Objektplaner gemeinsam mit Planern für Technische Gebäudeausrüstung und Tragwerksplanung. Hierfür können Bietergemeinschaften gebildet werden oder die Leistungsbereiche werden im eigenen Hause abgedeckt.
Für den Wettbewerb (Stufe 2a) können die zugelassenen Bewerber eine erweiterte Bietergemeinschaft mit Planern für Brandschutz und Beratung Building Performance/Nachhaltigkeit bilden oder auch diese sind im eigenen Hause vorhanden. Die entsprechende Bietergemeinschaftserklärung der jeweiligen Stufe (für Stufe 1 Teilnahmeantrag, für Stufe 2 Anlage 9) sowie das Formblatt „Auflistung der Ausschlusskriterien Fachplanung“ (für Stufe 1 Teilnahmeantrag, für Stufe 2 Anlage 10) sind den Unterlagen beizulegen.
Zur Abgabe der Teilnahmeerklärung für Stufe 1 ist das Bewerbungsformular zu verwenden. Dieses liegt den Ausschreibungsunterlagen bei (Anlage 7). Hier sind die Aufforderungen detailliert beschrieben. Die Auslobung, sowie der Vertragsentwurf wird den Teilnehmern der Stufe 2 des Verfahrens nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs mit Beginn des Realisierungswettbewerbs zur Verfügung gestellt.
Der Sieger des 2-stufigen Verfahrens wird am Ende der Stufe 2b
Festgestellt.