Beschreibung der Beschaffung
Beauftragt werden soll die Technische Gebäudeausrüstung, Anlagengruppe 1, 2, 3, 4, 5, 7 + 8, LPH 3 + 5 (teilweise), LPH 6-7 (Überarbeitung), LPH 8 + 9; § 53 ff HOAI.
Bei dem Objekt (Stadthalle/Kongresszentrum) handelt es sich um eine Veranstaltungshalle. Sie wurde 1915 nach den Plänen von Robert Curjel und Karl Moser errichtet. Die Stadthalle wurde zerstört und vom 1979 bis 1985 nach den Plänen von Herman Rotermund und Christine Rotermund-Lehmbruck neu erbaut. Von der früheren Stadthalle ist lediglich der denkmalgeschützte Säulengang an der Südseite erhalten. Die Stadthalle bietet 5 Veranstaltungssäle für insgesamt 4 000 Personen, 5 Konferenzräume sowie 17 Seminarräume und 3 Foyers mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 13 000 qm.
Das Gebäude ist als Stahlbetonbau mit natursteinverkleideter Fassade errichtet und präsentiert eine zeittypische Innenausstattung.
Das Gebäude ist technisch und optisch in die Jahre gekommen.
Neben den veralteten Oberflächen bestehen große Mängel im Bereich der Haustechnik. Zusätzlich wurden im Rahmen einer Brandverhütungsschau erhebliche brandschutztechnische Mängel festgestellt, die bauliche Veränderungen erforderlich machen.
Situation:
Im Jahre 2012 wurde eine Mehrfachbeauftragung durchgeführt und in der Folge ein Konzept für die Überarbeitung der öffentlich zugänglichen Verkehrsflächen mit neugestalteten Oberflächen, Beleuchtung und Medientechnik entwickelt. Dieses Konzept wurde teilweise bis in die Leistungsphase VI bearbeitet.
2013 wurden bei einer Brandverhütungsschau erhebliche Mängel im baulichen Brandschutz festgestellt. Daraufhin wurde das erste Teilprojekt gestoppt und ein Brandschutzkonzept entwickelt, das mit den Vorgaben des bereits vorliegenden Gestaltungskonzepts abgestimmt und bis einschließlich Leistungsphase III bearbeitet wurde. 2014 wurde von der Stadtverwaltung entschieden, dass im Zusammenhang mit den anstehenden Maßnahmen und der damit verbundenen Sperrzeit des Gebäudes auch die Säle eine Neugestaltung bekommen sollten, da die Anforderungen aus der Nutzung nicht mehr in den bestehenden Räumlichkeiten und Oberflächen abgebildet werden können. Für diese Bereiche liegen ein Gestaltungskonzept und eine Vorentwurfsplanung vor.
Neben den veralteten Oberflächen bestehen große Mängel im Bereich der Haustechnik.
Die Modernisierungsmaßnahmen erfolgen nicht bei laufendem Betrieb.
Aufgabe:
Sowohl für die technische als auch gestalterische Modernisierung liegen bereits Planungen bis zu LPH 5 (HOAI) vor. Die Ausführungsplanung der technischen Gewerke ist zum heutigen Zeitpunkt unvollständig.
Gemäß der untenstehenden Aufgabenbeschreibungen sind die weiteren Planungen, Berechnungen, Auslegungen etc. auf der Grundlage der vorhandenen Planungsunterlagen und deren Gestaltungskonzeption aufzubauen und fortzuführen.
Mit dem VgV — Verfahren wird ein geeignetes Ingenieurbüro gesucht, das die vorliegenden Planungen weiterführt und die Maßnahme in einem Bauabschnitt umsetzt. Besonders hohe Anforderungen bestehen an die Koordination der TGA-Planung mit dem Hochbau und der Statik.
Aufgrund der Komplexität ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bestandsgebäude erforderlich, zudem wird eine hohe Vor-Ort-Präsenz erwartet.
Die weitere Planung ist auf den bestehenden Planungen und den vorgeschlagenen Gestaltungskonzepten aufzubauen.
Es sind Leistungen der:
— Leistungsphase 3 — Einarbeitung und gegebenenfalls Anpassung, Überarbeitung der Kostenberechnung;
— Leistungsphase 5 — Fertigstellung und gegebenenfalls teilweise Überarbeitung;
— Leistungen der Leistungsphasen 6-7 — Überarbeitung;
— Leistungen der Leistungsphasen 8-9.
Nach HOAI § 53, (2),
Technische Ausrüstung:
1. Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen,
2. Wärmeversorgungsanlagen,
3. Lufttechnische Anlagen, Kleinkälte Küche,
4. Starkstromanlagen,
5. Fernmelde- und informationstechnische Anlagen,
7. nutzungsspezifische Anlagen und verfahrenstechnische Anlagen (hier: Feuerlöschanlagen), Sonderbeleuchtung,
8. Gebäudeautomation und Automation von Ingenieurbauwerken zu vergeben.
Die Vergabe erfolgt ausschließlich als ein Paket für alle o. g. Anlagegruppen.
Termine:
Die Beauftragung der Planung erfolgt voraussichtlich Dezember 2020. Es ist unverzüglich in die Bearbeitung einzusteigen, die Wiederinbetriebnahme der fertig gestellten Stadthalle ist voraussichtlich für Ende 2024 terminiert.
Kosten:
Auf der Grundlage des Kostenrahmens Stand Oktober 2019 ergibt sich folgender Kostenstand:
KG 400: ca. 33 636 000,00 EUR (netto).